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Mord inclusive

Mord inclusive

Titel: Mord inclusive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hamrick
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wieder Schönheit und Vogelscheuche. Was sollte ich mich da noch aufregen?
    Sie kam auf mich zu. »Kriegen die das hin?«
    »Wahrscheinlich nicht. Sie wollen es versuchen, aber sicher nicht, bis wir starten.«
    »Dann musst du deinen Pass mitnehmen. Und die Flugtickets. Natürlich auch diese Halskette. Was immer du auch sagst, ich weiß, das Ding ist ein Vermögen wert. Und was ist mit deinem iPod?«
    »Ja, Mama«, antwortete ich in sarkastischem Ton und verstummte sofort wieder, um Flora und Fiona vorgehen zu lassen. Hindere nie zwei alte Damen am Essen war mein Motto. Außerdem, wenn sie jetzt zu Boden gingen, konnten sie mich nicht mitreißen.
    Beim Frühstück wirkte der Speisesaal heller und war nicht so offiziell hergerichtet. Das Buffet hatte man an der einen Längswand aufgebaut. Die Tische bogen sich unter der Vielfalt von Obst, Müsli, Brötchen und anderem Gebäck. Dampfende Silberschalen enthielten Eier, Würstchen, Schinken und Haferbrei. Wieder stand ein Koch hinter mehreren Gasflammen bereit, um frisches Omelett zuzubereiten. Vor großen, silberglänzenden Behältern mit Kaffee und heißem Wasser warteten mehrere noch halb verschlafene Gäste. Der Raum war erfüllt vom Gemurmel der Stimmen und dem Klappern der Bestecke.
    Erst wollte ich mir wieder nur von den knusprigen Brötchen nehmen, dann aber überlegte ich es mir anders und lud von allem ein bisschen auf meinen Teller. Pfeif auf das Gewicht, dachte ich bei mir, schließlich hast du Urlaub. Ich schob noch ein Glas Saft in die einzige freie Lücke auf meinem Tablett und begab mich zu einem unserer drei Tische. DJ, Nimmi, Keith und Dawn aßen bereits und begrüßten uns mit lautem Hallo. Ben und Lydia waren schon fertig und schlürften still ihren Kaffee. Zu meiner Überraschung saß auch ihre Nichte Jane mit ihnen am Tisch und pickerte lustlos an einem Brötchen herum. Sie sah immer noch ziemlich elend aus.
    Kyla stellte ihren Teller ab und setzte sich neben mich. Auf dem Teller lagen nur ein einziges Croissant und ein Stückchen Ananas. Ich nahm einen Schluck von dem Saft und machte mich dann über das Omelett mit Käse und Schinken her. Es war köstlich. Kyla blickte missbilligend, halb verächtlich, halb neidisch auf meinen Teller. Ich musste sie ablenken, bevor sie anfing, mir die Kalorien herzuzählen.
    »Kommen Sie heute mit uns?«, fragte ich Jane freundlich, die rechts neben mir saß.
    Statt einer Antwort warf sie Lydia einen nervösen Blick zu, die nachdenklich die Lippen kräuselte.
    »Eigentlich spricht nichts dagegen. Es wird dir guttun, einmal vom Schiff herunterzukommen«, sagte Lydia.
    Zuckte Jane da leicht zusammen, oder bildete ich mir das nur ein? Es konnte natürlich an der Krankheit liegen, aber sie wirkte irgendwie verängstigt. Warum sollte sie sich fürchten, in einen Bus zu steigen und das Tal der Könige zu  besuchen, eine der berühmtesten und meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Welt, wenn sie ständig von einer Reiseleiterin, einer ganzen Reisegruppe und bewaffneten Wachleuten umgeben war?
    »Ich glaube, ich schaffe das noch nicht«, sagte sie schließlich. »Ich bleibe lieber hier und lese. Ich kann an Deck gehen, wenn mir so ist, da habe ich auch frische Luft.«
    »Es ist so schade, dass Sie den größten Teil der Reise versäumen«, sagte Nimmi mitfühlend. »Vielleicht sollte DJ Sie doch einmal anschauen. Er ist ein sehr guter Arzt. Und es macht ihm überhaupt nichts aus.«
    Während sie sprach, zerschnitt Nimmi ein paar Würstchen. Offenbar hatte sie bereits einen ganzen Berg Rührei und eine Schale Haferbrei verdrückt. Wie machte sie es nur, dabei so schlank zu bleiben? Im nächsten Moment langte DJ mit seiner Gabel herüber, spießte auf ihrem Teller auf, was er konnte, und schob es sich in den Mund. So funktionierte das also.
    »Ja, ich würde mir gern einmal Ihre Medikamente ansehen. Was nehmen Sie? Antibiotika? Die können eine Ursache dafür sein, dass es Ihnen so schlechtgeht«, sagte er.
    »Das ist sehr nett von Ihnen«, antwortete Jane, »aber es ist gar nicht so schlimm. Ich fühle mich nur noch etwas schwach. Ich bin sicher, morgen kann ich mitkommen. Die Ärzte haben gesagt, es sei normal, wenn ich etwas müde bin.«
    »Okay, Sie haben gewiss recht. Aber wenn sich Ihr Zustand verschlechtert, dann sagen Sie es mir bitte. Ich helfe Ihnen gern. Sehr gern.«
    »Sie müssen unbedingt noch einmal nach Ägypten kommen, damit Sie sehen können, was Sie jetzt verpassen«, sagte Keith. »Nichts in der Welt

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