Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)
Shiva aber freuen.“ Doris Maurer schüttelte leicht den Kopf und wunderte sich über den Kommissar.
„Die Götter scheinen hier auf alles scharf zu sein. Man kann alles opfern, was man besitzt. Ich habe mich informiert.“ Es klopfte. Rauscher öffnete Padang die Tür und bat ihn einzutreten. Padang begrüßte Doris Maurer und erzählte von den Anordnungen, die er getroffen hatte und die sofort in die Tat umgesetzt worden waren. Padang lehnte sich über das Balkongeländer und zeigte nach unten auf die Anlage:
„Sehen Sie? Meine Leute. Überall.“ Doris Maurer hob den Kopf, nickte, und auch Rauscher überzeugte sich von der Richtigkeit seiner Worte. Dann sagte er:
„Kommissar Padang, der Zwirbelbart und der Vierzigjährige hängen ganz tief drin. Ich habe mit ihnen gesprochen. Sie sind Ex-Kollegen von Maurer und wollten mir weismachen, ihn hier rein zufällig getroffen zu haben. Sehr merkwürdig das Ganze. Angeblich hatten sie das beste Verhältnis.“ Kommissar Padang nahm seinen Hut ab und kratzte sich am Hinterkopf. Dann zündete er sich eine Maisblattzigarette an, überlegte kurz und sagte:
„Wir abwarten müssen. Vielleicht sie machen ein Fehler. Wir sie observieren Tag und Nacht. Vielleicht wir sie erwischen, wenn sie unternehmen was. Oder, ich sie soll bestellen auf Polizeistation und verhören, was meinen Sie?“
„Ich würde abwarten. Wahrscheinlich stecken sie hinter dem Drohbrief.“ Doris Maurer übergab Padang den Brief. Er las ihn. Dann gab er den Brief zurück und Rauscher sagte:
„Wenn die beiden dahinterstecken, dann melden sie sich schon wieder. Sie wollen ja schließlich so schnell wie möglich an das Geld.“ Padang nickte und erwiderte:
„Wir könnten … ich meine, vielleicht Frau Maurer sein Lockvogel?“ Rauscher winkte ab.
„Auf gar keinen Fall. Viel zu gefährlich. Das kann keiner von uns verantworten. Die schrecken vor nichts zurück. Wenn die merken, dass da was schief läuft, sind die in der Lage, sie ebenfalls zu töten. Nein, die Verantwortung übernehme ich nicht.“
„Okay. Dann wir probieren mit Warten.“
„Kommissar Padang, Sie kennen doch Rusli, den Kellner von der Poolbar hier im Hotel?“
„Ja, ich mit ihm gesprochen nach Mord an Maurer.“
„Gestern Nacht habe ich gesehen, wie er sich heimlich weggeschlichen hat. Da bin ich hinterher. Er ging in ein Haus mit einem X. Sie wissen schon, hinter die Hausnummer gepinselt.“ Padang räusperte sich.
„Was hat es damit auf sich?“
„Mister Rauscher. Ich nicht gerne sprechen darüber. Aber das ist Bordell. Sie müssen wissen: Touristen kommen hierher und verlangen bestimmte Dinge. Und wir bieten für Touristen, was sie verlangen.“ Rauscher schaute skeptisch.
„Ach, so läuft das. Na ja, hier gibt’s eben alles, womit man ordentlich Kohle machen kann. Das ist mir inzwischen auch klar. Aber eins versteh ich trotzdem nicht: Als ich da durchs Fenster geschaut habe, waren Kinder in dem Bordell. Was sagen Sie dazu?“ Die Augen von Padang weiteten sich. Er holte tief Luft und überlegte.
„Mister Rauscher. Dazu ich kann Ihnen nichts sagen.“
„Hören Sie mal, Kommissar Padang. Wir arbeiten hier gemeinsam an einem Fall. Meinen Sie nicht auch, dass Sie mich einweihen sollten in Ihre Geheimnisse. Sonst kriegen wir den Mörder vielleicht nie.“
„Sie recht haben. Aber diese Sache nichts hat mit Mord zu tun. Sie mir glauben müssen.“ Rauscher ärgerte sich, dass ihm Padang nicht mehr erzählen wollte.
„Nun gut, wenn Sie meinen, Kommissar Padang. Ich hielte es für besser, Sie würden mich darüber aufklären. Aber ich finde das auch allein raus, darauf können Sie sich verlassen. Dauert halt etwas länger.“
Padang verabschiedete sich und ging.
Doris Maurer legte sich wieder auf Rauschers Couch, wo sie auch die Nacht verbringen wollte. Sie hatte sich strikt geweigert, allein in ihrem Zimmer zu bleiben. Und sein Angebot, in seinem Bett zu schlafen, während er mit der Couch vorlieb nehmen würde, hatte sie dankend abgelehnt.
„Was hältst du eigentlich von der ganzen Sache hier? Also von den Morden und dem allem.“
Doris Maurer nahm sich eine Cola aus dem Kühlschrank und antwortete:
„Also ehrlich, ich blicke überhaupt nicht mehr durch. Mich darfst du nicht fragen. Ich bewundere dich, dass du dir den ganzen Stress antust. Hast du schon eine Ahnung, wer der Mörder sein könnte?“
„Leider nicht wirklich. Es ist wie ein großes Puzzle. Ein Teil fügt sich ins andere. Zumindest bei mir
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