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Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)

Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)

Titel: Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Fischer
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verliebt?“
    „Oh, ich nix wissen. Bayan in Madé verliebt. Das ich weiß.“ Sie waren knapp zweihundert Meter gelaufen und machten jetzt kehrt. Die Bali-Sonne meinte es heute besonders gut. Inzwischen hatte die Hitze Saunaniveau erreicht. Rauschers Gesicht brannte und auf den Unterarmen verfärbte sich die Haut langsam rot.
    „Vielen Dank jedenfalls. Wenn dir noch mehr einfällt, sag es mir.“ Er ging wieder zur Poolbar, bestellte ein kaltes Wasser und trank. Ein Hochgenuss. Dann cremte er sich Gesicht und Arme ein. Rauscher war ein dunkler Typ, seine Haut eigentlich unempfindlich, doch hier brachte selbst Sonnenschutzfaktor 30 nichts. Sobald er in der Sonne war, brannte es wieder.
    Immer noch lagen der Zwirbelbart, der Vierzigjährige und Doris Maurer zusammen am Pool. Sie hatten sich ein schattiges Plätzchen unter zwei Palmen gesucht. Rauscher konnte sie gut beobachten. Es kam ihm verdächtig vor, dass die beiden sich an Doris Maurer ranmachten. Was bezweckten sie damit? Er musste mit ihr darüber sprechen.
    Außerdem wollte Rauscher Madé im Health-Center besuchen. Ein bisschen aushorchen würde vielleicht neue Erkenntnisse bringen. Er wollte konkret werden und sie auf Maurer ansprechen. Ihr Gesicht dabei beobachten und sie fragen, ob sie eine Vermutung hatte. Irgendetwas wusste sie. Nur was?

5.
    Rauscher betrat mit vollem Magen und einigen Gläsern Rotwein intus seinen Balkon. Er stellte eine Flasche Bier auf den Tisch, setzte sich in einen kleinen Sessel und verdaute das Abendessen. Sein Blick schweifte über das weite, dunkle Meer. Hinten am Horizont schienen winzige Lichter. Die Sicht musste gut sein, denn da lag Lombok, eine der Kleinen Sunda-Inseln. Schläfrig öffnete er das indonesische Bier mit dem Namen Bali-Hai und trank. Wundervoller Name, dachte Rauscher. Es schmeckte ihm sogar. Vielleicht lag es daran, dass es in holländischer Lizenz gebraut und aus Djakarta angeliefert wurde. Wahrscheinlich eine der übrig gebliebenen Einnahmequellen der alten Kolonialmacht, dachte Rauscher.
    Seine Stimmung schwankte zwischen schlecht und superschlecht. Er hatte immer noch keinen konkreten Verdacht, und Madé hatte er im Health-Center nicht angetroffen. Gab es etwas Wichtiges, das er übersehen hatte? Diese Frage stellte er sich immer wieder. Außerdem überdachte er seine Grundeinstellung zu allem Überirdischen. Ob er es sich eingestehen wollte oder nicht: Er hatte die Wahrsage-Kunst unterschätzt und war völlig unvorbereitet damit konfrontiert worden. Jetzt stand er vor einem Rätsel und kam sich etwas hilflos vor.
    Ein Geräusch ließ ihn hochschrecken: „Gek-oo, gek-oo, gek-oo, gek-oo.“ Ziemlich laut und vor allem direkt über oder neben seinem Ohr. Was war das?
    Wieder: „Gek-oo, gek-oo, gek-oo.“
    Er stand auf und sah sich die Balkonmauer an. Oben in der Ecke saß ein Gecko, bestimmt achtzehn oder zwanzig Zentimeter lang. Brachte er diese absonderlichen Laute hervor?
    Und wieder: „Gek-oo, gek-oo, gek-oo.“
    Tatsächlich, das konnte nur dieses Tier sein. Rauscher setzte sich wieder und nahm einen weiteren Schluck.
    Sollte er Doris Maurer noch einen kleinen, nächtlichen Besuch abstatten? Beim Abendessen hatte er sie nicht gesehen. Dafür genoss er die Vorstellung der Guccis im Speisesaal umso mehr. Sie schäkerten mit zwei nicht mehr ganz taufrischen, deutschen Männern um die fünfundvierzig. Die nächsten Opfer. Dummerweise schienen die Herren geschmeichelt von so viel Zuneigung, denn sie flirteten auf Teufel komm raus. Wahrscheinlich hatten all die Klunker ihre Sinne völlig vernebelt. Oder die Herren waren echte Aufreiß-Profis und hatten einfach ihren Spaß.
    Schade, dass er das Ende dieses göttlichen Schauspiels nicht mitbekommen hatte, amüsierte sich Rauscher und ging hinein, um ein weiteres Bier aus dem Kühlschrank zu holen.
    Da fielen ihm auf einmal wieder die Worte dieses Vierzigjährigen ein, der an der Poolbar Horst Maurer angesprochen hatte. „Wir müssen reden“ hatte er zu ihm gesagt. Warum ging er so wichtigen Details nicht vehementer nach? Immerhin war er ein potenzieller Mörder. Er und der Zwirbelbart steckten unter einer Decke, das wurde immer offensichtlicher. Vielleicht schuldete Maurer den beiden eine Million. Eine solche Summe war zwar kaum vorstellbar, aber wieso eigentlich nicht? Wer weiß, woher das Geld stammte. Er würde sich persönlich um die beiden kümmern, das war sein Vorsatz.
    „Gek-oo, gek-oo.“ Sein Freund wieder.
    „Prost Alter“, sagte Rauscher

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