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Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)

Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)

Titel: Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Fischer
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Jahre her, dass wir uns begegnet sind.“
    „Horst hat das Schmiergeld bestimmt nicht auf der Bank, so blöd war er nicht. Also muss es irgendwo anders sein. Nur wo? Vielleicht sollten wir der kleinen Schwester mal auf den Zahn fühlen. Die muss irgendwas wissen. Die muss sich doch auch wundern, welchen Lebensstil ihr Bruder pflegte und wovon er das alles bezahlte.“ Der Zwirbelbart nickte:
    „Außerdem gehe ich davon aus, dass sie alles erbt. Ist ja sonst niemand mehr da in der Familie Maurer. Und allein das Haus der Familie ist einiges wert, da war ich früher öfters. Ist eine kleine Villa. Altbau, hohe Decken, schönes Gemäuer, war die ganzen Jahre gut in Schuss.“ Otto trank die Bierflasche leer, stand auf, ging ins Appartement und holte eine neue aus dem Kühlschrank.
    „Willst du auch noch eine?“, fragte er Roland.
    „Ja, her damit. Ich könnte mir heute Abend mal richtig einen verbraten.“ Der Zwirbelbart trat wieder auf die Terrasse vor dem Appartement und reichte die Bierflasche dem Vierzigjährigen.
    „Vielleicht sollten wir ihr einfach mal einen kleinen Besuch abstatten.“
    „Nein. Wir sollten raffinierter vorgehen, und ich weiß auch schon wie.“

5.
    Was sich abends im Hotel abspielte, war ein einziges Tohuwabohu.
    Rauscher war gerade auf dem Weg zum Abendessen mit Doris Maurer, als eine kleine Balinesin wild schreiend durch die Empfangshalle rannte. Sämtliche Menschen in der Halle schauten sich ungläubig an, schüttelten die Köpfe und zuckten mit den Schultern.
    Die Schreie des Mädchens wurden immer spitzer und qualvoller. Sie wollte einfach nicht aufhören, rannte weiter, in sich gekrümmt.
    Ihre Stimme schmerzte in den Ohren. Ihre schnellen Schritte. Ihre Tränen. Die glotzenden Menschen. Ein absurdes Schauspiel.
    Ein Bediensteter des Hotels rannte hinter ihr her und fing sie ein. Jammernde Klagelaute entströmten weiter ihren Lippen. Der Bedienstete schüttelte sie, versuchte sie zu beruhigen, und sie deutete nach hinten, Richtung Health-Center.
    Rauscher reagierte blitzschnell und lief dorthin. Als er eintrat, saßen zwei Masseurinnen links in der Ecke, umarmten sich und weinten. Eine weitere saß daneben, hatte die Beine angezogen, versteckte ihren Kopf zwischen den Knien und schluchzte. Sonst war niemand da.
    Rauscher ging schnell, aber vorsichtig und aufmerksam zu den Kabinen und sah hinter dem zweiten Vorhang einen Schatten. Er riss den Vorhang zur Seite und erstarrte. Sofort erkannte er ihn. Der Roomboy, der sich mit der kleinen Balinesin gestritten hatte, lag mit dem Bauch auf der Liege. In seinem Rücken steckte Kris, der Dolch.
    Tief und fest.
    Blut rann an beiden Seiten aus der Stichwunde. Rauscher drehte sich abrupt weg, denn er konnte kein Blut sehen. Ihm war sofort klar, dass es sich um die gleiche Mordart handelte wie bei Maurer. Diesmal hieß das Verwöhnprogramm Tod.
    Inzwischen kamen noch mehr Leute ins Health-Center gerannt. Eine ältere Frau, die den Toten erblickte, schrie „Bayan? Oh Gott.“ Rauscher wurde augenblicklich klar, dass der tote Roomboy offenbar der gleiche war, der Maurer gefunden hatte. Da musste es einen Zusammenhang geben.
    Hektik brach aus.
    Mehrere Gäste drängten ins Health-Center. Hotelmitarbeiter versuchten sie davon abzuhalten. Die sensationsgeilen unter den Touristen ließen sich nicht daran hindern, brüllten das Personal an und verschafften sich gewaltsam Zutritt.
    Die ersten rannten aufgebracht wieder heraus. Panisch grölte eine Frau durch den Raum „Ich will nach Hause“. Sie rannte schnurstracks zur Rezeption und schrie den ahnungslosen Empfangschef an, der gerade die Polizei verständigt hatte:
    „Sie klemmen sich jetzt ans Telefon und besorgen mir einen Rückflug. Sofort. Ich bleibe keine Stunde länger in diesem … diesem Mörderhotel.“
    Panik auch bei anderen Touristen, die aus dem Health-Center kamen.
    Angst lag in der Luft.
    Einige Männer hielten ihre schluchzenden Frauen im Arm und versuchten sie zu beruhigen. Wieder andere diskutierten schon darüber, ob sie gleich abreisen oder lieber noch eine Nacht darüber schlafen sollten. Allen wurde nach und nach bewusst, dass sich ein Mörder, ein leibhaftiger Mörder, im Hotel befand. Ein skrupelloser Killer, der nicht einmal davor zurückschreckte, einen so freundlichen Menschen wie Bayan, der bei allen beliebt war, hinterrücks zu ermorden.
    Die Frau an der Rezeption schlug wieder und wieder mit den Fäusten auf den Tresen, während immer mehr Touristen hinter ihr

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