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Mord ist kein Metier für Mädchen

Mord ist kein Metier für Mädchen

Titel: Mord ist kein Metier für Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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eine Fahrt ins nächste Leichenhaus
gefaßt, ohne Rückfahrkarte — so jedenfalls zeigte es mir der unbestechliche
Spiegel an der Wand gegenüber. Der Kellner brachte Brötchen und Honig, und ich
sah zu, wie sie darüber herfiel — mit einer Begeisterung, die mir Schauer über
den Rücken jagte. Ich griff nach meiner Tasse schwarzen Kaffee.
    »Es geht nichts über ein gutes
Frühstück, besonders nach nooky «, verkündete
sie fröhlich. »Sogar das Wetter ist wundervoll, der Nebel hat sich schon
gehoben. Was hast du für Pläne, Danny-Boy ?«
    »Ich dachte daran, mir irgendwo
eine ruhige kleine Höhle zu suchen, hineinzukriechen und gemächlich zu
sterben«, murmelte ich.
    Sie lachte fröhlich, und ich
verschüttete Kaffee. »Aber ich bitte dich. Was willst du wegen Miss O’Byrne
unternehmen — und wegen der Versteigerung heute abend ?« Sie wurde plötzlich ernst und hörte zu essen auf. »Und — das habe ich ja einen
Augenblick fast vergessen — was wird mit der Leiche in meiner Wohnung ?«
    »Wie gesagt«, knirschte ich.
»Ich suche mir eine ruhige kleine Höhle...«
    »Bitte, Danny.« Ihre graugrünen
Augen schimmerten feucht und flehend. »Ich meine es jetzt ernst .«
    Ich brannte mir eine Zigarette
an. »Da fällt mir gerade ein«, sagte ich, »dein Bruder hat mich gestern abend
am Telefon gebeten, dir zu bestellen, daß du bei der Auktion mit von der Partie
sein möchtest .«
    »Was denn sonst?« Laura lachte
bitter auf. »Er braucht doch jemand, der die Haustür öffnet, Drinks serviert —
und so weiter .«
    »Um noch mal zu rekapitulieren:
Du bist gestern abend überhaupt nicht mehr in deiner Wohnung gewesen, klar ?« Ich lächelte sie humorlos an. »Wo warst du statt dessen ?«
    »Hier«, antwortete sie prompt.
»Ich spürte plötzlich das Verlangen, mich in das luxuriöse Leben eines Hotels
in Park Lane zu stürzen !«
    »Wir müssen uns was Besseres
einfallen lassen«, knurrte ich, »wenn du nicht in den Mordfall Anna Heine
verwickelt werden sollst. Du mußt auch deinem Bruder eine glaubhafte Geschichte
erzählen .« Ich hielt inne und sah sie finster an.
»Boyd am frühen Morgen — der hat auch Einfälle, wie? Bruder Bill hat ja in
deiner Wohnung angerufen, und wir haben beide mit ihm gesprochen !«
    »Ich glaube, ich sage meinem
Bruder lieber die Wahrheit«, meinte sie ruhig.
    »Okay.« Ich zuckte die
Schultern. »Wenn du ihm trauen kannst ?«
    »Das kann ich .« Sie lächelte hinterhältig. »Bill wird mich nicht verraten, weil das seinen
Interessen schaden könnte .«
    »Okay, dann erzählst du
offiziell, daß ich dich gezwungen hätte, mich gestern abend zurück in die Stadt zu fahren, und dich dann weggeschickt hätte. Daraufhin bist
du zurückgefahren und hast bei deinem Bruder übernachtet. Folglich hast du
keine Ahnung, daß in deiner Wohnung eine Tote liegt, klar ?«
    »All right .« Sie nagte einen Augenblick an der Unterlippe. »Aber dich bringt das
gewissermaßen in die Zwickmühle, nicht wahr ?«
    »Ich stecke schon so tief in
dem ganzen Schlamassel, daß es auf ein bißchen mehr oder weniger nicht
ankommt«, sagte ich. »Schreib mir bitte mal deine Adresse auf, ja ?«
    »Fährst du hin ?« Sie starrte mich mit großen Augen an.
    »Vielleicht«, sagte ich. »Aber
ehe ich irgend etwas unternehme, möchte ich dich in deinem Auto unterwegs zu
Bruder Bill sehen. Wobei mir einfällt — schreib mir bitte auch seine Adresse
auf. Ich möchte auf keinen Fall die Versteigerung heute abend versäumen .«
    Nachdem sie mir die Anschriften
gegeben hatte, brauchte ich noch eine halbe Stunde, um sie zu überzeugen, daß
sie den Tag am besten bei ihrem Bruder verbrachte. Ich sah dem schwarzen
Monstrum nach, wie es die Hotelgarage verließ, dann ging ich in mein Zimmer
zurück und versah mich mit Halfter und Magnum.
    Ein Taxi brachte mich nach Bayswater , wo ich einen Block von dem Haus entfernt
ausstieg, in dem Renz seine Wohnung gemietet hatte. Ich suchte mir eine
Telefonzelle und wählte seine Nummer. Renz meldete sich nach dem dritten
Klingeln.
    »Hier spricht Boyd«, sagte ich.
»Ich hab’s mir überlegt, mit dem Tausch heute abend .
Ich glaube, wir können uns beide besser auf die Auktion konzentrieren, wenn wir
nichts anderes um die Ohren haben .«
    »Oh?«
    »Schreiben Sie sich das auf...«
Ich nannte ihm die Adresse von Lauras Wohnung. »Haben Sie’s?«
    »Ja, Mr. Boyd.«
    »Von dort aus spreche ich«,
sagte ich, »und Anna befindet sich hier bei mir. Sie können gleich herkommen
und sie

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