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Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition)

Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition)

Titel: Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Kanitz
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werden. »Hendrik, du fährst sofort wieder nach Hamburg. Ich habe keine Zeit für dich. Ich ermittle in einem Mordfall.«
    »Donnerwetter! Ist ja ganz schön was los in deinem Heidekaff. Und du musst sogar Nachtdienst schieben. Mein armer Spatz.«
    »Lass das.«
    »Was denn?«
    »Ich bin weder dein Liebling noch dein Spatz. Merk dir das.«
    Zwei Augenpaare, das eine hell, das andere dunkel, beobachteten sie.
    »Wer ist denn das?«, fragte Johannsen.
    »Ihre Liebesleiche«, erklärte Westermann.
    »Was? Ich glaube, ich muss noch mal in den Brunnen.«
    »Bleib da, Jo. Das ist einfach ihr Ex.«
    »Sag das doch gleich.«
    Gut kombiniert, Kollege, dachte Hanna und wandte sich ab. »Wenn ich dich wiedersehen will, melde ich mich bei dir«, erklärte sie fest. »Fahr nach Hause, Hendrik.«
    »Wenn du mir sagst, wo du bist, komme ich schnell hin.«
    »Nein!« Mit Johannsen, Westermann, einer Schnapsflasche und Hendrik am Dorfbrunnen von Hasellöhne – das würde in einer Katastrophe enden.
    »Ich bin aber nicht mehr fahrtüchtig. Das eine oder andere Gläschen musste ich mittrinken. Man hat mich geradezu genötigt.«
    Hanna stieß einen tiefen Seufzer aus. »Dann schlaf bei Luise auf dem Sofa, wenn sie dich lässt. Ich … werde sowieso die ganze Nacht arbeiten.«
    »Und wenn sie mich doch noch einreiben will?«
    »Du wirst dich ja wohl gegen eine alte Dame wehren können«, erwiderte Hanna, beendete das Gespräch und schaltete ihr Smartphone ganz aus.
    »Luise will deinen Ex vernaschen?«, erkundigte sich Westermann.
    Johannsen sagte nichts. Sein Blick aber floss kurz in ihre Augen.
    »Jungs«, sagte Hanna forsch. »Ich brauche Bewegung. Wer kommt mit?« Sie ging schnellen Schrittes los, ohne sich umzudrehen.
    »Hast du das gehört, Jo?«, sagte hinter ihr Westermann. »Sie sagt Jungs zu uns, dabei ist sie stocknüchtern.«
    Der Marsch in der kühlen Nachtluft tat Hanna gut. Er vertrieb ihre Müdigkeit und ließ sie frei durchatmen. Als Westermann ihr die Schnapsflasche reichen wollte, blieb sie kurz stehen und schüttelte den Kopf.
    »Lieber nicht.«
    »Weil dein schöner Hendrik es doch nicht wert ist, Trost im Wacholderschnaps zu suchen?«
    »Woher willst du wissen, wie er aussieht?«
    Westermann trank wieder direkt aus der Flasche. »Ich denke es mir.«
    »Hannas Privatleben geht uns nichts an«, erklärte Johannsen, der schon wieder fast geradeaus gehen konnte. »Du bist eine bezaubernde Frau«, fügte er nicht ganz logisch hinzu.
    Hanna fragte sich, ob sie diese neue Duzerei noch bereuen würde. Wahrscheinlich. Aber im Moment fühlte es sich richtig an.
    Schnaps trank Johannsen keinen mehr. »Ich hatte genug.«
    »Mann! Dann muss ich die Flasche ja ganz allein schaffen«, brummte Westermann.
    Johannsen fing Hannas besorgten Blick auf. »Kein Grund zur Panik. Der Fritz trinkt das Zeug wie Wasser. Er muss ein rätselhaftes Gen besitzen, das ihn niemals betrunken werden lässt. Wäre mal ein gutes Forschungsprojekt.«
    Das Zahnrädchen in Hannas Kopf gab ein leises Knacken von sich.
    Sie achtete nicht weiter darauf, sondern ging in schnellem Tempo weiter. Inzwischen hatten sie das Dorf verlassen. Die dunkle Nacht zog sich vor dem ersten grauen Morgenlicht zurück. Tau lag auf den Feldern, irgendwo schrie ein Käuzchen.
    Hanna erkannte plötzlich, welche Richtung sie eingeschlagen hatte, und blieb am Weidezaun stehen.
    »Laufen ist besser«, murmelte Johannsen. »Stehen bleiben ist kritisch.«
    Westermann setzte kurz die Flasche ab. »Wieso? Willst du uns etwa umkippen?«
    »Ach was.« Johannsen sank bereits auf den Grasstreifen neben dem Schotterweg. Immerhin blieb er aufrecht sitzen. Hanna betrachtete ihn eine Weile, dann ließ sie ihren Blick über die Weide schweifen.
    »Da ist es«, sagte sie zu Westermann.
    »Was denn?«
    »Das Pferd, von dem ich dir erzählt habe.«
    Westermann kniff die Augen zusammen. »Dieses struppige Ding da neben der Tränke?«
    »Ganz genau. Was meinst du? Was für eine Rasse mag das sein?«
    »Gar keine. Der Gaul ist einfach nur hässlich. Ein bisschen Esel ist vielleicht mit drin. Dreckiger Riesenesel.«
    Hanna war stellvertretend beleidigt und stieß einen leisen Lockruf aus. Zur ihrer Überraschung setzte sich das Pferd sofort in Bewegung. Es kam direkt an den Zaun und stupste sie mit seinem rund gebogenen Kopf an. Dann plumpste es auf sein massiges Hinterteil, reckte den Hals hoch und ließ sich von Hanna kraulen.
    »Ich bin besoffen«, stellte Westermann fest und ließ die halb leere

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