Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mord in Oxford

Mord in Oxford

Titel: Mord in Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
Vom Netzwerk:
Cottage ausziehe, habe ich sofort zugegriffen, das können Sie mir glauben. Und ich war froh, da wegzukommen, so, wie die über mich die Nase gerümpft haben. Man sollte Tiere lieben und sich nicht über sie beschweren, finden Sie nicht? Wir sind alle Geschöpfe Gottes, sage ich immer.« Aus der offenen Tür glitten einige Katzen, setzten sich auf den Weg und starrten Kate an. Eine von ihnen war hochträchtig. »Aber wenn die Typen drüben im Postle es lieber auf die harte Tour wollen, dann dürfen sie sich nicht beschweren«, fuhr die unerwartete Informantin fort. »Keiner kann behaupten, sie wären nicht gewarnt worden.«
    Gewarnt? Von wem?, überlegte Kate. Vor ihrem geistigen Auge sah sie junge Männer mit kurz geschorenem Haar und prallen Muskeln unter Armani-Anzügen.
    »Vermutlich steht eine Menge Geld auf dem Spiel«, sagte Kate.
    »Da können Sie Gift drauf nehmen.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wer da mit drinhängt?«, fragte Kate hoffnungsvoll. »Ich meine, die, die daran verdienen. Sind sie von hier?«
    »Manche schon«, sagte die Frau. In diesem Augenblick wurden sie von einem Mercedes unterbrochen, der langsam durch das Tor kam und die Garagenauffahrt hochrollte.
    »Was ist los, Kay?«, fragte der Mann, der aus dem Auto stieg. »Du wirst doch wohl keine Fragen beantworten, nicht wahr?« Er wandte sich an Kate. »Was ist es denn diese Woche? Waschmittel? Pulverkaffee? Oder was sonst?«
    Ganz schön groß, dachte Kate, und ganz schön breit. Und seine Augen waren durchaus nicht so ungezwungen wie seine Worte. Sie hatte den Eindruck, dass er sie ohne Probleme durchschaute. Sowohl was ihr Interesse an den Fridesley Fields anging als auch ihre Nachforschungen zu dem Mord an Yvonne. Sie hoffte inständig, dass keine Schlagstöcke in der Nähe herumlagen, denn er sah aus, als würde er ein solches Gerät ohne Zögern benutzen, wenn sie die falsche Antwort gab. Sie versuchte, eine alberne Dumme-kleine-Frau-Miene aufzusetzen, die sie unglücklicherweise nicht geübt hatte. Und wie dämlich sie sich dabei vorkam!
    »Ich mache nur eine Umfrage wegen der Bebauung der Fridesley Fields«, preschte sie vor. »Mit Gratisproben kann ich leider nicht dienen. Dafür habe ich ein paar Fragen.«
    »Verschwindet, Viecher!«, knurrte der Mann. Wie es Katzen nun einmal gerne tun, waren die Tiere auf die warme Motorhaube geklettert und hatten schmutzige Pfotenabdrücke auf dem hochglanzpolierten Lack hinterlassen. Er schubste sie unsanft auf den Boden zurück. Die Katzen huschten ein Stück fort, setzten sich auf den Weg und begannen sich zu putzen.
    »Nur eins«, sagte er zu Kate. »Wir hier sind für den Plan. Allesamt. Er schafft Arbeitsplätze, wir kriegen eine Buslinie und eine neue Straße. Außerdem ist es gut fürs Image, wenn das Volk da unten im Postle endlich verschwindet. Unsere Häuser werden ganz schön im Wert steigen, das ist doch schon mal was. Was haben Sie und Ihre Freunde dem schon entgegenzusetzen? Vielleicht eine seltene Distelart? Irgendeinen blöden Vogel, den sowieso nie jemand zu Gesicht bekommt?« Er drehte sich zu Kay um. »Du gehst jetzt rein, und das nächste Mal hältst du die Klappe, wenn dich Fremde ansprechen. Und Sie«, sagte er zu Kate, »sollten nicht jeden Tratsch glauben. Die Frau hatte doch nur Rache im Kopf. Sie hat versucht, das zurückzubekommen, was ihr ihrer Meinung nach zustand. Am besten, Sie gehen jetzt heim zu Ihrem Joghurt, Ihrem Müsli und Ihrem bleifreien Benzin und überlassen es uns, das richtige Leben anzugehen.«
    Kate war intelligent genug, den Block an ihren grün bepelzten Busen zu pressen und zu verschwinden. Was zum Teufel hatte der Mann gemeint?
    An der Ecke Josephine Street lief sie Carey in die Arme. Ihr Gefühl sagte ihr, dass er irgendwo in der Gegend ein Zimmer gemietet hatte.
    »Katie, Darling«, säuselte er, »wie schön, Sie so unversehens zu treffen!«
    »Einfach nur Kate täte es auch«, schnappte Kate übellaunig.
    »›Einfach nur‹ ist wirklich der falsche Ausdruck«, erklärte Carey. Im Gehen berührte er sie fast, und Kate wünschte, er sähe nicht auf seine etwas billige Weise so verdammt gut aus. Er holte etwas aus der Tasche und begann mit einem einfachen Jonglierkunststück. Angeber, dachte Kate, immer noch schlecht gelaunt. Als Bälle benutzte er drei zu ordentlichen kleinen Päckchen gefaltete Socken.
    »Schade, dass ich nicht in eine Zirkusfamilie hineingeboren bin«, seufzte er. »Dort hätte ich vielleicht Erfolg gehabt. Stattdessen wurde ich

Weitere Kostenlose Bücher