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Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition)

Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition)

Titel: Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Kanitz
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vom Sitz gefallen.
    »Alles okay«, antwortete sie schwach, löste ihren Sicherheitsgurt und tastete mit der rechten Hand den Fußraum ab.
    Endlich. Da war es.
    Sie hielt es ans Ohr und ignorierte den pochenden Schmerz in ihrer Schläfe. Aus dem Smartphone drang ein merkwürdiger Piepton. Möglich, dass es bei den Aufprall beschädigt worden war. Hanna redete schnell: »Es geht mir gut, Hendrik. Nur ein kleiner Auffahrunfall. Ich muss jetzt Schluss machen.«
    »Pass auf dich auf«, konnte er noch sagen, dann unterbrach sie die Verbindung.
    Der Piepton war weiterhin zu hören, wurde aber schwächer.
    Hanna schaute zum Mercedes. Jemand öffnete gerade die Fahrertür. Rasch wählte sie noch einmal Westermanns Nummer.
    Vergebens.
    Sie war allein.
    Ob sie es wenigstens bei Luise versuchte? Vielleicht hatte sie ja etwas erfahren. Schon gab Hanna die Nummer ein, aber alles, was sie hörte, war erneut dieses Piepen, das schließlich verstummte. Das Display erlosch.
    Ihr Smartphone war nicht mehr betriebsfähig. Hanna legte es mit einem Seufzen auf den Beifahrersitz. Sie musste eben ohne die moderne Technik auskommen.
    Während ihr Kopf noch versuchte, Hendriks Informationen zu sortieren, stieg sie langsam aus und kämpfte dabei ein Schwindelgefühl nieder. Mochte ja sein, dass sie ein Schleudertrauma erlitten hatte, aber jetzt war keine Zeit, daran zu denken.
    Auch ihre linke Seite schmerzte, dort, wo sich ihre Waffe in ihre Achselhöhle gebohrt hatte.
    Hanna wartete, bis sie fest auf beiden Beinen stand, dann zog sie ihre Waffe und ging mit kleinen Schritten um den Golf herum, bis sie fünf Meter vor dem ebenfalls ausgestiegenen Richard von Fallersleben stand. Die Scheinwerfer des Mercedes funktionierten noch und warfen ein gespenstisches Licht in den Wald und auf die Straße.
    Fallersleben schien unverletzt. Er wirkte noch nicht einmal besonders erschrocken. Unwillkürlich zollte sie ihm dafür Respekt. Jetzt hob er die Arme und starrte sie halb spöttisch, halb wütend an.
    »Verehrte Frau Kommissarin. Sie müssen sich schon entscheiden. Wollen Sie mich mit einem Autounfall umbringen oder doch lieber erschießen?«
    Hinter ihm tauchte sein Sohn Florian auf. Er war sehr blass und zitterte. Mit einem schnellen Blick stellte Hanna fest, dass sonst niemand im Wagen saß. Die Gräfin war offenbar zu Hause geblieben.
    Kluge Frau.
    »Wo soll es denn so eilig hingehen, Herr von Fallersleben?«
    Ihre Stimme klang fest und sicher. Gut so.
    Der Graf senkte die Arme und biss sich auf die Unterlippe.
    »Das ist meine Privatangelegenheit.«
    »Keineswegs. Sie und Ihr Sohn sind wichtige Zeugen in einem Mordfall. Und ich habe Sie heute Mittag aufgefordert, uns für eine weitere Befragung zur Verfügung zu stehen.«
    Hanna hielt ihre Waffe weiterhin locker in der Hand. Sie bemerkte, wie Florian darauf stierte. Dann huschte sein Blick zum Vater.
    »Also?«, hakte sie nach.
    Fallersleben schwieg.
    Hendriks Informationen rutschten endlich an die richtige Stelle, gleichzeitig ließ der Schmerz in ihrer Schläfe ein wenig nach. Auch der Schwindel war weg. Sie atmete tief durch.
    »Herr von Fallersleben …« Weiter kam sie nicht.
    Der Graf hob eine Hand. »Stecken Sie erst Ihre Waffe weg, sonst rede ich nicht mit Ihnen.«
    Hanna zögerte, folgte dann aber der Aufforderung und setzte erneut zum Sprechen an.
    Wieder ließ Fallersleben sie nicht zu Wort kommen. Er zückte sein Handy und sah Hanna streng an. »Ich rufe jetzt meine Frau an, damit sie Florian abholt und nach Hause bringt. Der Junge hat einen Schock, ist Ihnen das klar?«
    Sie hob nur die Schultern.
    »Anschließend«, fuhr er fort, »können wir beide uns in Ruhe unterhalten, und ich erkläre Ihnen alles.«
    Da bin ich aber gespannt, dachte Hanna.
    Ich nicht!, erklärte ihre innere Stimme. Ich will nicht mit dem Grafen allein im Wald bleiben. Vor dem habe ich Angst. Der wechselt alle paar Minuten seine Stimmung. Das ist gruselig. Ich will hier weg!
    Gar nicht so dumm.
    »Ich schlage vor, wir fahren alle gemeinsam mit der Gräfin zum Haus zurück«, erklärte Hanna fest.
    »Meine Frau fährt einen Zweisitzer. Wir beide können zu Fuß gehen. Oder sind Sie verletzt?«
    »Nein.«
    »Gut. Es sind ja nur ein paar Hundert Meter. Die Zeit können wir nutzen, um uns auszusprechen, wie man so schön sagt. Zu Hause bestelle ich dann zwei Abschleppwagen. Unsere beiden Autos sehen mir nicht mehr fahrtüchtig aus.«
    Hanna schaute kurz zum Mercedes und dann zu ihrem Golf. Die Luxuskarosse

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