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Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)

Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition)

Titel: Mord auf Bali: Ein Urlaubs-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Fischer
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Spiegel. 1,62 m groß, schmale Hüften, flacher Bauch, kleine feste Brüste. Die samtene Haut glatt wie Elfenbein. Weiche Lippen, weiße Zähne, kleine Nase. Eines der süßesten Lächeln ganz Indonesiens. Und Augen, um darin zu versinken. Das war ihr Kapital. Damit konnte sie jeden Mann rumkriegen. Jeden.

Zweiter Urlaubstag
1.
    In Rauschers Kopf hämmerte es wild. Tack, Dong, Tack. Er beugte sich aus dem Bett, weil ihn ein Brechreiz schüttelte, aber es kam nichts. Alles drehte sich. Ihm ging es hundsmiserabel und die Schmerzen im Schädel waren unerträglich.
    Er war bei Tagesanbruch aufgewacht und wollte sofort aufstehen, wollte dem neuen Tag „Guten Morgen“ sagen, die Sonne begrüßen und den ersten Urlaubstag genießen. Aber nichts ging. Er war einfach nichts mehr gewohnt. Schon gar kein indonesisches Bier und balinesischen Schnaps.
    Im Bett rollte er sich von einer Seite zur anderen. Das Sägen im Gehirn ließ einfach nicht nach. Es war heiß im Zimmer, eine schwüle, klebende Hitze. Leider lief die Klimaanlage nicht.
    Immerhin war er – bis auf die Shorts – ausgezogen.
    Mit einem Ruck schwang er sich aus dem Bett, bereute diese morgendliche Dynamik aber gleich, weil sein Kopf drohte auseinanderzuplatzen.
    Eine SMS von Lena war angekommen: „Genieße die Zeit und erhol dich gut. Wäre sehr gern bei dir. In Gedanken reise ich mit.“
    Lenas Worte waren im Moment kein richtiger Trost.
    Er bewegte sich sehr langsam vorwärts, setzte einen Fuß sachte vor den anderen. Keine ruckartigen Bewegungen. Superslowmotion. Er kam sich vor wie eine Schildkröte mit Panzer auf dem Kopf. Im Badezimmer warf er zwei Aspirin ein, wankte zur Balkontür, öffnete sie, sah auf den Pool, in dem zwei Frauen schwammen und ging zurück ins Zimmer.
    Er nahm eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und trank sie in einem Zug leer.
    Der Urlaub fängt ja blendend an, schoss es ihm durch den Kopf, der ihm wie eine große Beule vorkam. Gleich am ersten Morgen geht’s dir hundeelend, dachte er. In diesem Augenblick wusste er allerdings noch nicht, dass dieser Tag noch viel härter für ihn werden würde.
    Eine halbe Stunde und eine Dusche später war er soweit wieder hergestellt und bereit für einen starken Kaffee und Frühstück. Er warf die Klamotten vom gestrigen Abend in eine Schublade, zog ein frisches T-Shirt an und rote Shorts. Die Wertsachen hatte er in den Safe gelegt, die Balkontür verschlossen. Nachdem er die Zimmertür hinter sich zugezogen hatte, hörte er laute, hektische Stimmen von unten. Ein regelrechtes Wirrwarr.
    Als er oben an der Treppe stand, um hinunterzugehen, erkannte er den Kellner der Poolbar – umringt von einer Handvoll Balinesen in Polizeiuniform. Hotelgäste liefen aufgeregt durch die Empfangshalle, andere standen in Grüppchen herum und debattierten. Plötzlich schrie der Kellner laute balinesische Ausdrücke und deutete mit dem Zeigefinger in seine Richtung. Rauscher verstand nichts, aber da sonst niemand auf der Treppe stand, musste er gemeint sein. Schnell rannten die Polizisten die Treppe hoch und umstellten ihn. Einer – wohl ihr Chef – stellte sich breitbeinig vor ihn.
    „Mister Rauscher?“
    „Ja?“
    „Ich Kommissar Padang. Ich Sie festnehmen. Sie heute Nacht Horst Maurer ermordet.“
    Rauscher schaute den Kommissar verdutzt an und traute seinen Ohren nicht. Dann blickte er in die Gesichter der anderen Polizisten. Alle sahen ihn misstrauisch an, einige sogar wütend. Rauschers glasige Augen, in denen sich der Alkohol des letzten Abends spiegelte, vermochten kein Mitleid zu erregen.
    „Moment mal, ich hab mich wohl verhört. Ich kenne den Mann kaum.“
    „Sie gestern Abend mit Maurer an Poolbar getrunken. Es gibt Zeugen. Viele Zeugen. Danach Sie mit ihm in Hotel gegangen. Arm in Arm. Halb eins in Nacht. Sie waren Letzter, mit dem Maurer gesehen wurde. Was Sie dazu sagen?“
    „Ja, das mag schon sein. Ich meine, verdammt, das stimmt. Aber … wir haben einen getrunken, schön und gut, aber … ich bin Polizist … wie Sie … sehen Sie hier.“ Rauscher zog sein Portemonnaie aus der Hosentasche, holte sein Polizeiabzeichen heraus und zeigte es dem Kommissar.
    „Ich bin Kommissar und mache hier Urlaub. Und da bringe ich bestimmt niemanden um. Schon gar nicht jemanden, den ich erst ein paar Stunden vorher kennengelernt habe.“ Einer der Hilfspolizisten erdreistete sich zu lachen. Kommissar Padang zischte ihm etwas auf Balinesisch zu, blickte ihn zornig an und schickte ihn

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