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Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition)

Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition)

Titel: Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Kanitz
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Beispiel?«
    Hanna hob nur die Schultern.
    »Wäre echt schade um dich gewesen, Chefin.«
    »Danke.«
    »Und ich hätte dann einen Doppelmord an den Hacken gehabt. Mannomann! Da hätte ich wohl Verstärkung anfordern müssen. Wenn ich nicht auch selbst beseitigt worden wäre.«
    »Immer mit der Ruhe, Westermann. Bevor du jetzt in Gedanken das halbe Dorf ausrottest, können wir vielleicht weitermachen.«
    Sein Lachen donnerte so laut durch die kleine Wache, dass die Wände wackelten. Erst als er Hannas Gesichtsausdruck bemerkte, wurde er schlagartig wieder ernst. »Sorry, Chefin, aber ich kann das immer noch nicht glauben. Der Junge ein eiskalter Killer? Nee, ne? Ein Versehen kann dieser gezielte Kopfschuss nicht gewesen sein. Daran ist nicht zu rütteln. Aber warum sollte Florian einen Hamburger Banker um die Ecke bringen? Wo ist denn das Motiv?«
    Hanna hob die Schultern. »Das müssen wir herausfinden«, murmelte sie, während der Hauch einer Erinnerung durch ihren Kopf waberte. Irgendjemand hatte etwas über … über … die Gräfin gesagt. Aber was? Und wer? Und wann? Teufel auch! Sie kam nicht drauf.
    »Fallersleben selbst verdächtigt seinen Sohn. Und ich schätze mal, als erfahrener Jäger glaubt er insgeheim nicht an einen Unfall. Das genügt mir vorerst, um in dieser Richtung zu ermitteln.«
    »Schöne Scheiße.« Westermann sprach mit voller Inbrunst. »Wenn wir uns irren, kann das böse ausgehen.«
    Hanna ließ sich nichts anmerken, aber ihr ging das Herz auf. Ohne länger zu zögern hatte ihr Kollege ihre Theorie übernommen und zu ihrer gemeinsamen gemacht. Was ihn aber offensichtlich nicht besonders froh stimmte.
    »Der Graf wird sich rächen, wenn wir seine Familie in Verruf bringen. Mir schneidet er bestimmt was ab, woran ich außerordentlich hänge, und für dich denkt er sich auch was Besonderes aus. Wirst schon sehen.«
    Obwohl Hanna grinste, überlief sie ein Frösteln. Sie dachte an Johannsens Warnung an ihrem ersten Arbeitstag.
    Dann straffte sie sich. Mehr denn je war sie entschlossen, sich vom König des Heidekaffs nicht einschüchtern zu lassen.
    »Willst du kneifen, Westermann?«
    »Ich doch nicht.« Er stand auf. »Los geht’s. Je schneller wir bei Fallersleben sind, desto schneller können wir um Gnade flehen. Was wahrscheinlich nichts bringt. Der verspeist meine Eier zum Lunch. Und aus dir macht er das Hackfleisch für den Hauptgang.«
    »Westermann, das reicht.«
    Sein Grinsen fiel nur halb so breit aus wie gewöhnlich. »Wenn ich blöde Witze reiße, kann ich meine Panik im Zaum halten.«
    Hanna schwieg und starrte ihn an.
    »Chefin, jetzt komm mir nicht wieder auf die Tour.«
    Sie glitt von der Schreibtischkante. »Na gut, wenn’s hilft. Solange keine Zwiebeln an das Hackfleisch kommen, mach ruhig weiter. Zwiebeln mag ich nicht.«
    Westermann brauchte einen Moment, bevor er los lachte. Dabei klopfte er Hanna anerkennend auf die Schulter.
    Tapfer blieb sie stehen. Ein Angriff von Fallersleben war bestimmt ein Klacks gegen Westermanns Sympathiebekundungen.
    »Ist was, Chefin?«
    »Alles bestens. Komm jetzt. Wir nehmen meinen Wagen. Hast du deine Waffe?«
    »O Gott! Ich will sagen: ja, selbstverständlich. Aber wir können auch gern mit dem Trecker fahren.«
    »Willst du etwa Zeit schinden?«
    »Wo denkst du hin?« Mit einem halben Schritt war er an der Tür, blieb aber noch einmal stehen.
    Hanna seufzte. »Was denn noch?«
    »Sind wir uns eigentlich hundertprozentig sicher, dass der Graf als Täter ausscheidet?«
    »Gute Frage. Nein, sind wir nicht. Aber sein Sohn ist unser Hauptverdächtiger.«
    Vergiss die Gräfin nicht, flüsterte ihre innere Stimme. Die hatte offenbar leichteren Zugriff auf Hannas Erinnerungsvermögen.
    Hanna stieß einen zweiten Seufzer aus.
    »Ist dir nicht gut, Chefin?«
    »Alles bestens.« Sie schlüpfte an ihm vorbei und verließ die Wache.
    Zu dieser Mittagsstunde lag der Dorfplatz wie ausgestorben da.
    »Bei uns wird noch pünktlich gegessen«, erklärte Westermann, als er Hannas verwunderten Blick bemerkte. »Um zwölf gibt’s Mittag, um drei Kaffee und Kuchen, um sieben Abendbrot.« Er klopfte sich auf den flachen Bauch. »Bei mir ist heute alles durcheinander. Eigentlich müsste ich Hunger haben, hab ich aber nicht.«
    »Weil du zu viel an spezielle Eier und Hackfleisch ohne Zwiebeln denkst.«
    Bevor sie sich weiter kabbeln konnten, kam ein großer Pferdetransporter auf den Platz gefahren. Der Fahrer bremste, stellte den Motor ab und stieg aus.
    »Sie

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