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Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman

Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman

Titel: Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Balustrade kratzte.
»Nein, eigentlich nicht. Ich liebe Blumen, weiß aber nicht, wie man sie zieht.«
»Es ist ein kleines Hobby von mir«, vertraute er ihr an. »Oder es wäre eins, wenn ich die Zeit dazu hätte. Von einem anständigen Garten ganz zu schweigen. Im Augenblick habe ich das, was Immobilienmakler einen Patio nennen, ich dagegen einen Hinterhof, mit drei oder vier Blumenwannen darin.«
»Eve wird froh sein, daß Sie den Fall übernommen haben«, sagte sie plötzlich leise. »Sie gehören irgendwie zur Familie. Die Sache wird einen Schatten auf die Hochzeit werfen. Ich will damit nicht sagen, daß Lorrimers Tod nicht wichtiger ist – doch er hat sich, nun ja, in einem besonders ungünstigen Augenblick ereignet. Das klingt noch immer banal, tut mir leid. Sie wissen, was ich meine.«
»Ja.« Er stockte einen Moment. »Beim Dinner haben Sie erzählt, Sie hätten Lorrimer getroffen.«
»Ja. Und gestern morgen habe ich ihn noch einmal gesehen.«
Markby riß seinen Blick von einem umgefallenen, knorrigen Lavendelstrauch los und musterte sie eindringlich.
»Ja – und zwar beim Friedhofstor. Er suchte eine seiner Katzen. Er fühlte sich nicht wohl und hat wirklich schrecklich ausgesehen.« Ihre braunen Augen begegneten ruhig seinem Blick. »Er ist sogar mitten auf dem Weg zusammengebrochen, und ich habe ihn in sein Cottage gebracht. In der Küche hat er sich übergeben, erlaubte mir aber nicht, einen Arzt zu holen. Er sagte, es sei ihm schon früher hin und wieder schlecht gewesen, und gab dem Bier im ›Dun Cow‹ die Schuld.«
Sie verstummte, und er spürte, daß sie mit sich kämpfte, ob sie noch etwas hinzufügen sollte; doch sie ging weiter und sagte nur: »Hier entlang.«
Sie waren bei der Tür in der Mauer angekommen. »Hier bin ich auf die Love Lane hinausgegangen.« Sie verstummte wieder.
Unpassender Name, dachte Markby und überlegte dann, ob er vielleicht nicht doch zutreffend sein könnte – und ob sie das gleiche dachte. Sie sah zu, wie er die Tür entriegelte und auf die Gasse hinaustrat. Er kam wieder zurück und fragte: »Gibt es noch eine Tür wie diese?«
»In der Mauer? Wenn ja, habe ich sie nicht gefunden.«
»Hm.« Er zog die Tür zu und verriegelte sie sorgfältig. Dann nahm er ein Taschentuch heraus und wischte sich die Fingerspitzen ab. Aus den Augenwinkeln sah er, daß sie nervös und unruhig war. »Durch diese Tür kann man demnach das Sicherheitssystem am Haupteingang umgehen.«
»Ja, aber sie ist immer verriegelt. Von der Love Lane aus kann man sie nicht öffnen.«
Bevor er es wieder in die Tasche schob, betrachtete Markby sein ölverschmiertes Taschentuch mit einem schiefen Lächeln.
»Um auf die Katze zurückzukommen, die so geschrien hat – es ist ein Siamkater und ziemlich wertvoll«, sagte Meredith. »Lorrimer hat seine Katzen sehr geliebt. Was wird jetzt aus ihr?«
»Ich würde beim Tierschutzverein anrufen«, sagte er. »Dort dürfte man keine Schwierigkeiten haben, ein Heim für eine reinrassige Siamkatze zu finden. Es sei denn, wir treiben noch Verwandte auf, die das Tier haben wollen. Aber Lorrimer scheint ein ziemlicher Einzelgänger gewesen zu sein. Pearce – mein Sergeant – sagt, er sei im Dorf nicht sehr beliebt gewesen. Irgendeine Ahnung, warum?«
Sie zuckte mit den Schultern. »Also meiner Meinung nach war er ein recht netter Kerl. Aber er war nun mal nicht von hier, und ich möchte behaupten, daß seine Töpferei in den Augen der hiesigen Leute keine richtige Männerarbeit war.«
»Kein Mist an den Stiefeln? Kein von den Unbilden des Wetters gegerbter Sohn der Erde?«
»Wenn Sie so wollen.«
»Daran gemessen, würde ich wahrscheinlich den Test auch nicht bestehen«, sagte er freundlich.
»O doch, Sie wahrscheinlich schon«, erwiderte sie in scharfem Ton. Dann zog sie wieder die Schultern hoch. »Ich nehme an, er muß obduziert werden. Wann bekommen Sie das Ergebnis?«
»Ziemlich bald. Nachdem Sie die Leiche gefunden hatten – sind Sie da sofort ins Pfarrhaus zurückgegangen?«
Sie schüttelte den Kopf, und ihr glattes braunes Haar schwang wie ein Vorhang hin und her. »Nein, ich bin in Lorrimers Cottage gerannt und habe ein Telefon gesucht. Aber er hatte keins.«
»Ist Ihnen im Cottage etwas aufgefallen?«
Einen Moment lang musterten die hellbraunen Augen ihn verständnislos, dann sah er etwas wie ein Begreifen, dem Bestürzung folgte, aufflackern.
»Es war sehr unordentlich … Ich habe nicht besonders darauf geachtet. Auch gestern morgen war es nicht gerade

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