Mord ist der Liebe Tod
Kollegen am Flughafen in Verbindung. Die passen auf, ob er an Bord ist und können auch gleich ein Foto von ihm machen. Anhand der Passagierlisten sollten wir heraus bekommen, wie er wirklich heißt. Ach übrigens: Ich habe mit Gascons Anwalt gesprochen. Ausgesprochen kooperativ der Mann. Er kann sich nicht vorstellen, wie es gelungen sein könnte, diese Briefe abzuschicken oder abschicken zu lassen. Gascon zu fragen dürfte nicht viel bringen, denn außer, dass er sich in allen Mordfällen schuldig bekannt hat, sagt er kein Wort.“
Jenny lieferte die gewünschte Beschreibung und g egen Mitternacht waren sie und Logo endlich zu Hause. Sie sprachen nicht viel. Jenny bereitete ihm ein Bett auf der Couch und legte sich selbst sofort in ihr eigenes, wobei der Schlaf lange auf sich warten ließ.
Tag 10, Mittwoch
Gegen fünf Uhr wachte sie auf und fühlte sich wie gerädert. Logo schnarchte noch im Wohnzimmer und so schlich sie leise in die Küche. Sie blickte aus dem Fenster in den Garten, in den die ersten morgendlichen Sonnenstrahlen fielen. Statt sich zu normalisieren, geriet ihr Leben immer weiter aus den Fugen. Sie waren weiter als je zuvor davon entfernt, den Fall zu lösen. Statt sich sicher zu fühlen, wurde sie bedroht und war eine Last für ihre Kollegen. Sie war nicht die Hilfe, die sie gerne sein wollte. Und es stand momentan nicht in ihrer Macht, das zu ändern.
Aber e s half alles nichts. Eins nach dem anderen, sagte sie sich. Zunächst mussten sie an Wilmas und Frau Wilhelms Fällen weiterarbeiten. Ob der Mord an Konrad damit zusammenhing? Wie immer, wenn es keine konkreten Spuren gab, erschöpfte sich die kriminalistische Arbeit in der wiederkehrenden Überprüfung von Fakten und erneuter Befragung von möglichen Zeugen. Oft war es Zufall, dass sich eine neue Spur ergab. Oder der Täter machte einen Fehler.
Hinzu kamen die Drohbriefe. Auch da musste routinemäßig vorgegangen werden. ER würde natürlich weiterhin überprüft und überwacht werden. Sie wussten immer noch so wenig über IHN. Hatte er Freunde draußen, Verwandte, vielleicht sogar einen Mittäter? Jenny konnte nur hoffen, dass sie das schnell herausfinden würden. Kurz hatte sie sogar überlegt, ob er etwas mit dem Mord an Wilma zu tun haben könnte. Vielleicht nur, weil sie mit Jennys Leben in Verbindung gestanden hatte. Wer wusste schon, welche Motivation in einem kranken Gehirn verborgen war. Aber das schien ihr nun doch zu abwegig. Dafür hatte Wilma eine zu geringe Rolle in Jennys Leben gespielt.
Ein Husten hinter ihr lenkte sie von ihren trüben Gedanken ab. Sie schaute durch die offene Tür ins Wohnzimmer und sah, wie Logo sich aufsetzte und verschlafen die Augen rieb.
„ Hi “, sagte sie leise, „Kaffee?“
„ O h ja, bitte“, murmelte er. „Wie spät ist es?“
„ Wie früh trifft es eher. Erst sieben. Ich hoffe, ich hab dich nicht geweckt?“
„ Ach was “, gähnte er, „außerdem muss ich aufstehen. Ich will früh im Präsidium sein.“
Jenny nickte. „J a, ich bin auch gespannt, ob sie Alexander gefunden haben.“
Während L ogo seinen Kaffee trank und versuchte, wach zu werden, duschte Jenny und zog sich an. Kaum war Logo im Bad fertig und angezogen, verließen sie auch schon das Haus und fuhren über die A 66 in die Innenstadt. Als sie in ihr Büro kamen, saßen dort zu ihrer Überraschung Sascha und der Staatsanwalt und tranken Kaffee.
Jenny blieb in der Tür stehen. „Ist etwas passiert?“ , fragte sie ohne guten Morgen zu wünschen mit ängstlicher Stimme. Ihr Pensum an unangenehmen Überraschungen war für diese Woche ausgeschöpft.
„ Nein“, meinte Biederkopf und stand auf. „Nur Alexander ist nicht auf getaucht. Niemand, auf den seine Beschreibung passt, war in der Maschine nach Honkong. Kaffee?“
S ie nickte abwesend. „Dann hat er mich also angelogen. Verdammt!“
Sascha schüttelte den Kopf. „I ch darf gar nicht dran denken, dass du mit ihm alleine warst. Da gruselt es mich jetzt noch. Also ich finde, das macht ihn extrem verdächtig.“
„ Aber warum hat er dann gestern nicht zugeschlagen? Wäre doch die Gelegenheit gewesen“, fragte Jenny vernünftig.
„ Frau Markgraf wurde ja auch nicht unterwegs überfallen. Sondern hübsch in ihrer Wohnung betäubt, so da ss es wie ein Selbstmord aussah“, brummte Logo wütend.
Jenny wusste, dass diese Wut sich hauptsächlich darauf bezog, dass er sie in seinen Augen gestern Abend im Stich gelassen hatte.
„ Wie dem auch sei“,
Weitere Kostenlose Bücher