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Mord im Spiegel

Mord im Spiegel

Titel: Mord im Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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hatten. Dass Rob und ich nicht zusammenpassten, spürte ich schon lange. Sicherlich wissen Sie, dass ich Eddie Graves heiratete, sobald die Scheidung ausgesprochen war? Ich muss ihn schon immer geliebt haben, aber natürlich wollte ich meine Ehe nicht zerstören, eben wegen der Kinder. Ich finde, es ist sehr wichtig, dass Kinder ein richtiges Zuhause haben.«
    »Es wird behauptet, Sie hätten sich ziemlich aufgeregt.«
    »Ach, die Leute reden doch immer«, meinte Lola vage.
    »Sie haben damals in Ihrer Wut manches gesagt, Miss Brewster. Sie sollen Marina Gregg gedroht haben, sie zu erschießen. Jedenfalls habe ich so etwas gehört.«
    »Ich sagte Ihnen doch, man redet viel. Es wird sogar von einem erwartet. Natürlich habe ich es nicht ernst gemeint.«
    »Obwohl Sie ein paar Jahre später auf Groves schossen?«
    »Ach, wir hatten uns gestritten«, sagte Lola. »Ich verlor die Fassung.«
    »Ich habe aus zuverlässiger Quelle erfahren, was Sie damals gesagt haben, Miss Brewster – « Er schlug sein Notizbuch auf und las vor:
     
    » Die Person braucht nicht zu glauben, dass sie so einfach davo n kommt. Wenn ich sie jetzt nicht erschießen kann, werde ich sie auf andere Weise erledigen. Es ist mir egal, wie lange ich warten muss, und wenn es Jahre sind, aber am Ende mache ich sie fertig.«
     
    »So was habe ich nie im Leben gesagt«, erklärte Lola.
    »Ich bin mir meiner Sache sehr sicher, Miss Brewster.«
    »Die Leute übertreiben so.« Ein reizendes Lächeln ließ ihr Gesicht erstrahlen. »Ich war damals einfach entsetzlich wütend, verstehen Sie?«, sagte sie leise und vertraulich. »Was man nicht alles redet, wenn man wütend ist. Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich vierzehn Jahre wartete, den weiten Weg nach England machte, Marina suchte und drei Minuten, nachdem ich sie wiedergesehen hatte, Gift in ihr Cocktailglas warf?«
    Eigentlich glaubte es Craddock nicht. Es erschien ihm höchst unwahrscheinlich. Doch er antwortete nur:
    »Ich habe nur klargestellt, Miss Brewster, dass Sie sie früher einmal bedrohten und Marina Gregg über das Erscheinen eines Gastes erschrak, der an jenem Tag die Treppe heraufkam. Natürlich könnten Sie es gewesen sein.«
    »Die liebe Marina war entzückt, mich wiederzusehen! Sie küsste mich und rief, wie sehr sie sich über meinen Besuch freue. Wirklich, Chefinspektor. Sie machen sich lächerlich!«
    »Eine einzige glückliche Familie, was?«
    »Nun, das dürfte jedenfalls der Wahrheit näher kommen als alles Übrige.«
    »Und Sie haben keine Vermutungen, die uns weiterhelfen könnten? Keinen Verdacht, wer sie getötet haben könnte?«
    »Ich schwöre Ihnen, dass kein Mensch Marina umbringen wollte. Sie ist sowieso eine ganz verrückte Person. Immer redet sie von ihrer Gesundheit, ändert ständig ihre Meinung, mal will sie dies, mal will sie das, und wenn sie’s bekommen hat, ist sie unglücklich darüber. Ich begreife nicht, warum sie so beliebt ist! Jason betet sie an. Was der Mann alles aushalten muss! Aber da haben Sie es: Die Leute lassen sich Marinas Launen gefallen und bringen sich noch halb um für sie! Als Dank bekommen sie ein süßes, trauriges Lächeln von ihr. Und offensichtlich finden sie, dass dies der Mühe wert ist. Ich weiß wirklich nicht, wie sie das macht. Sie sollten sich die Idee, dass sie jemand umbringen wollte, so schnell wie möglich aus dem Kopf schlagen.«
    »Das würde ich gern«, antwortete Craddock. »Aber unglücklicherweise geht es nicht, denn, verstehen Sie, es ist ja passiert.«
    »Was soll das heißen? Marina wurde doch nicht umgebracht!«
    »Nein. Aber man hat den Versuch gemacht.«
    »Das glaube ich nicht eine Sekunde lang! Ich bin überzeugt, die andere Frau sollte getötet werden, die Frau, die dann ja auch getötet wurde! Vermutlich erbt jemand viel Geld.«
    »Sie hat kein Vermögen, Miss Brewster.«
    »Na, dann gibt’s eben einen anderen Grund. Jedenfalls würde ich mir an Ihrer Stelle keine Sorgen um Marina machen. Marina geht’s immer gut.«
    »Wirklich? Sie machte keinen besonders glücklichen Eindruck auf mich.«
    »Weil sie immer wunder was für Aufheben um alles macht. Liebestragödien zum Beispiel. Oder weil sie keine Kinder kriegen kann.«
    »Sie hat welche adoptiert, nicht wahr?«, fragte Craddock, der im Geist Miss Marples drängende Stimme hörte.
    »Soviel ich weiß, ja. Aber es war kein großer Erfolg. Sie handelt immer sehr impulsiv, und hinterher möchte sie es wieder rückgängig machen.«
    »Was ist aus den Kindern

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