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Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)

Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)

Titel: Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Fischer
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und erhob die Flasche in Richtung des Geckos, „ich hab heut glaub ich ein bisschen viel … du weißt schon … ins Glas geguckt, … oh Mann. Du bist der Letzte, den ich habe und der mir zuhört. Also red ich halt mit dir.“ Rauscher nahm einen weiteren Schluck.
    „Wie heißt du eigentlich? Ich bin Andreas. Und du? … Bist du eigentlich `ne Frau oder ein Mann? … Weißt du auch nicht. Na dann sag ich‘s dir: du bist `ne Frau und heißt Shiva. So wie diese Göttin. Und ab jetzt bist du meine Göttin. Ich bring dir jeden Tag Opfer und erbete deine Gnade. Hihi.“ Rauscher musste über sich selbst lachen.
    „Hier hat jeder seinen Gott, also warum nicht auch ich? Prost, Shiva, schön dich kennenzulernen.“ Rauscher hob wieder sein Bier und trank aus der Flasche.
    „Kennst du eigentlich Lllena? Meine Llliebste. Drinnen hab ich ein Bild von ihr. Ich würd sie gern heiraten. Geht aber nicht. Ist noch verheiratet. Ja, ja, ich weiß. Gibt doch genug andere, ja, willst du mir das sssagen? Für mich nich. Nur die eine. Die oder keine.“ Rauscher leerte die Flasche und schüttelte sie.
    „In diesen Scheißdingern ist auch nix mehr drin. Oh Mann, Shiva, kannst du mir vielleicht nen Tipp geben, wer der Mörder ist? Ich tret auf der Stelle.“
    „Gek-oo, gek-oo, gek-oo“, ertönte es. Rauschers Blick streifte die obere Ecke, in der der Gecko saß.
    „Hey, wow, du sprichst ja tatsächlich mit mir. Danke, Shiva, danke für den Hinweis. Ich weiß es echt zu schätzen, Shiva. Du, ich glaub wir verstehn uns. Ich hau mich jetzt hin. Morgen mach ich den Ausflug mit den beiden Guccis. Mal schaun, was aus denen rauszuholen ist. Angenehme Nachtruhe wünsch ich dir, oh meine Shiva.“ Rauscher schleppte sich ins Bett. Ausziehen brauchte er nichts mehr, er hatte sowieso nur in der Shorts auf dem Balkon gesessen. Alles andere wäre nicht zum Aushalten gewesen. Der Regen ließ immer noch auf sich warten. Die Menschen auf Bali legten sich diese Nacht wieder in ein halbfeuchtes Bett, oder sie stellten die Klimaanlage auf Full-Power. Rauscher lag noch keine Minute, da war er schon weg.
    Kratz, Krrrkkk, Kratz, Krrrkkk. Augenblicklich saß Rauscher hellwach und kerzengerade im Bett. Jemand machte sich an seinem Schlüsselloch zu schaffen. Scheiße, dachte er, scheiße, der Mörder. Was tun? Millionen Gedanken schossen blitzartig durch seinen Schädel.
    Bin ich etwa der Nächste?
    Er rutschte leise aus seinem Bett. Auf Zehenspitzen schlich er zur Tür. Warum ich, dachte er.
    Krrrkkk, Kratz, Krrrkkk.
    Er pirschte sich weiter ran. Eine leise Stimme von draußen sagte zweimal „Mist“. War das etwa eine Frau? Rauscher hatte keine Waffe, die ihm hätte Hilfe leisten können. Auch sonst fiel ihm nichts ein, was in der jetzigen Lage von Wert gewesen wäre. Einen Schlagstock oder etwas anderes Großes gab es hier nicht. Da keine Küchenecke im Zimmer war, konnte er nicht einmal auf ein stumpfes Messer zurückgreifen. Also musste er versuchen, den Mörder mit der Kraft seiner beiden Hände zu überwältigen.
    Krrrkkk, Kratz, Krrrkkkk. Und wieder dieses leise „Mist“.
    Rauscher stand jetzt dicht hinter der Tür, sozusagen von Angesicht zu Angesicht mit dem Mörder. Er fing an, ganz leise zu zählen. Auf drei wollte er die Tür aufreißen und sich auf den Mörder schmeißen:
    „Eins. Zwei. Moment noch.“
    Ein Geistesblitz. Er dachte an die Duschvorhangstange. Mit der konnte er dem Mörder eins überbraten. Er verwarf den Gedanken aber gleich wieder. Bis er die abmontiert hatte, war der Mörder über alle Berge. Also doch: Tür auf. Augen zu. Und durch. Das war die Gelegenheit. Und los.
    „Eins. Zwei. Drei.“ Rauscher drehte den Türknopf, riss die Tür auf und warf sich auf sein Gegenüber.
    Rummmss!
    Beide flogen durch den heftigen Schwung mit einem lauten Krachen an die nahe liegende Flurwand. Er begrub den fremden Körper unter sich. Kleine Sterne kreisten über ihm. Rauscher fasste sich schnell, schaute nach unten und bekam einen noch größeren Schrecken. Eine der Gucci-Frauen lag unter ihm. Sie starrte ihn vollständig entsetzt an und stammelte:
    „Was … was … was hat das … was … hat … hat … das … zu bedeuten?“ Rauscher war ebenfalls fassungslos.
    „Das fragen Sie mich? Was haben Sie an meiner Tür zu schaffen?“
    „Ich … ich … habe … habe gar nichts an Ihrer Tür … ich … ich … wollte … das gibt’s doch nicht … ist das … der zweite Stock?“
    „Das ist der dritte.“
    Sie lösten sich

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