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Mord fuer Mord

Mord fuer Mord

Titel: Mord fuer Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gehring
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etwas in Kontakt zu kommen, aber nun war die Chance vertan.
    »Dann kommen Sie in einer halben Stunde wieder, ich hab grad keine Sprechstunde.«
    Adalbert Addi Hofmann hat inzwischen sein zweites Auge geöffnet und sich in eine sitzende Position begeben. Er gießt sich aus einer auf dem hellen Beistelltisch stehenden Mineralwasserflasche etwas in sein Glas und führt dieses zum Mund.
    Ich setze ein entspanntes Lächeln auf. »Na gut! Wenn Sie jetzt gerade keine Zeit haben, besuchen Sie uns doch einfach in unserer Hauptstelle in Schweinfurt. Wir laden Sie vor.«
    »In Schweinfurt?«, er schaut uns entgeistert an. »Muss ich dann extra nach Schweinfurt?«
    »Hören Sie, ich habe meine Zeit auch nicht gestohlen. Entweder Sie unterhalten sich nun mit uns oder Sie machen in den nächsten Tagen einen Ausflug nach Schweinfurt.«
    Die Blondine namens Kerstin ergreift nun das Wort. »Geht`s noch? Mensch Addi, reiß dich zusammen, die sind immerhin von der Polizei.«
    »Mordkommission!«, fügt Kaspar hinzu.
    »Moment mal, gerade ging es noch um ein geklautes Auto und jetzt auf einmal um Mord?«
    Ich werde langsam ungeduldig, was ich unserem Zeugen durch unmissverständliches Augenverdrehen zeige, außerdem gebe ich meiner Stimme einen schärferen Tonfall. »Was ist denn nun?«
    »Jaaa, meinetwegen.«
    »Wann waren Sie das letzte Mal in Schweinfurt?«
    Er schaut irritiert erst zu seiner Freundin, dann wieder zu mir. »In Schweinfurt?«
    »Rede ich so undeutlich?«
    »Nein, nein, ich muss nur überlegen. Es ist schon eine Weile her.«
    Seine Freundin lächelt. »Was hätten wir wohl dort zu suchen gehabt?«
    Ich lächle zurück und antworte in höflichem Tonfall: »Vielleicht einen Rentner besuchen, um ihm einen Terminkalender zu stehlen.«
    »Sie sprechen in Rätseln.«
    Während Kerstin ganz ruhig und gelassen bleibt, wird Addi immer nervöser. Er schenkt sich noch ein Glas Wasser nach und trinkt es in einem Zug leer.
    »Ein roter Golf ist da gesehen worden, wo vorher jemand ermordet wurde. Ein Herr Dieter Hagel.«
    Addi schweigt wieder vielsagend und lässt Kerstin antworten.
    »Dieter Hagel? Nie gehört. Und rote Golfs gibt’s ja auch wohl mehr als einen. War‘s das dann?«
    Kaspar und ich blicken uns verstohlen an. Sie hatte Recht. Es war an der Zeit, sich zu verabschieden. Weshalb waren wir überhaupt hergekommen, der Hinweis war mehr als vage, sozusagen ein Schuss ins Blaue. Was hätte ich nun noch fragen sollen?
    »Na gut«, erkläre ich, »wenn es noch etwas gibt, melden wir uns.«
    Sie führt uns zum Ausgang und schließt die Türe hinter uns.
    Als wir das Auto erreichen, wende ich mich an Kaspar.
    »Ich bin schon die ganze Zeit am Überlegen, woher ich den Namen Adalbert Hofmann kenne.«
    »Und?«
    »Ich bin mir sicher, er hat in dem Notizbuch unseres ersten Opfers gestanden. Leider fehlt gerade diese Seite.«
    Kaspar schaut mich an, als wäre ich nicht ganz echt. »Er hat dringestanden, aber die Seite fehlt. Toll! Was soll das sein? Das zweite Gesicht? Weibliche Intuition?«
    »Quatsch! Nein! Ich hab es in der Villa des Opfers gelesen und da war die Seite noch da.«
    »Das heißt?«
    »Irgendeiner von uns hat da die Finger im Spiel. Laut Spusi ist dort das Notizbuch niemals aufgetaucht. Laut Kommissar Karl aber von dort gekommen.«
    »Du meinst?«
    »Außerdem stammt er aus demselben Ort wie das zweite Opfer. Das Ganze ist noch ein wenig dünn, aber wir sollten auf unseren Kollegen besonders aufpassen.«
    Kaspar öffnet die Türen, und wir steigen ein, schnallen uns an und sind gerade im Begriff loszufahren, da wendet sich Kaspar mit einer Bitte an mich.
    »Doro, würde es dir etwas ausmachen, noch irgendwo anzuhalten? Mein Magen könnte ein wenig Zuspruch gebrauchen.«
    Ich lächle ihn an.
    »Können wir machen.«
    »Wir könnten dort bestimmt noch einiges absprechen, auch in Bezug auf unseren Kollegen.«
    Kaspar startet erleichtert den Wagen, sein Abend scheint gerettet.

17.
Gegen Abend.
    Als Kaspar mich vor meiner Haustür absetzt, geht es mir schon etwas besser.
    Wir haben uns darauf geeinigt, dass ich Herrn Karl mit in seine ursprüngliche Heimat nehme, und im Gegenzug Kaspar Innendienst schiebt, was unter anderem auch eine Überprüfung unseres Kollegen mit einschließt.
    Ansonsten bleibt uns wieder einmal nur, abzuwarten und auf Erkenntnisse von der Spurensicherung zu hoffen.
    Ich winke noch kurz, als Kaspar sich mit seinem Auto entfernt, drehe mich dann aber abrupt herum, ohne ihm weiter

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