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Mord inclusive

Mord inclusive

Titel: Mord inclusive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hamrick
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schien meine Gedanken zu lesen. Dabei hatte Jerry mir gerade erklärt, ich könnte schauen wie eine Eisprinzessin. »Hinter dem steckt eindeutig mehr, als man sieht. Ein Mann in seinem Alter geht allein auf eine solche Reise. Ist Ihnen noch nicht aufgefallen, wie er es darauf anlegt, mit allen zu sprechen, ohne sich einer Gruppe anzuschließen?«
    Das hatte ich natürlich bemerkt, mir aber nichts dabei gedacht. Gerade redete er mit DJ und Nimmi. DJ lehnte sich weit nach vorn und begleitete seine Worte mit kräftigen Gesten. Nimmi saß kerzengerade neben ihm, vornehm und zierlich wie ein Kätzchen neben einem Bernhardiner.
    Wir schwiegen eine Weile.
    »Ich wüsste so gern, was da läuft«, sagte ich schließlich. »Aber wie soll ich das herausfinden?«
    Yvonne zuckte kaum merklich die Achseln. »Mord geht jeden Menschen an. Wir können und sollten tun, was uns möglich ist. Für Sie und für mich heißt das, zumindest unsere Ohren offen zu halten.« Lächelnd tätschelte sie wieder meine Hand. »Kriegen Sie heraus, was Sie können, aber lassen Sie sich dadurch nicht die Reise verderben. Ach, da kommt Charlie. Ich möchte vor ihm nicht über dieses Thema sprechen. Es regt ihn zu sehr auf.«
    »Natürlich. Er ist ein sehr nachdenklicher Mann.«
    »Wissen Sie, dass ich mich schon auf der Highschool in ihn verliebt habe?«
    »Sie haben viel Zeit versäumt.«
    »Aber nicht umsonst verschwendet. Wir hatten jeder sein Leben. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob wir einander früher so gutgetan hätten. Ich bin zu sehr durch mein Leben gehetzt. Aber es ist schön, dass wir am Ende doch noch zusammengefunden haben.«
    Charlie kam mit den Drinks zurück. Er blickte sich noch einmal zu Jerry um, der gerade versuchte, mit Kyla zu sprechen. Sie schaute, als sei ihr ein schlechter Geruch in die Nase gestiegen. Charlie sagte: »Ich bringe Ihnen ein frisches Bier. Lieber kein Risiko eingehen.«

Donnerstag, Tal der Könige
     
    Sie reisen durch die Einöde der Wüste zum Tal der Könige, der letzten Ruhestätte der ägyptischen Pharaonen. Hier steigen Sie die trockenen weißen Berge hinauf und dringen dann tief in Mysterien ein, die über viele Jahrhunderte unter dem Wüstensand begraben lagen. Besuchen Sie das berühmte Grab des Knabenkönigs Tutanchamun, und erleben Sie den Ort, wo Thutmosis III. seine letzte Ruhe gefunden hat. Dann geht es weiter ins Tal der Königinnen, wo die Frauen und Kinder der Könige begraben wurden. Nach dem Mittagessen besuchen Sie eine berühmte Alabasterwerkstatt. Ihr Tag endet in Deir el-Bahari mit dem erhaltenen Tempel von Königin Hatschepsut, der einzigen in Ägyptens langer Geschichte, die auf den Titel Pharao Anspruch erhob.
    Flyer von WorldPal
     

11. KAPITEL
     
    GRÄBER UND EIN ZWISCHENFALL
     
    An diesem Morgen ging ich als Erstes zur Rezeption. Wir hatten jetzt in Luxor angelegt, unserer Endstation. In der Lobby schlenderten ein paar Leute herum, die auf die Glocke zum Frühstück warteten. In der Nähe standen Flora und Fiona, schauten durch die Tür auf das nächste Schiff und flüsterten miteinander. Ich blickte einen Moment zwischen ihren struppigen Köpfen hindurch, um zu sehen, was es da Interessantes gab. Außer einer weiteren Lobby mit viel Gold und Kristall konnte ich aber nichts entdecken. Die Nile Lotus lag dem Ufer am nächsten, was bedeutete, dass wir an diesem Tag nicht ablegen würden.
    Ich wandte mich der Dame am Empfang zu.
    »Good morning, Madam«, sagte sie in perfektem Englisch. »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Ja, der Safe in meiner Kabine funktioniert nicht. Er bleibt nicht zu, ich möchte dort aber gern etwas deponieren.«
    »Das tut mir leid, Madam. Wir reparieren ihn so bald wie möglich. Sagen Sie mir bitte die Nummer Ihrer Kabine?«
    »211. Bekommen Sie das bis halb neun hin? Dann starten wir.«
    »Ich will mich gern erkundigen, aber unser Handwerker ist um diese Zeit noch nicht da. Das tut mir sehr leid.«
    Ich nickte. Die Glocke rief zum Frühstück, und die Reisenden stiegen die Treppe hinunter. Kyla erschien in einer weißen Leinenhose mit lindgrünem Oberteil und dazu passenden flachen Schuhen. Weißes Leinen. Frisch gebügelt. Als wir an Bord gegangen waren, hatte sie einen großen Beutel Wäsche abgegeben, ich konnte aber nicht sehen, was darin war. Ihr Haar hatte sie wieder elegant aufgesteckt und mit einer Spange aus Silberfiligran befestigt. Ich blickte an meinem weiten Oxford-Shirt und den Jeans zu meinen Sneakers hinunter. Auch an diesem Tag waren wir

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