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Mord fuer Mord

Mord fuer Mord

Titel: Mord fuer Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gehring
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Angst. Warum denn nur? Er wollte nur Geld, hatte kein Interesse daran, dass jemand starb. Schon allein wegen des Aufstandes, den es danach geben würde.
    Viel zu langsam. Alles ging viel zu langsam. Bis der Junge endlich die Kasse geöffnet und ihm ein paar Scheine ausgehändigt hatte, war auch schon jemand zum Tanken vorgefahren.
    »Vielen Dank.« Er steckte die Schokoriegel in die eine, das Geld in die andere Jackentasche. »Ich an deiner Stelle würde noch eine Weile ruhig bleiben. Du willst doch keinen Kunden verlieren.«
    Der Junge schüttelte den Kopf.
    Er ließ die Tür hinter sich zufallen, stieg in das Auto ein, ließ es an und wendete.
    Er musste ja wieder in ihre Nähe.
    Auf halbem Weg bog er in einen Feldweg ein, dem er zwei Kilometer folgte, einer ungefähren Richtung nach. Durch die hügelige Landschaft, durchsetzt mit kleinen Wäldern und Hecken war die Richtung nicht so leicht auszumachen.
    Als er das gesuchte Dorf von oben wieder erblickte, parkte er das Auto hinter einem Busch, sperrte ab und warf den Schlüssel in die Landschaft.
    Dann machte er sich auf den Weg zurück, nicht ohne dabei einen Schokoriegel zu verzehren.

14.
    Die Unterhaltung mit dem Beamten verläuft etwas schleppend.
    Außer den normalen Sachen weiß er nichts zu berichten, was auch kein Wunder ist, da seine Dienststelle zwanzig Kilometer entfernt ist.
    Ich erfahre den Namen des Opfers und eine grobe Einschätzung, inwieweit diese Person in der Dorfgemeinschaft integriert war, oder in diesem Falle eher wie wenig er integriert war, dass er sich kaum am Leben im Dorf beteiligte.
    Wir haben es anscheinend mit einem einheimischen Eigenbrötler zu tun, der mit niemandem etwas zu tun hatte, obwohl er mit praktisch der Hälfte des Dorfes verwandt war.
    Ich bin schon etwas hilflos, da mir langsam die Fragen ausgehen, und nippe nervös an meinem Wasserglas.
    Wo nur der Kaspar bleibt? Selbst ein kreuzlahmer Assistent hätte es leicht in der Zwischenzeit schaffen müssen, hierher zu finden.
    »Würde es ihnen was ausmachen, mir noch einen Kaffee zu holen?«
    Ich merke, dass es dem Beamten ähnlich wie mir geht und er froh ist, eine andere Aufgabe zugeteilt zu bekommen. »Eine gute Idee. Ich könnte auch einen gebrauchen.«
    Damit macht er sich auf den Weg, schließt die Tür hinter sich und lässt mich allein zurück.
    Ich schaue mich um.
    Die Bar scheint nicht besonders häufig benutzt zu werden, Schnapsflaschen aus vergangenen Zeiten, die man heute kaum noch erwerben kann, doch ansonsten steht alles geordnet.
    Im trüben Licht schweben Staubpartikel Richtung Boden.
    Da sitze ich also mit meinem Wasserglas in einer Art Abstellkammer und warte auf Inspiration.
    Was verbindet die beiden Fälle wirklich, außer den äußerlichen Ähnlichkeiten? Wo ist der Zusammenhang? Kannten sich die beiden Opfer? Was bedeuten diese verschiedenen Gegenstände, die scheinbar sinnlos in der Nähe des Opfers zu finden waren?
    Ich notiere alles, was mir so durch den Kopf geht, um gegebenenfalls darauf zurückzugreifen, denn in den meisten Fällen läuft ein Mord nicht ohne Motiv ab, es gibt eine Vorgeschichte.
    Eine Vorgeschichte, die ich aber erst noch herausfinden muss.
    Wenn das Opfer hier aus dieser Ortschaft kam, hatte vielleicht ja dann das Ganze hier seinen Ursprung.
    Es mochte sinnvoll sein, hier noch eine Zeit zu verweilen, Leute zu befragen und etwas mehr über diesen Herrn Peter Konrad zu erfahren, diesen Eigenbrötler, der so grausam und einsam gestorben war.
    Und dann die Sache mit den Ohren...
    Dem ersten Opfer fehlte die Zunge, dem zweiten die Ohren.
    Der Hinweis für einen Verrat?
    Für Schweigen und Weghören?
    Es half nichts, erst die Spurensicherung würde ein wenig Licht in die Angelegenheit bringen, zumindest den Zusammenhang der Fälle feststellen.
    Es klopft an die Tür.
    Ich denke noch, dass dort draußen bestimmt der Kaspar stehen würde, und öffne erwartungsvoll die Tür.
    Davor steht nur Herr Derra mit zwei Tassen Kaffee, von denen eine nur noch zur Hälfte gefüllt ist und deren Inhalt sich zu gleichen Teilen auf dem Unterteller und auf dem Boden verteilt hat, während er versucht, die andere Tasse mit all seiner zur Verfügung stehenden Konzentration einigermaßen gerade zu halten.
    »Entschuldigung, ich bin in solchen Sachen ein wenig ungeübt, aber Ihre Tasse ist noch in besserem Zustand.«
    Während er dies bemerkt, drückt er mir die halbwegs unversehrte Tasse in die Hand und schließt die Tür wieder hinter sich.
    Ich nippe an

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