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Mord in Thingvellir

Mord in Thingvellir

Titel: Mord in Thingvellir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Blómkvist
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nicht.«
    »Wer ist Árni?«
    »Árni Geir. Hat er dich nicht kontaktiert?«
    »Nein, das hat der Anwalt von Snjófrídur getan, der Zeitarbeit & Consulting gehört.«
    »Árni Geir ist ihr Schwiegersohn.«
    »Was hat er mit dem Fall zu tun?«
    »Ich arbeite bei ihm.«
    »Gehört ihm diese Werkstatt?«
    »Ja.«
    Das war ja klar. Die smarte Snjófrídur hat also persönliche Interessen zu wahren. Wegen ihres Schwiegersohnes und seiner Firmen.
    Árni Geir ist einer dieser vielen jungen Geschäftsleute, die in den letzten Jahren das Interesse der isländischen Medien geweckt haben. Obwohl er noch keine vierzig ist, hat er sich schon viele Dienstleistungsbetriebe, vor allem Werkstätten und Geschäfte, die verschiedenste Geräte und Maschinen verkaufen, unter den Nagel gerissen.
    »Ich habe noch keine Ermittlungsakten erhalten und weiß daher nicht, ob ein endgültiger Obduktionsbericht vorliegt«, sage ich. »Aber das wird sich morgen während des Verhörs klären. Du musst dich gut darauf vorbereiten.«
    »Wie soll ich mich denn vorbereiten?«
    »Du wirst als Verdächtiger angesehen. Das bedeutet ganz einfach, dass die Goldjungs der Meinung sind, dass du an dem Mord an deiner Tochter beteiligt warst.«
    »Ich soll mein einziges Kind umgebracht haben?«, fragt Múhammed aufgebracht. »Das ist eine entehrende Anschuldigung.«
    »Du bist also unschuldig?«
    »Ja, ich bin unschuldig.«
    »Hast du ein Alibi?«
    »Ein Alibi?«, ruft er und hebt die Arme. »Für welche Zeit? Niemand sagt mir etwas, ich weiß nicht, wann sie starb, war das tagsüber oder nachts? Ich bekomme keine Informationen.«
    »Die Leiche wurde vor elf Tagen gefunden. An einem Samstag. Du kannst dich darauf einstellen, dass sie dich morgen früh fragen werden, was du vorletzten Freitag gemacht hast. Und in der Nacht zum Samstag.«
    Múhammed scheint noch nicht einmal überlegen zu müssen.
    »Am Freitag habe ich wie gewöhnlich bis spätabends gearbeitet, weil ich dann immer die Wochenabrechnung machen muss, und in der Nacht habe ich wie immer bei mir geschlafen.«
    »War Fadíma in dieser Nacht zu Hause?«
    »Was fällt dir ein, das zu fragen?«, antwortet er mit gekränkter Miene. »Wo sollte meine Frau denn sonst schlafen?«
    »Ich möchte nur wissen, wie die Sachlage aussieht. Sie werden auch großes Interesse an deiner Beziehung zu Soleen zeigen und wie du dich die letzten Tage und Wochen ihr gegenüber verhalten hast, vor ihrem Tod. Hast du die Interviews in der DV gelesen?«
    Er richtet sich in seinem Stuhl auf.
    »Die drucken doch nur jede Menge Lügen über uns, und wir können nichts dagegen tun. Ich habe den Redakteur angerufen und ihm gesagt, dass alles gelogen ist. Da wollte er ein Interview mit mir bringen, aber ich habe abgelehnt, weil ich wusste, dass er mir das nur anbot, um eine Entschuldigung zu haben, diese ganzen Märchen noch einmal drucken zu können.«
    »Die Zeitung hat auch mit einer gewissen Gunnhildur ein Interview geführt. Sie sagt, sie habe deine Tochter gekannt. Erinnerst du dich, sie gesehen zu haben?«
    »Ja, ja, sie war eines dieser isländischen Mädchen, die versucht haben, Soleen mit in ihre Lasterhaftigkeit hineinzuziehen.«
    »Welche Lasterhaftigkeit?«
    »Soleen war ein sittsames Mädchen, bevor sie diese anderen Mädchen getroffen hat«, antwortet Múhammed, »aber dann begann sie, sich wie sie anzuziehen und sich wie sie zu schminken! Sie ging mit ihnen an schlimme Orte und kam abends zu spät nach Hause. Ich habe zu dieser Gunnhildur gesagt, als sie einmal zu uns nach Hause kam, dass ich nicht wolle, dass sie einen schlechten Einfluss auf Soleen ausübt.«
    »Haben die Mädchen nicht einfach nur Spaß zusammen gehabt?«
    »Spaß gehabt? Es ist kein Spaß, seinen Vater zu entehren und sich wie eine Ungläubige zu benehmen.«
    »Hat sie das denn getan?«
    »Diese isländischen Mädchen sind doch alle so. Siehst du nicht, wie sie sich kleiden, schminken und sich benehmen?«
    »Was ist denn dabei, sich freizügig zu kleiden?«, frage ich lächelnd und schlage meine nackten Oberschenkel übereinander.
    Múhammed mustert meinen engen Lederdress von oben bis unten.
    »Findet dein Mann es in Ordnung, dass du dich so anziehst, wenn andere Männer dich so sehen?«, tragt er.
    »Ich bin frei und unabhängig und frage niemanden um Erlaubnis.«
    »Die Freiheit ist wunderbar, wenn wir sie dazu nutzen, Gott zu dienen.«
    »Mit dem Herrn kenne ich mich nicht aus.«
    »Es ist gut, in Island zu sein, weil hier Frieden herrscht

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