Mord ist der Liebe Tod
will wissen, ob es über die Agentur Informationen gibt.“
Nach kaum zehn Minuten war Logo wieder da.
„ Nichts. Aber Biederkopf setzt sich umgehend mit ihnen in Verbindung. Ohne Gerichtsbeschluss wird es schwierig werden, an Daten zu kommen. Und für einen Gerichtsbeschluss reichen die Verdachtsmomente nicht aus.“
„ Dachte ich mir“, meinte Jenny resigniert. „Dann bleiben nur die anderen beiden Möglichkeiten.“
Logo nickte. „Ich würde mich bei den Herren ungern als Polizei zu erkennen geben. Wenn der Täter unter ihnen ist, könnte er verschwinden und d ie Spuren verwischen. Wenn wir uns anmelden und genau die Angaben kopieren, die Wilma gemacht hat, müssten wir doch in etwa die gleichen Partnerschaftsvorschläge bekommen. Einer von uns gibt sich dann als Bewerber aus.“
„ U nd wer soll das bezahlen?“
Er stand auf und lief auf und ab. „Das müssten wir mit Biederkopf absprechen. Manchmal gibt’s doch Töpfe für Sonderausgaben.“
„ Damit ich das richtig verstehe “, meinte Jenny, „du willst also, dass wir die gleichen Kontakte herstellen wie Wilma. Und dann? Geht’s dir nur darum, die Identität von den Männern rauszubekommen oder willst du das Ganze weitertreiben? Mir schwant dunkel, dass du die Idee hast, einer von uns könnte sich mit denen treffen. Und da ich die einzige Frau bin …. soll ich etwa Lockvogel spielen?“
Logo guckte verlegen. „Wäre eine gute Methode. Aber nicht ungefährlich. Vielleicht reicht es, wenn wir wissen, wer sie sind. Dann können wir sie überprüfen. Und vernehmen. Alles andere wäre wirklich unzumutbar. Besonders…“
„ Besonders?“
„ Ach nichts. Vergiss die ganze Idee.“
Jenny wusste natürlich genau, was Logo meinte. Sie kannte ihn lange genug. Die Idee, einen Lockvogel einzusetzen, faszinierte ihn. Nur, weil er Jenny für zu traumatisiert hielt, verfolgte er die Sache nicht weiter.
Aber soweit käme es noch. Sie hatte sich entschieden, wieder zu arbeiten und zwar ohne Einschränkungen. Wenn die Idee überhaupt realisierbar wäre, dann würde sie das auch durchziehen.
„ Wenn ich mir das so richtig überlege, ist die Idee eigentlich nicht schlecht.“
Log o und Sascha starrten sie erstaunt an.
„ Was guckt ihr so? Der Plan ist gut. Könnte von mir sein. Falls wir die Finanzierung hinbekommen. Geh doch mal und frag.“
„ Aber ich fände es wirklich nicht gut, wenn ausgerechnet du dich mit einem von denen treffen würdest. Und der Biederkopf bestimmt auch nicht. Deshalb soll ich wohl auch zu dem gehen, oder?“, meinte Logo abwehrend und nahm sein Hin und Her Gehen wieder auf.
„ E hrlich gesagt war das mein Gedanke. Und was heißt ausgerechnet ich? Ich bin immer noch Polizistin und kann meinen Job machen. Oder meinst du, ich hätte ein Trauma und jetzt vor jedem Mann Angst?“
„ Ehrlich e Antwort?“
Jenny nickte.
„ Keine Ahnung. Ich könnte mir vorstellen, dass man Angst hat nach solchen Erlebnissen. Oder zumindest nicht allzu große Lust, sich alleine mit wildfremden Typen zu treffen.“
„ Klar, aber das ist was anderes. Ich bin ja nicht alleine mit denen, sondern ihr seid im Hintergrund dabei. Was soll da passieren?“
„ Okay, Jenny, dann geh ich nochmal zum Biederkopf. Ich glaub ja nicht, dass er das genehmigt, zumal wir bisher kein Motiv haben.“
Jenny zuckte mit den Schultern. „Während du zum Staatsanwalt gehst, erstelle ich mein Profil. Ich muss Wilma irgendwie ähneln, falls es hier um ein bestimmtes Frauenbild geht. Ich hoffe, die gucken mehr auf den Hintergrund, nicht so auf die Optik. Ich sehe ihr ja nicht gerade ähnlich.“
Logo nickte nur und machte sich auf die Socken.
„ Sascha, warum guck st du so betrübt?“
„ Ich mach mir jetzt schon Sorgen um dich.“
„ Mir kann gar nichts passieren.“
„ T rotzdem.“
Jenny lächelte und tätschelte ihm die Schulter. „Das ist nicht das erste Mal, dass Logo und ich verdeckt ermitteln. Wir passen schon auf. Stell lieber alle Infos zusammen, die Wilma angegeben hat. Damit wir in etwa das Gleiche schreiben. Nur auffallen darf es nicht.“
Sascha nickte und machte sich an die Arbeit. Nach einer Viertelstunde kam Logo zurück und nahm sich als erstes einen Kaffee.
„ Ist es nicht gut gelaufen? Was sagt er?“
„ Er hat mich erst mal gefragt, ob wir verrückt sind. Und dann, ob du dich nicht selbst zu ihm traust.“
„ Also hat er abgelehnt?“
„ N ein. Er meinte zwar, es wäre die verrückteste Idee, die er seit langem gehört
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