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Mord am Mirador (Ein Gomera-Krimi) (German Edition)

Mord am Mirador (Ein Gomera-Krimi) (German Edition)

Titel: Mord am Mirador (Ein Gomera-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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Gemisch.“
    „Und diese Tinktur hat Costas Koch unter den Teig gemischt“, sagte ich.
    „Nein. Vermutlich wäre die Wirksamkeit beim Backen verflogen. Sie haben die fertigen Almandredos mit der Tinktur beträufelt.“
    Ich presste meine Kiefer aufeinander. Der Teufel hatte den Keks für Anita extra präpariert und ihr dann gegeben.
    Jetzt hat er seine gerechte Strafe, dachte ich mit Genugtuung. Er war tot.
    Der Mirador war gerade zu einem Zeitpunkt hochgeflogen, als noch keine Gäste da waren, aber mit Sicherheit das ganze Personal.
    Besser hätte man es nicht abpassen können.
    „Meinst du, dass die Explosion ein Unfall war?“, fragte Isabella jetzt, als könne sie meine Gedanken lesen.
    Ich dachte nach. Wenn ja, dann ein verdammt günstiger und passender Unfall. Aber wer sollte die Tat begangen haben? Wer außer mir und Isabella wusste wirklich etwas von dem, was auf dem Mirador geschah?
    Da fiel es mir auf einmal ein.
    Christina!
    „Sag mal“, fragte ich Isabella, „hältst du es für möglich, dass Christina den Mirador hochgejagt hat?“
    „Nie und nimmer.“
    „Aber wer sonst?“
    Isabella zuckte mit den Schultern. „Jemand anderes? Jemand der ebenso einen guten Grund hat, sich an den Verbrechern dort zu rächen?“
    Da wusste ich nur eine Person auf ganz Gomera. Doch der konnte es gar nicht gewesen sein. Carlos wusste schließlich nicht, dass Anita ermordet worden war.
    Ich trank noch einen Schluck aus meinem Glas.
    Da fiel es mir siedendheiß ein.
    Mir fiel ein, dass ich Christina auf der Fahrt heute früh sehr freimütig erzählt hatte, dass Anita ermordet worden war, so wie ihr Vater.
    Christina und Carlos hatten den ganzen Tag zusammen verbracht.
    Ich spürte, wie mein Puls sich beschleunigte.
    Wie blöd war ich doch gewesen! Natürlich hatte sie mit Carlos darüber gesprochen.
    „Was ist los, Jan“, fragte Isabella, „du bist auf einmal kreidebleich geworden.“
    Ich bedeckte meine Augen mit einer Hand und flüsterte: „Ich bin Schuld, Isabella. Ich bin Schuld an der Zerstörung des Mirador.“
    Ich erzählte ihr von meinem Verdacht.
    „Da kannst du doch gar nicht sicher sein“, entgegnete Isabella, „vielleicht irrst du dich.“
    Doch ich war mir sicher. Ich kannte Carlos. Schon meine erste Begegnung mit ihm, war nur ein großer Beweis der ungeheuren, kompromisslosen Liebe für seine Schwester gewesen. Für Carlos gab es so gut wie keine Wahl; aufgrund der Information, die Christina ihm geliefert hatte, konnte er nur so handeln, wie er es getan hatte. Es passte alles hundertprozentig ins Bild.
    Aber nein, versuchte ich mich zu beruhigen, Carlos hätte nie ganz alleine eine solche Explosion zustande gebracht.
    Doch dann bekam ich eine Gänsehaut.
    Hatte nicht am Liefereingang der Gastank gestanden? Mit Zielstrebigkeit, Geschick und einer entsprechenden Zündschnur hätte man ihn zu einer verheerenden Bombe umfunktionieren können. Dumm war Carlos nicht.
    Isabella sagte nun kämpferisch: „Und wenn schon! Die Kerle haben es nicht anders verdient. Es ist gut, dass dieses schreckliche Nest endgültig ausgehebelt worden ist.“
    Ich spürte, wie ich ihr innerlich beipflichtete. Gleichzeitig sank mir das Herz.
    „Isabella, weißt du eigentlich, was das bedeutet? Jetzt sind wir wieder da, wo wir am Anfang waren. Wir haben nichts, absolut nichts, in den Händen, um die Situation im Acueducto publik zu machen.“
    „Ist doch egal“, sagte Isabella, „jetzt sind sie doch eh alle tot und haben ihre gerechte Strafe bekommen, auch der blöde Hippie, im Übrigen. Sie werden seine Leiche finden und denken, dass er vor Schreck von der Fahrbahn abgekommen ist, so wie es ja auch geschehen war. Der Idiot kann jetzt kein Gift mehr mischen, gut so!“
    Ich war nicht zufrieden.
    „Wie soll Christina zu ihrem Recht kommen? Wer soll jetzt nachweisen, dass ihr Vater ermordet worden ist?“
    Isabella begriff. „Ja, das stimmt“, sagte sie nachdenklich, „wenn das Acueducto nicht explodiert wäre, hätten wir die nötigen Unterlagen von Manuel erhalten. Meinst du, dass man den Computer aus den Trümmern heraussuchen könnte? Vielleicht findet man entsprechendes Material noch auf der Festplatte.“
    „Das glaube ich nicht. Die ist sicher mit verbrannt.“ Ich wühlte frustriert mit den Händen durch meine Haare. „Es ist so furchtbar. Wir waren so nahe dran“, stöhnte ich.
    Isabella stand auf und legte ihre Arme um mich.
    „Jan, vergiss es“, sagte sie, „quäle dich deswegen nicht. Ich glaube,

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