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Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)

Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)

Titel: Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Fischer
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hat er hier alles getrieben? War es Lust, die ihn antrieb oder spielte er tatsächlich mit dem Gedanken, sich hier zur Ruhe zu setzen und die richtige Frau zu finden? War das alles nur Spaß, und er dachte überhaupt nicht daran, diese Madé mit nach Deutschland zu nehmen? Zuzutrauen war ihm alles. Er war auf eine gewisse Art und Weise unberechenbar.
    Diedeldiedeldidid. Schon wieder Lena? Ja: „Hey Detective: War bei den beiden Toten eine Frau im Spiel? Dann tippe ich auf Eifersuchtsdrama oder Geldgier. Was meint großer Sherlock? Es grüßt Dr. Lena Watson.“
    Rauscher freute sich. Das zeigte, dass sie an ihn dachte und bei ihm war – zumindest manchmal. Er antwortete sogleich: „Hallo Dr. W. Danke für die bahnbrechenden Hinweise. Leider sind mehrere Frauen im Spiel: Schwester, Geliebte, Masseurin und vielleicht noch ein paar Barmädchen. Liebe kann tödlich enden, denke bitte daran.“
    Inzwischen war es zwei Uhr nachmittags. Die Sonne hatte Hochsaison und steuerte langsam ihrem Höhepunkt entgegen. Zurück im Hotel entdeckte Rauscher, dass sich am Pool neben Doris Maurers Liege der Zwirbelbart und der Vierzigjährige breit gemacht hatten. Die drei unterhielten sich. Würde mich schon interessieren, dachte Rauscher, was die von Doris Maurer wollen. Aber er konnte sich jetzt nicht drum kümmern, denn Padang wartete bereits vor dem Hotel auf ihn, um von den Fortschritten zu berichten. Als Rauscher zu Padang kam, empfing ihn dieser mit einer kleinen Begrüßungsgeste und legte sofort los:
    „Wir gefunden keine Fingerabdrucke auf Kris. Weder bei Maurer noch Bayan. Keine Spur von Mörder.“
    „Sehr schade“, sagte Rauscher, „aber bevor ich es vergesse, der Zwirbelbart und der Vierzigjährige treiben sich hier herum. Ich habe sie gesehen. Die sollten Ihre Männer mal in Augenschein nehmen.“
    „Ja, das ich werde anordnen.“
    „Noch was interessiert mich. Wer sollte denn eigentlich Bayan massieren?“
    Kommissar Padang räusperte sich:
    „Das Mädchen heißt Sri, wie Reisgöttin. Sie Bayan tot gefunden und gerannt in Empfangshalle und laut schreien. Sie gesagt, Sie wollte holen neues Öl für Massage und kommen zurück und da liegen Bayan mit Kris im Rücken. Sie auch gesagt, sie niemand gesehen.“
    „Wieder keine Spur vom Mörder. Langsam glaube ich selbst an einen Geist oder einen Dämon, der unsichtbar ist.“ Padangs Blick wanderte über Rauschers Gesicht. Es war wieder diese strenge, ernste Miene. Immer wenn Rauscher eine ironische Anspielung auf übersinnliche Machenschaften von sich gab, verfinsterte sich die Laune des Kommissars. Dann donnerte er los:
    „Sie nicht spielen mit Andenken von Götter oder Dämonen. Gibt böse Geister überall auf Bali. Wir jeden Tag beten für Gunst von Götter und Dämonen für Schutz vor böse Geister. Sonst Leben kann sehr kurz sein. Auch Ihr Leben.“ Er sprach das mit Würde und Stolz. Selbst jemand wie Rauscher, der allem Übersinnlichen und Esoterischen sehr skeptisch gegenüberstand, konnte ihn mit seinen ironischen Bemerkungen nicht verunsichern. Langsam wurde ihm der Kommissar richtig sympathisch:
    „Hey, hey, Kommissar. Ich merke, Ihr Glaube ist sehr stark. Ich bewundere Sie dafür. Nicht falsch verstehen. Ich meine das ganz im Ernst. Legen Sie bitte beim nächsten Gebet bei Ihren Göttern ein gutes Wort für mich ein oder noch besser: Opfern Sie etwas für mich. Vielleicht sind ja die Götter auch mir gewogen.“ Rauscher war durch die Begegnung mit dem Wahrsager immer noch verunsichert, und sie ließ ihn nicht mehr los, deshalb verlieh er seinen Worten eine Ernsthaftigkeit, die ihm sonst abging. Es war ihm wichtig, in Padang einen Verbündeten zu behalten. Er ahnte, dass er ihn noch brauchen würde.
    „Eine Frage habe ich noch, Kommissar. Kennen Sie zufällig einen Wahrsager hier in Sanur? Könnte sein, dass er Pak heißt.“ Padang schaute Rauscher ruhig an.
    „Wieso Sie wollen das wissen? Waren Sie bei ihm? Ich denke, Sie sich machen nichts aus Magie und Wahrsagerei?“
    „Mache ich auch nicht, aber mich interessiert es trotzdem, ob Sie den Mann kennen.“
    „Sicher, ich kenne Pak. Er ist nicht gewöhnlicher Wahrsager, er ist spiritueller Meister, ein großer Magier. Der größte von Sanur und Denpasar, der Hauptstadt. Seine Kraft und Macht seien sehr groß, seine Vorhersagen sehr stark. Er helfen Menschen hier, vielen, vielen Menschen. Sie alle glauben an ihn und sein Weisheit. Sie verstehen?“
    Wer das nicht versteht, versteht Bali nicht,

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