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Mord ist kein Geschäft

Mord ist kein Geschäft

Titel: Mord ist kein Geschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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»Es ist alles so verdammt verwickelt, sehen Sie. Ich
meine, um ganz offen Ihnen gegenüber zu sein — hier entsteht ein schreckliches
Problem. Ich will damit sagen, Darling, es ist natürlich immer reine
Glückssache, aber ich habe in den letzten drei Jahren nicht einen guten Film
gemacht, und ich brauche den Film, den Jason im Augenblick mit mir drehen will,
entsetzlich dringend. Es ist nicht nur ein wunderbares Drehbuch und eine
wunderbare Rolle; alle behaupten, es würde auch noch ein Kassenschlager — und
genau das brauche ich. Aber wenn Jason dahinterkommt, daß diese stinkende Laus
Michael Westerway versucht, mich zu erpressen, und
daß irgendwie seine Büroperle in die Sache hineinverwickelt ist und dabei
ermordet wurde...« Sie fuhr sich langsam mit der Zunge über die Unterlippe,
offensichtlich den Geschmack der Perfektion auskostend. »Nun, Jason ist selbst
in seinen besten Zeiten kein verständnisvoller Mann, Darling. Ich meine, wir
wollen den Tatsachen ins Gesicht sehen: Er hat nie wirklich zu meinen Fans
gehört. Es ist nur so, daß ich für diese Rolle gepaßt habe und daß mich mein stinkiger Agent ihm billig überlassen hat .«
    »Wollen
Sie damit sagen, daß sozusagen eine Moralklausel im Vertrag eingebaut ist ?« fragte ich finster.
    »O
Darling, Sie sollten sie sehen !« Sie lachte leise.
»Eine ganze engbedruckte Seite. Ich war nie besonders diskret, Darling. Nicht?
Und Jason ist nervös, weil ich ihn verwirre. Er brachte eine ganze halbe Stunde
mit meinem Agenten Freddie Hoffman zu und versuchte dabei, hinter die wirkliche Fabrielle Frye zu kommen. Nach drei Scheidungen und
einer ziemlich unangenehmen Affäre mit diesem englischen Dichter hatte Jason
mich für nymphoman gehalten, behauptete er. Aber dann hatte er herausgefunden,
daß ich drei Monate lang mit Margo Moliver , der
Bildhauerin, an der italienischen Riviera gewesen war, und — behauptete er —
jedermann wisse, was die sei! Und dann hat er mich vor ungefähr einer
Woche mit Gilda in einer Bar gesehen, und das hat er auch sehr unfreundlich
aufgenommen. Sie sehen, ich habe ihn in Verwirrung gestürzt, Darling; und Jason
mag nicht in Verwirrung gestürzt werden. Dafür hält er sich für zu bedeutend .«
    »Was
hat ihm denn Ihr Agent erzählt ?« fragte ich, wider
Willen fasziniert.
    »Freddie
war wirklich recht smart .« Sie lachte erneut. »Er
sagte zu Jason, mein Geheimnis sei ganz einfach. In Wirklichkeit, so sagte er,
sei Fabrielle frigid. Deshalb seien all ihre Ehen
schiefgegangen, und die Affären desgleichen. Deshalb hätte ich es auf andere Weise mit
Margo probiert, aber es habe auch nicht geklappt. Und das sei der Grund,
weshalb ich jetzt Gilda als ständige Begleiterin bei mir habe: Gilda stelle so
gar keine Anforderungen. Ich bin fast überzeugt, daß
Jason Freddie geglaubt hat. Aber Sie verstehen nun, Darling, wie völlig
unmöglich es ist, ihm zu erzählen, daß Fabrielle Frye
Ihre Auftraggeberin ist. Er würde diese Moralklausel dazu benutzen, um mich
hinauszufeuern! Und ich möchte nicht rührselig werden, Darling, aber meine gesamte
Karriere hängt nun von diesem Film ab. Ohne ihn bin ich am Ende .«
    »Nicht, wenn Sie Eugene Patrick
und seine zehn Millionen Dollar heiraten«, brummte ich.
    Ihre Augen weiteten sich erneut
für eine Sekunde. »Zehn Millionen Dollar?« Sie kicherte entschuldigend. »Habe
ich das gesagt? Um ganz schrecklich ehrlich zu sein, Rick, ich weiß nicht, über wieviel Geld Eugene verfügt - er scheint immer eine
Menge zu haben, aber ich weiß wirklich nicht, wieviel er wert ist.«
    »Was tut er denn ?«
    »Er ist Investment-Berater —
ich weiß nicht, was man darunter versteht — und hat mit Aktien, Obligationen
und Bürgschaften zu tun. Irgend etwas schrecklich
Langweiliges, aber ich glaube, er verdient einen Haufen dabei .«
    »Wenn Sie im Begriff sind,
einen solch respektablen Mann zu heiraten, wird sich Jason meiner Ansicht nach
genau überlegen, ob er diese bewußte Klausel anwenden will«, sagte ich
zuversichtlich. »Es war nicht Ihre Schuld, daß Westerway plötzlich aus dem Nichts auftauchte und Sie wegen der Scheidung zu erpressen
versuchte. Und selbst in seinen verrücktesten Augenblicken kann Jason Ihnen
nicht in die Schuhe schieben, daß Sie für den Tod seiner Sekretärin
verantwortlich sind, weil sie sich mit Westerway eingelassen hatte. Oder?«
    »Jason kann alles, Darling«,
sagte sie mit gleichmütiger Stimme. »Und das ist noch eine weitere reizende
Komplikation. Eugene war,

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