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Mord nach Drehbuch

Mord nach Drehbuch

Titel: Mord nach Drehbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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sicher, dass es Mr Coleridge – oder in der Tat jeder andere Gast – sehr zu schätzen wüsste, wenn Sie dabei helfen, seinen guten Namen zu wahren.«
    Miss Tay blinzelte in Honeys Richtung. »Gewiss, Mrs Driver.«
    Obwohl ihre Lippen lächelten, blieb Miss Tays Gesichtsausdruck unverändert starr.
    Jetzt war Doherty an der Reihe.
    »Wir kennen bereits das Datum seines Aufenthalts bei Ihnen, und wir wissen, dass er bei der Ermordeten angerufen hat. Wir haben eine Auflistung aller bei ihr eingegangenen Telefonate. Es ist uns also bekannt, dass sie von seinem Mobiltelefon aus angerufen wurde, während er hier war. Seine Sekretärin hat uns auch mitgeteilt, dass er mit Sicherheit an diesem Tag in Ihrem Haus übernachtet hat. Jetzt müssen wirnur noch herausfinden, ob er Gäste hatte, während er sich hier aufhielt.«
    Flink huschten die Katzenaugen von Honey zu Steve und zurück. Die Finger mit den rot lackierten Nägeln waren verschränkt wie ein fest verschlossenes Gatter.
    Als Honey bemerkte, dass Miss Tay ihre Finger lockerte, wusste sie, dass sie die Hoteldirektorin auf ihre Seite gezogen hatten.
    »Ich frage am Empfang nach.«
    Ein langer, eleganter Finger drückte eine Taste auf dem Telefon.
    »Die werden sich bei mir melden«, meinte sie dann, sobald sie ihre Befehle erteilt hatte.
    Honey rutschte ein wenig auf ihrem Stuhl hin und her. Ihr war ein Gedanke gekommen. Es war reine Spekulation, und sie hatte auch Doherty nicht um seine Zustimmung gebeten, aber, he, was sollte es, schließlich war sie ein freier Mensch und folgte einfach ihrem Bauchgefühl.
    »Haben Sie je diese junge Frau gesehen?«, fragte sie und legte Miss Tay blitzschnell die Fotos von Perdita Moody vor.
    Die schaute sich zunächst das Porträt, dann die andere Aufnahme von der vermissten jungen Dame an. Sie schüttelte den Kopf. »Nein, nie gesehen. Ich nehme an, Sie werden mich bitten, auch bei meinen Angestellten nachzufragen? Ich lasse Fotokopien anfertigen.«
    Honey ignorierte Dohertys wütende Blicke, dankte der Frau und fügte hinzu: »Sie heißt Perdita Moody.«
    »Perdita!« Eine dünn gezupfte Augenbraue schoss fragend in die Höhe. »Was für ein furchtbar altmodischer Name! Das könnte ja eine Gestalt aus einem Roman von Agatha Christie sein.«
    Ein Klopfen an der Tür unterbrach sie. Der schlanke junge Mann, der nähere Angaben zu Brett Coleridges Gästen brachte, nahm auch die Fotos mit, um sie zu kopieren und dem Personal zu zeigen.
    »Ah«, meinte Miss Tay, nachdem sie sich die Computerausdruckeangesehen hatte, die vor ihr auf dem Tisch lagen. »Mr Coleridge hatte Besuch von seinen beiden Nichten.«
    »Ach, wirklich?«, erwiderte Doherty.
    Honey hörte den sarkastischen Ton. Auf der Hinfahrt hatte ihr Doherty berichtet, dass Mr Coleridge keine Geschwister hatte – folglich weder Nichten noch Neffen. Nichts jedoch hatte sie auf die nächste Information vorbereitet.
    »Und dann war da noch eine Frau zu Besuch, die sagte, sie sei seine Schwester.« Miss Tays adretter Kopf ruckte hoch. Sie wirkte sehr überrascht. »Perdita Moody!«
    Honey war ziemlich verdattert. Dass Coleridge ein Lügner und Betrüger war, überraschte sie jedoch nicht sonderlich.
    Miss Tay bat sie, zum Empfang mitzukommen, wo sie ihnen die Empfangsmitarbeiterin vorstellte, die an jenem Tag Dienst gehabt hatte. Es war eine schmale junge Frau mit kaffeebrauner Haut und dunklen, samtigen Augen. Sie hieß Leila Dewar.
    Honey zeigte ihr die Fotos.
    Sie zuckte die Achseln und runzelte gleichzeitig fragend die Stirn. »Das ist schwierig. Wir sehen hier jeden Tag so viele Leute. Aber ich denke doch, dass es dieselbe Frau ist. Das Gesicht kommt mir bekannt vor, aber die Haare sind anders. Blond mit rotbraunen Strähnchen. Ich bin mir jedoch sicher, dass es das gleiche Gesicht ist. Und sie war groß. Das war ungewöhnlich. Sie war sehr groß.«
    Doherty seufzte. »Vielleicht könnten wir jetzt eine Tasse Tee trinken. Ich denke, wir müssen darüber reden. Kann man bei Ihnen Tee bekommen?«, fragte er Miss Tay.
    »Aber natürlich. Ich bestelle ihn für Sie. Bitte setzen Sie sich doch.«
    Sie deutete auf eine Gruppe bequemer Sessel und Sofas, die in der Nähe des Empfangstresens standen. Gleich dahinter befand sich ein Bistrobereich mit Esstischen und Stühlen. Sie nahmen ganz in der Nähe Platz, damit sie sowohl die Mitarbeiter am Empfang als auch die Mittagsgäste im Auge behalten konnten.
    Miss Tay wünschte ihnen noch einen guten Tag.
    Doherty war knurrig. »Was hat

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