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Mord am Mirador (Ein Gomera-Krimi) (German Edition)

Mord am Mirador (Ein Gomera-Krimi) (German Edition)

Titel: Mord am Mirador (Ein Gomera-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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viel eher gelingen.“
    Nach einer Weile fragte mich Christina: „Wo fahren wir überhaupt hin?“
    Ich erwiderte: „Ich bringe dich zu Inez und Pedro. Das sind alte Freunde von mir. Hoffentlich macht es dir nichts aus, aber sie können kein Deutsch. Du musst versuchen, trotzdem einigermaßen klarzukommen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie dich unterbringen können.“
    Christina antwortete empört: „Wer sagt dir denn, dass ich kein Spanisch kann? Ich habe auf dem Internat einen guten Unterricht gehabt. Übrigens kann ich auch Englisch, Französisch, Italienisch und Japanisch, falls dich das interessiert.“
    Ich lächelte sie amüsiert an. Irgendwie war sie ein süßes aber auch eigenwilliges Mädchen.
    Wir hielten vor Pedros und Inez' Haus.
    Inez kam aus der Tür heraus.
    Christina und ich stiegen aus dem Wagen.
    „Grüß dich, Jan“, rief Inez mir zu, „wir haben dich schon vermisst. Wo treibst du dich nur die ganze Zeit herum?“
    Ich sagte voller Reue: „Schimpfe nur mit mir, Inez. Ich schäme mich dafür, aber es gab in der letzten Zeit so unendlich viel zu tun.“
    Inez sah Christina an. „Wen bringst du denn da mit?“, fragte sie.
    Ich sagte: „Das ist Christina. Ihr Vater ist hier auf der Insel gestorben. Jetzt ist sie ganz allein und hat kein Geld.“ Ich dachte mir, dass das Inez' Herz schmelzen lassen würde, und das tat es auch.
    „Oh, du armes, kleines Ding“, rief sie gleich aus und warf ihre Arme um Christina, die in ihrer Umarmung fast versank, „was machen wir nur mit dir?“
    Ich sagte flink: „Ich wollte dich fragen, ob sie eine Weile bei euch wohnen darf.“
    „Natürlich kann sie das“, sagte Inez, „Carlos ist sowieso vor ein paar Tagen zurück in sein Haus gezogen. Er ist so ein lieber Kerl. So tapfer.“ Ihre Stimme brach und sie wühlte ein Taschentuch heraus, um ihre Augen damit abzuwischen.
    „Wer ist Carlos?“, fragte Christina.
    „Er ist Anitas Bruder“, erwiderte ich.
    „Ach der Bruder von dem Mädchen, das...?“
    „Ja“, sagte ich. Dann fragte ich Inez: „Wo ist er überhaupt? Und wo steckt Pedro? Ich hatte mich schon darauf gefreut, sie zu sehen.“
    Inez' Augen funkelten. „Ja, da magst du wohl fragen, du fauler Weinbauer.“
    „Wie“, fragte ich, „sind sie etwa in den Terrassen?“
    Inez nickte vergnügt.
    Ich stutze. „Ja, können die das überhaupt? Ich meine, Pedro hat doch seinen Rücken und Carlos seinen Arm.“
    „Ach du Dummer“, schalt mich Inez, „du hast uns so vernachlässigt, dass du nichts mitgekriegt hast. Ich schlage vor, du fährst einfach selber hin und guckst mal nach.“
    „Ja. Das mache ich. Ich darf Christina also bei dir lassen?“
    Aber damit war Christina nun gar nicht einverstanden.
    „Warum darf ich nicht mitfahren?“, fragte sie, „Ich bin jetzt schon so lange auf Gomera und habe fast noch nichts von der Insel gesehen.“
    Da eigentlich nichts dagegen sprach, sagte ich: „Also gut. Spring in den Laster und wir fahren los.“
    Doch Inez ließ uns nicht losfahren, ehe sie ins Haus gewackelt und mit einem Korb zurückgekehrt war. Darin war ein Stück Käse, etwas Brot und eine Schale voll kleiner, gelber Früchte, Wollmispeln, die es überall auf Gomera gab.
    Sie setzte den Korb auf Christinas Knie und sagte: „So, meine kleine Prinzessin. Das bringt ihr den Männern. Die werden sicher schon hungrig sein, und dir beziehe ich gleich das Bett. Du wirst es gut bei uns haben.“
    Als wir losfuhren, sagte Christina: „Die ist ja wohl voll lieb, die Frau.“
    „Ja“, sagte ich, „das ist sie.“
    Christina sah während der Fahrt begeistert aus dem Autofenster.
    „Boah, das ist sooo schön hier“, rief sie, „ich kann das echt verstehen, dass du hier so gerne wohnst.“
    „Die Schweiz ist auch wunderschön“, entgegnete ich.
    „Ja, stimmt, aber da musste ich zur Schule gehen“, sie machte ein Gesicht.
    „Ich denke, das wirst du weiter tun müssen. Du hast doch sicher noch kein Abi.“
    „Ha! Denkste“, sagte Christina. „Das habe ich doch. Ob du's glaubst oder nicht, ich bin mit der Schule fertig. Ich war nämlich eine echt gute Schülerin und da habe ich ein Jahr übersprungen.“
    „Wow“, sagte ich, „Hut ab! Und wie soll es jetzt weitergehen?“
    „Ich weiß nicht. Vielleicht studiere ich, oder so. Mal sehen. Am liebsten würde ich einfach hier bleiben.“
    Ich schwieg.
    Wenn bekannt würde, dass die berühmt-berüchtigte Helga an Herrn van Golzens Tod Schuld war, stünde diesem Wunsch Christinas

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