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Mord am Mirador (Ein Gomera-Krimi) (German Edition)

Mord am Mirador (Ein Gomera-Krimi) (German Edition)

Titel: Mord am Mirador (Ein Gomera-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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Worte.
    Aber immerhin konnte ich ihn benutzen, um näher an mein Ziel zu kommen.
    Dann band ich seine Arme los. Er rieb seine schmerzenden Handgelenke. Ich holte einen leeren Stick aus dem Haus und gab ihn Manuel. Er steckte ihn in seine Tasche und trottete mit hängenden Schultern schniefend in die Dunkelheit hinein.
    Gut, dass er schnell weggerannt war, denn mich hatte es gekribbelt, ihn mit dem Gürtel noch ordentlich zu peitschen, aber das machte ich natürlich nicht. Offiziell war der Hurensohn jetzt auf „unserer“ Seite.
     „Gebe Gott, dass er auch dabei bleibt,“ dachte ich, „sonst sind wir in noch größerer Gefahr denn je zuvor.“
    Ich ging zu Bett, aber es war mir kaum möglich, einzuschlafen. Der Benzingestank verpestete die Luft und schien alles zu durchdringen. Ich lag noch lange da und hörte, wie mein Herz pochte.
    Um ein Haar wäre dieses die letzte Nacht meines Leben geworden. Ich glaubte nicht, dass es mir möglich gewesen wäre, mich aus dem brennenden Haus zu retten. Mir schwirrten Manuels Worte durch den Kopf.
    Er hatte schreckliche Sachen offenbart, Dinge, die ich zwar geahnt hatte, aber mir niemals in solcher Drastik ausgemalt hatte. Der Mord an Anita war für mich die Spitze der Brutalität. Costa, dieser Teufel, sollte dafür büßen. Das schwor ich mir.
     
    Kapitel 24
     
    Am nächsten Morgen fuhr ich ins Valle und holte Christina ab. Sie wartete am Babybeach auf mich. Heute trug sie eine schlichte Jeans und ein T-Shirt. Weder sah sie wie ein Hippie-Mädchen aus, noch nach einer Millionenerbin. Sie sah aus wie ein junges, süßes Ding, das noch am Anfang seines Lebens stand.
    „Hast du nicht mehr Gepäck?“, frage ich, als ich ihren kleinen Koffer auf die Ladefläche des Lasters hob.
    „Nein. Ich habe das meiste Zeug bei den Hippies gelassen. Eigentlich brauche ich es hier sowieso nicht.“
    Sie kletterte auf den Beifahrersitz und wir fuhren los nach Las Hayas. Ich hatte vor, Inez zu bitten, sie unter ihre Fittiche zu nehmen. Bei mir wohnen konnte sie nicht. Das würde in Arure einen Skandal auslösen.
    Als wir unterwegs waren, fragte ich Christina: „Wie stellst du dir eigentlich deine Zukunft jetzt vor? Willst du nicht zurück nach Deutschland?“
    Christina starrte vor sich hin. „Erst, wenn alles hier aufgeklärt ist. Ich habe außerdem ein weiteres Problem. Ich habe momentan keinen Cent Geld. Helga hat meine Konten sperren lassen. Wahrscheinlich darf sie das gar nicht, aber vielleicht ist sie jetzt irgendwie mein Vormund, oder so, ich verstehe davon leider nichts. Ich hoffe nur, dass ich, wenn ich volljährig bin, nicht ganz so doof dastehe. Dann kann ich mir wenigstens den Flug nach Hause leisten, auch wenn ich mir gar nicht sicher bin, dass ich überhaupt dorthin zurück will.“ Sie blickte aus dem Fenster und genoss die fabelhafte Aussicht ins Tal. „Ich finde es hier unheimlich schön“, seufzte sie.
    Wir schwiegen eine Weile, dann fragte Christina: „Darf ich dich auch mal etwas fragen?“
    „Na klar.“
    „Ich finde das natürlich toll, dass du dich da in das alles so reinhängst.“
    „Wie, mich reinhänge? Wo rein?“
    „Halt in die Aufklärung von Papas Tod, und so.“ Sie runzelte ihre Stirn. „Aber ich begreife nicht richtig, warum du das machst. Eigentlich betrifft das Ganze dich doch gar nicht. Bist du irgendwie ein Detektiv oder so was?“
    Ich schüttelte meinen Kopf. „Nein, ich bin kein Detektiv. Ich habe hier ein paar Weinterrassen und einen kleinen Hof, das ist alles, aber leider ist auch jemand im Acueducto gestorben, der mir unendlich lieb und teuer war. Deswegen weiß ich auch, wie du dich fühlst.“
    Christina sah mich neugierig von der Seite an. „Etwa auch dein Vater? Ist der auch nach dem Essen tot vom Stuhl gefallen?“
    Wieder schüttelte ich den Kopf. „Es handelt sich um ein Mädchen, das da gekellnert hat. Ihr Name war Anita.“
    Christina legte ihre kleine, knochige Hand auf meinen Arm und drückte ihn sanft.
    „Oh, das tut mir aber Leid. Ist sie auch so richtig ermordet worden, wie mein Papa?“
    Ich nickte und stieß zwischen meinen Zähnen hervor: „Ja, sie ist richtig ermordet worden, kaltblütig und grausam.“
    Christinas Augen füllten sich mit Tränen. „Das ist so furchtbar.“
    Ich legte meine Hand auf ihre und drückte sie zurück. „Du brauchst nicht zu weinen, Christina, denn ich glaube, wir werden die Mörder bald zur Strecke bringen, und du kannst dann stolz auf dich sein, denn mit deiner Hilfe wird mir das

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