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Mord ist der Liebe Tod

Mord ist der Liebe Tod

Titel: Mord ist der Liebe Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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erzählt hatte, mit dem Wagen im Parkhaus zu stehen. Jetzt wo Logo und Sascha nirgends zu sehen waren, wollte sie bestimmt nicht mit Alexander dort hin.
    „ Ich bestehe darauf“, meinte er und blickte sie seltsam an.
    „ Na dann“, antwortete sie kläglich. „Danke.“
    Er half ihr in die Jacke und führte sie am Ell enbogen hinaus. Auf dem Weg zum Parkhaus schwiegen beide. Krampfhaft überlegte Jenny, wie sie ihm doch noch Hinweise auf seine wahre Identität entlocken könne. Gleichzeitig versuchte sie sich unauffällig umzuschauen, ob ihre Kollegen zu sehen waren. Nichts. Mich einfach im Stich lassen, dachte sie, das war nicht nur fahrlässig, das würde auch Folgen haben. Aber momentan hatte sie andere Sorgen. Wie sollte sie aus dieser Nummer rauskommen?
    Am Eingang zum Parkhaus blieb sie stehen. „So, das letzte Stück kann ich alleine gehen. Vielen Dank für die Begleitung.“
    Der Griff um ihren Ell enbogen wurde fester. „Kommt gar nicht infrage. Eine Frau nachts alleine im Parkhaus? Wissen Sie, was da für zwielichtige Gestalten unterwegs sind?“
    Hatte seine Stimme einen seltsamen Unterton oder h atte Jenny sich das eingebildet? Nein, das waren sicher nur ihre Nerven. Seit der Sache mit IHM stand es nicht zum Besten mit ihnen und seit dem anonymen Schreiben heute Mittag sowieso nicht. Und jetzt mit diesem Fremden, einem potentiellen Mörder, das einsame Parkhaus betreten? Das war ihrem Seelenfrieden nicht gerade zuträglich. Verdammt, wo waren nur ihre Kollegen?
    Schweigend brachte Alexander sie im Aufzug in den dritten Stock. Im Parkhaus herrschte Stille. Nur von weitem waren die Geräusche der Straße zu hören. Keine Menschenseele war zu sehen. Die Beleuchtung war schlecht und sie liefen immer wieder durch tiefe Schatten. Am Auto angekommen wandte sie sich mit zitternden Knien ihm zu. „So, hier sind wir schon. Vielen Dank fürs Bringen.“ Sie öffnete mit einem Klick die Autotüren.
    Schweigend blickte er sie an. „Nicht so schnell.“
    Panik stieg in Jenny hoch. Sie blickte nach links und rechts. Niemand in Sicht.
    „ Keine Angst“, sagte er leise, „niemand sieht uns hier.“
    Das beruhigte sie gar nicht . Im Gegenteil. Sie starrte ihn an wie ein Kaninchen die Schlange. Im Geiste rekapitulierte sie alles, was sie in Selbstverteidigung gelernt hatte und wich zurück mit dem Rücken zum Auto. Er kam näher und legte die Hände links und rechts neben sie auf den Wagen. Als sie kurz davor war, ihn wegzustoßen, beugte er sich vor und küsste sie. Vor Überraschung blieb Jenny die Luft weg. Es war ein zurückhaltender Kuss, nicht aufdringlich und fordernd, doch sie wurde sofort in die Vergangenheit zurückkatapultiert.
    Der letzte Mann, den sie geküsst hatte, ja der einzige in den letzten Jahren war ER gewesen. ER, der sich später als Serienmörder entpuppt hatte. Sie musste sich mit aller Gewalt zwingen zu atmen und Alexander nicht das Knie zwischen die Beine zu rammen. Jetzt war Selbstbeherrschung gefragt. Sie drückte ihn sanft von sich und räusperte sich. „Das geht mir ein bisschen zu schnell.“
    Er trat einen Schritt zurück und musterte sie mit einem seltsamen Blick. Ihr Herz raste. Dann nickte er.
    „ Entschuldige, komm steig ein.“ Er lief ums Auto herum, öffnete die Tür und wartete, bis sie eingestiegen war. Dann beugte er sich herunter und sagte bedeutungs voll. „Bis bald.“
    Mehr als ein N icken brachte sie nicht zustande. Nachdem er die Autotür zugeschlagen hatte, fuhr sie los. Nichts wie raus! Er sollte keine Möglichkeit bekommen, ihr zu folgen. Zu dumm, dass er ihre Autonummer gesehen hatte. Aber heute Nacht würde er wohl kaum herausbekommen können, wo sie wohnte.
    Nachdem sie das Parkhaus verlassen hatte , fuhr sie ein paar Mal im Kreis, um sicher zu gehen, dass er ihr nicht folgte, und hielt dann an einer versteckten Stelle an. Ein Blick auf ihr Handy, das hier wieder Empfang hatte, zeigte ihr sechzehn eingegangene Anrufe.
    Logo meldete sich beim ersten Klingeln. „ Mein Gott, Jenny, ist alles in Ordnung?“
    „ Verdammt, wo wart ihr?“
    „ Auf dem Rückweg von Saschas Wohnung sind wir auf der Autobahn in eine Vollsperrung geraten. Wir haben im Präsidium angerufen und versucht, Ersatz zu organisieren. Es waren aber alle im Einsatz. Und als dann eine Streife frei war und die Kollegen im Restaurant eingetroffen sind, warst du schon weg. Ich hab immer wieder versucht, dich anzurufen. Wir stehen übrigens vor dem Restaurant und wollten gerade ins

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