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Mord in Thingvellir

Mord in Thingvellir

Titel: Mord in Thingvellir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Blómkvist
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hier«, sagt Sindri. »Aber ich brenne sie dir auch auf DVDs, damit du dir alles zu Hause ansehen kannst.«
    Ich fahre wieder nach Hause. Koche mir einen fast ungenießbaren Kaffee. Einen kohlrabenschwarzen Espresso. Um mich anständig auf Vordermann zu bringen.
    Blättere die Morgenzeitungen durch. Bleibe auf einer Seite hängen, auf der ich ein Foto von mir entdecke. In der DV. Unter einer riesigen Überschrift:
     
    Erklärt dem Bezirksverwalter den Krieg
     
    Máki hat unsere kurze Unterhaltung von gestern Abend schriftlich umgesetzt. So wie nur er es kann. Ohne die Tatsachen komplett zu verdrehen, die ich ihm zu zitieren erlaubt habe.
    Er war ganz schön enttäuscht. Empfand es richtiggehend als Beleidigung, dass er als Journalist aus den Fernsehnachrichten erfahren musste, dass ich die Verteidigung von Múhammed Grebase übernommen hatte.
    »Du solltest mir doch zuerst so was sagen«, beschwerte er sich.
    »Ich wollte damit nicht gleich in die Medien gehen«, antwortete ich. »Aber als sich ganz unverhofft die Gelegenheit ergab, musste ich natürlich in allererster Linie die Belange meines Mandanten wahren. Es ist in seinem Interesse, die Goldjungs unter Druck zu setzen.«
    »Ich verstehe. Aber nächstes Mal gibst du mir den Vorzug.«
    »Nur, wenn du auch etwas für mich hast.«
    »Ich habe Erkundigungen über Eddi eingeholt.«
    »Und?«
    »Er ist in den Osten aufs Land geflohen, als hier in der Stadt für ihn alles vor die Hunde ging.«
    »Das hast du mir schon erzählt.«
    »Habe ich auch erwähnt, dass er gute connections hat?«
    »Ja.«
    »Dafür gibt es eine einfache Erklärung«, fährt Máki fort.
    »Im Osten hat er davon gelebt, Motorräder und Autos zu reparieren. Dabei hat er zwei Männer kennen gelernt, die auch großes Interesse an tollen Bikes hatten. Soweit ich herausfinden konnte, wurden die drei richtig dicke Freunde.«
    »Kenne ich die vielleicht?«
    »Mit Sicherheit. Der eine heißt Ásleifur Oddgeirsson.«
    »Der bei der Staatspolizei?«
    »Genau der.«
    Ich kenne diesen Ásleifur nur vom Hörensagen. Weiß, dass er ein einflussreicher Goldjunge ist. Einer der Höchsten im Amt. Und auch ein bekannter Feinschmecker. Jedenfalls holt ihn das Fernsehen manchmal, um Wein und Wild zu beurteilen.
    »Und wer ist der andere?«, frage ich.
    »Grímur Rögnvaldsson.«
    »Der Justizminister?«
    »Genau. Mir wurde gesagt, dass die drei da im Osten supergut befreundet waren, auf ihren Motorrädern durch die Gegend gebraust sind, zusammen gesoffen, einen draufgemacht und sich mit Frauen vergnügt haben. Eine gewisse Zeit lang waren die drei berühmt-berüchtigt dafür, die wildesten Frauenhelden des Ostlands zu sein.«
    »Ganz schön nobler Umgang für so unbedeutendes, kriminelles Kleinvieh.«
    »Allerdings weiß ich wenig über ihre Beziehungen untereinander, seit sie wieder in die Stadt gekommen sind. Ásleifur bekam 1995 einen tollen Posten bei der Staatspolizei. Ein paar Monate später hat Grímur geheiratet und ruck, zuck seinen Lebensstil geändert. Mir wurde gesagt, dass das vor allem an dem Einfluss seiner Frau Marta lag. Jedenfalls hat sich Grímur vom leichten Leben verabschiedet, zumindest offiziell, und begann, mit gutem Erfolg Wahlwerbung für sein Mandat im Althing zu machen. Da half es ihm natürlich, dass Marta aus einer der ältesten, wohlhabendsten und einflussreichsten Familien der Partei stammt. Eddi Event-Ratte zog auch in die Stadt und gründete unten an der Ellidaárbucht eine Firma, die er dort immer noch betreibt.«
    »Dann ist er also zur gleichen Zeit wie Ásleifur und Grímur in die Stadt gekommen?«
    »Ja, oder jedenfalls so ungefähr. Eddi scheint sich gut etabliert zu haben, denn ihm gehören sowohl das Gebäude seiner Firma als auch ein großes Einfamilienhaus oberhalb des Flusses.«
    »Im Grundbuch von Reykjavík ist er aber nicht als Immobilieneigentümer eingetragen.«
    »Nicht?«
    »Nein, das habe ich schon überprüft.«
    »Eddi ist nicht verheiratet und hat auch keine Kinder, also muss das Haus auf den Namen der Firma eingetragen sein. Es sei denn, er benutzt noch einen anderen Namen, um sein Eigentum zu verschleiern. Ich habe verlässliche Informationen darüber, dass ihm dieses Einfamilienhaus gehört.«
    »Wie ist es möglich, dass ihm zwei wertvolle Immobilien gehören? Es ist wohl kaum so gewinnbringend, Motorräder zu reparieren.«
    Máki lacht auf.
    »Das sollte man meinen!«, sagt er lachend.
    »Woran verdient er denn dann?«
    »Eddi hat diesen Motorradclub

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