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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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bereits den Heimweg an. Wahrscheinlich hatten sie nach Kriegsende nicht mehr allzu viel zu tun. Ich blieb an der nächsten Straßenecke stehen und zündete mir eine Zigarette an, als würde ich auf jemanden warten. Ich wünschte, es wäre tatsächlich so. Wo steckte Val eigentlich? Die Türen zu Nummer 64 schwangen auf und ein paar Sekretärinnen drängten ins Freie. Sie lachten und waren froh, nach Hause zu Mann und Kindern gehen zu können oder sich noch ein wenig die Beine zu vertreten, ehe gegen 18 Uhr die Pubs öffneten.
    Zehn Minuten später, und die Türen flatterten wie Wäsche in einer kräftigen Brise. Jetzt oder nie. Ich wechselte rasch die Straßenseite, wartete, bis eine neue Horde Mitarbeiter herauskam, übernahm den Türgriff von ihnen und rief ihnen »Schönen Feierabend!« hinterher. Im Foyer wimmelte es von Menschen, die ihre Mäntel anzogen, schwatzten und sich voneinander verabschiedeten. Das Glück war mir hold, denn der alte Stan saß hinter dem Tresen.
    Ich nahm den Hut ab, damit er mein Gesicht erkennen konnte, und ging an ihm vorbei, wobei ich sorgsam darauf achtete, dass sich ein paar Büroangestellte zwischen ihm und mir befanden, um ihm die Sicht zu versperren, aber ohne mich zu verstecken.
    »Schönen Feierabend, Ladys«, sagte ich. »’n Abend, Stan. Ich schaue nur noch kurz bei Major Cassells rein, okay?«
    Ich trat schnell durch die innere Drehtür und wandte mich nach rechts, als wollte ich zu Cassells Büro. Mein Herz klopfte wie wild. Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn Cassells heute nicht im Haus gewesen wäre. Aber das Letzte, was ich im Moment gebrauchen konnte, war, dass ich über ihn stolperte und er mich fragte, was ich hier wollte. Ungünstig wäre auch, wenn Cassells heute pünktlich ging. Stan würde ihn beim Rausgehen fragen, ob er schon mit mir gesprochen hatte. Das gäbe einen schönen Aufstand. Wenn Cassells länger in seinem Büro blieb, wie es die höheren Dienstgrade meistens zu tun pflegten, vielleicht bis 19 oder 20 Uhr, standen die Chancen gut, dass Stan sich später nicht mehr an mich erinnerte.
    Eine Menge Wenns.
    Immer noch eilten Menschen an mir vorbei, deshalb hielt ich es für besser, den Hauptkorridor zu verlassen. Ich schob mich durch die Brandschutztür und fand mich auf der Fluchttreppe wieder, die vom Erdgeschoss bis unters Dach führte. Einige Mitarbeiter benutzten sie als Abkürzung zwischen den Stockwerken, also konnte ich hier nicht bleiben. Ich musste mir ein anderes Versteck suchen. Auf jeder Etage gab es Toiletten. Eine Möglichkeit, aber immer noch zu riskant. Ich suchte nach einem Besenschrank oder etwas Ähnlichem. Vielleicht auch einem Büro, das derzeit nicht benutzt wurde, aber dazu hätte ich auf den Hauptkorridor zurückgemusst.
    Ich warf auf jedem Stockwerk einen schnellen Blick durch die Brandschutztür. Überall stapelten sich vom Boden bis zur Decke Umzugskartons an den Wänden. In den meisten Büros brannte noch Licht und Leute wanderten darin umher. Ich musste Zeit gewinnen. Ich huschte in die Herrentoilette im dritten Stock und setzte mich in die hinterste Kabine, kam mir dabei reichlich albern vor. Fünf Minuten später hörte ich, wie die Tür aufflog und zwei Männer lachend hereinkamen.
    »Schnell, Mann, wir können sie noch einholen, wenn du dich beeilst.«
    »Beim Pissen soll man nicht drängeln, Freddy. Und die Weiber werden schon auf uns warten. Hast du diese Brenda gesehen, wie sie geguckt hat? Ich glaube, bei der können wir landen.«
    »Pssst«, mahnte der Erste. Wahrscheinlich hatte er die geschlossene Kabinentür und meine darunter hervorlugenden Schuhe bemerkt. Von da an schwiegen sie und ließen nur gelegentlich ein unterdrücktes Lachen hören. Schließlich hätte ich ein vorgesetzter Offizier sein können.
    Sie ließen es laufen und verließen den Raum. Ich lauschte, wie sich ihre fröhlichen Stimmen über die Treppe nach unten entfernten. Wenn ich doch nur genauso unbekümmert sein könnte! Ich wartete und wartete. Gegen 18 Uhr verließ ich die Toilettenkabine und achtete sorgsam auf sich öffnende Türen oder herannahende Schritte. Im Gebäude war es still geworden. Durch die Glasscheiben auf beiden Seiten des Korridors konnte ich niemanden mehr sehen. Aus einem Büro auf halber Höhe des Gangs zu meiner Rechten drang noch Licht. Egal, ich musste es riskieren.
    Ich öffnete die Tür zum Flur, zuckte zusammen, als sie quietschte, und warf einen schnellen Blick nach links und rechts. Ich schloss sie

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