Mord ist der Liebe Tod
nachdenklich.
„ Besteht er auf einen Anwalt für die erste Vernehmung?“
„ Das klären wir, wenn wir da sind.“
Es war fast Mitternacht, als sie im Präsidium eintrafen. Strohmeier wartete in einem Vernehmungsraum, in Handschellen und bewacht von zwei Beamten.
Biederkopf betrat den Raum zusammen mit Jenny und Lo go und schickte die anderen Beamten nach draußen.
Sie zogen Stühle an den kahlen Holztisch und setzten sich „Odysseus“ gegenüber.
„ Herr Strohmeier“, begann der Staatsanwalt. „Sind Sie über Ihre Rechte belehrt worden und haben Sie sie verstanden?“ Strohmeier, der bisher zu Boden gestarrt hatte, blickte auf.
„ Natürlich.“
„ Und? Möchten Sie, dass ein Anwalt zu diesem Verhör hinzugezogen wird?“
Die Antwort war ein Kopfschütteln.
„ Bitte antworten Sie laut.“
„ Nein, zum jetzigen Zeitpunkt wünsche ich keinen Anwalt hinzuzuziehen.“
„ Gut.“ Biederkopf blickte fragend zu Jenny. „Möchten Sie die Befragung durchführen?“
Sie schüttelte den Kopf. Für ihren Geschmack war sie zu sehr involviert in den Fall. Gerne würde sie die Rolle des Zuhörers übernehmen.
„ Direkt g efragt, Herr Strohmeier. Haben Sie Frau Markgraf ermordet?“
Strohmeier blickte ihm direkt in die Augen. „Ja. Und bevor Sie weiterfragen. Diesen Böhm und die aus der Bank auch!“
Jenny atmete schwer. Ein Geständnis derart emotionslos vorgetragen war immer wieder etwas Besonderes.
„ Warum?“ , fragte der Staatsanwalt lapidar.
„ Diese Frau, Wilma, die war verrückt. Völlig gestört. Die hat mithilfe dieses Privatdetektivs meinen Namen und meine Adresse rausbekommen. Dann stand sie abends plötzlich vor der Tür und drängte sich an mir vorbei. Erzählte mir so einen Mist, sie hätte sich unsterblich in mich verliebt. Und wollte mich selbst ohne Geld, ich hätte ja schließlich ein Haus. So arm könne ich also nicht sein. Und als ich sie kurz im Wohnzimmer alleine lassen musste, ist die dumme Kuh nach oben ins Schlafzimmer gerannt und hat meine Kunstwerke gesehen. Damals hatte ich noch mehr hängen.“
Kunstwerke, Jenny verspürte leichte Übelkeit.
„ U nd stellen Sie sich vor. Sie war nicht mal abgestoßen oder so. Sie wollte mich retten. Ihr ging fast einer ab bei dem Gedanken, mich auf den rechten Weg zu führen. Ich hab mich natürlich willig gezeigt und bin nur gerade so drum herum gekommen, mit ihr zu schlafen. Aber so dumm, wie ich dachte, war sie nicht. Als Beweis hat sie sich ein paar Fotos geschnappt. Am liebsten hätte ich sie gleich umgebracht. Aber wie hätte ich sie beseitigen sollen, ohne dass ein Verdacht auf mich gefallen wäre? Wir haben uns für den nächsten Abend bei ihr verabredet. Ich habe ihr etwas in ihren Drink getan. Aber da ist sie misstrauisch geworden, so dass ich ihr das meiste direkt einflößen musste. Hat ganz schön gedauert.“
„ Wo hatten Sie denn das Mittel her?“
„ Wir haben vor einigen Wochen einen illegalen Hundetransport hochgenommen. Die hatten das ganze Auto voll mit dem Zeugs, um die Viecher ruhig zu stellen. War kein Problem, da was abzuzweigen. Hab mir gedacht, ich könnt das irgendwann brauchen.“
„ Und was war mit dem Privatdetektiv?“
„ Ich bin ja nicht blöd. Gleich bei Wilmas erstem Besuch habe ich sie ausgequetscht, wie sie meine Adresse herausbekommen hat. Sie fand auch gar nichts dabei, mir Namen und Telefonnummer des Privatdetektivs zu nennen. Mann, die war wirklich sowas von blond. Ich habe ihn am nächsten Tag angerufen und zu mir bestellt. Der hat vielleicht Schiss bekommen. Er wusste ja, dass ich bei der Polizei bin. Und er war ganz neu im Geschäft. Hatte gerade die Detektei eröffnet. Ich bin dann mit ihm in den Garten und habe ihn erschossen. War mir klar, dass die Kollegen mir glauben. Schließlich hab ich mir genug Mühe gegeben, entsprechende Spuren zu legen.“
Staatsanwalt Biederkopfs Miene ließ darauf schließen, dass da einige Köpfe rollen würden.
Logo konnte sich nicht zu rück halten. „Und Frau Wilhelm? Was hatte sie mit der ganzen Sache zu tun?“
„ Wilma hatte mir erzählt, dass sie mit der Wilhelm und noch einer Kollegin über ihre Männerbekanntschaften gesprochen hat. Ich wollte sichergehen, dass es keine Mitwisser gibt. Die Sturm wäre auch noch dran gewesen, aber sie war verreist, als ich zu ihr wollte. Als Polizist machen die einem immer die Tür auf.“ Er grinste so selbstgefällig, dass Jenny ihm am liebsten eine geknallt hätte.
„ Und Konrad?“
„ Konrad?
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