Mord mit Gruener Soße
mit. Lange konnte es hier noch nicht gelegen haben. Wer benutzte diesen Weg, außer Bambach und Hölzel? Um etwas hier zu lagern, war es zu eng und der Boden zu holprig. Campende Obdachlose oder Jugendliche schieden auch aus. Dann würde mehr Müll herumliegen.
Am Auto holte sie eine n Plastikbeutel aus dem Kofferraum und tütete das Papier ein. Dann setzte sie sich ins Auto und wählte Logos Nummer. Wenig überraschend erreichte sie nur die Mailbox und schrie: „Meld dich gefälligst. Und zwar dalli!“
Sams tag, Frankfurt
„ Logo? “, fragte Jenny morgens, bevor Sascha sie richtig begrüßt hatte.
„ Krank“, kam die lapidare Antwort.
Sie runzelte die Stir n. „Was hat er?“, fragte sie scheinbar ruhig und merkte, wie die Wut in ihr hochstieg.
Sascha wirkte ratlos. Er schien den Aufruhr, der in Jenny tobte, nicht zu bemerken. „Keine Ahnung. Als ich kam, lag hier ein Zettel vom Nachtdienst, dass er angerufen hat. Ich läute später mal bei ihm durch. Bestimmt schläft er jetzt noch.“
Jenny antwortete nicht, nahm sich einen Kaffee und stellte sich ans Fenster. Sie kochte. Was sollte sie tun? Bestimmt hatte Bambach Logo angezeigt. Es würde nicht lange dauern, bis ihre Aussage benötigt wurde. Sollte sie Logo schützen? Konnte sie für ihn lügen? Wie sie es auch drehte und wendete, Logo hatte völlig überreagiert. Bambach war nicht mal übermäßig aggressiv geworden. Und selbst das hätte Logos Verhalten nicht gerechtfertigt. Entschlossen drehte sie sich um und stellte die Tasse ab. Sie würde nicht für ihn lügen. Offensichtlich hatte er Probleme, aber wenn er nicht mit ihr darüber sprechen wollte, konnte sie ihm auch nicht helfen. Und decken würde sie ihn nicht, allenfalls könnte sie die Sache etwas herunterspielen. Sie setzte sich. „Sascha, ich muss mit dir über Logo reden.“ Sie erzählte ihm, was passiert war.
„ Scheiße!“ Er hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund. „Und was machen wir nun?“
Trotz der unglücklichen Situation hätte sie fast gelächelt. Das „wir“ zeigte ihr, wie fest ihr Team zusammengewachsen war.
„ Wir helfen ihm so gut wir können , aber vertuschen lässt sich das nicht. Ich werde Biederkopf informieren. Und Logo werde ich den Kopf waschen, darauf kannst du dich verlassen!“
„ Hältst du das mit Biederkopf für richtig? Vielleicht zeigt Bambach Logo gar nicht an?“
„ Das würde mich wundern. Und selbst dann können wir das nicht einfach unter den Tisch fallen lassen. Ich vertraue Biederkopf. Er wird Logo nicht in die Pfanne hauen. Eher wird er versuchen, ihm zu helfen.“
„ Sollten wir nicht erst mit Logo reden?“
Sie überlegte. „Ich werde ihm noch eine Chance geben. Wenn er wieder abblockt, muss Biederkopf alles erfahren. Ich fahr gleich zu Logo. Mir doch egal, ob er noch schläft.“
Jenny machte einen Abst echer in die Spusi und gab das Keksriegelpapier ab. Alleine fuhr sie nach Bergen-Enkheim, wo Logo mit seiner Freundin Marion wohnte. Sie war noch nie hier gewesen, hatte Marion allerdings mal auf einer Weihnachtsfeier kennengelernt.
Direkt vor dem modernen Mehrfamilienhaus fand sie einen Parkplatz. Als sie klingelte, beschleunigte sich ihr Puls. Logo würde unangenehm überrascht sein, aber das war nicht ihr Problem. Nach einem Augenblick ertönte der Türöffner.
Jenny stieg die Treppe hinauf in den ersten Stock. Die linke Wohnungstür war nur angelehnt. Als Jenny auf sie zuging, öffnete sie sich und ein rotblonder Frauenkopf spähte heraus.
„ Hi, Marion“, meinte Jenny freundlich und streckte die Hand aus.
„ Du?“ Marion sah wenig erfreut aus und machte keine Anstalten , nach der ausgestreckten Hand zu greifen. Jenny zog sie verlegen zurück.
„ Was willst du?“
„ Logo sprechen !“
„ Logo?“
Was sollte das jetzt , überlegte Jenny. „Ja. Ist er nicht zu Hause?“
„ Findest du das lustig?“ Jenny war zur Gänze verwirrt, was man ihr deutlich ansah. Marions Gesicht wurde eine Spur weicher. „Logo wohnt nicht mehr hier. Weißt du das nicht?“
Jenny schüttelte den K opf. „Ich hatte keine Ahnung. Seit wann?“
„ Schon ein paar Wochen. G ing einfach nicht mehr.“
„ Wo wohn t er jetzt?“
„ Keine Ahnung. Hat nach einem Streit seine Sachen gepackt und ist weg. Ein paar sind noch hier. Wenn du ihn siehst, sag ihm bitte, er soll den Rest endlich abholen.“
„ I st gut.“ Jenny wandte sich zum Gehen, drehte sich jedoch entschlossen um. „Können wir uns nicht kurz unterhalten? Logo
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