Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mord nach Drehbuch

Mord nach Drehbuch

Titel: Mord nach Drehbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
Vom Netzwerk:
Zimmer schleuderte. Ihr Kopf krachte gegen die Marmorplatte des Sofatischs. Champagnerkelche kippten um, rollten über die Tischkante und auf den Boden.
    Auch die Flasche fiel um, und Champagner perlte über und durchnässte den Ärmel ihres Kleides und ihr Haar.
    Benommen richtete sie sich auf einen Ellbogen auf. Vor ihren Augen drehte sich das Zimmer, durchzogen von dunklen und hellen Bändern. Sie hörte etwas krachen und sah, dass er einen Champagnerkelch zertreten hatte. Ihr Blick blieb an dem zersplitterten Glas hängen. Da bewegte sich sein anderer Fuß. Wie gebannt schaute sie zu, während ihr das Herz gegen die Rippen hämmerte. Er stellte seinen Fuß auf den anderen Sektkelch und zertrat auch den.
    Candy begriff die Botschaft. So konnte man nicht nur Champagnerkelche zertreten.

Kapitel 28
    Brett Coleridge machte sich Sorgen. Er hatte sich an das schöne Leben gewöhnt. Es gab nichts, was er sich nicht leisten konnte. Doch nun schien sich alles mit atemberaubender Geschwindigkeit vor seinen Augen in Luft aufzulösen. Die Augen der drei Männer, die um den Konferenztisch saßen, waren voller Zweifel. Er konnte beinahe riechen, wie blutrünstig sie waren. Jetzt waren sie die Jäger und er die Beute.
    »Wir sind gar nicht zufrieden«, sagte Pollinger, der Finanzdirektor und gewichtigste Teilhaber.
    »Denken Sie denn, ich bin erfreut«, blaffte Brett. Seine Arroganz konnte gerade noch die Nervosität übertünchen, die er verspürte.
    Die City und die internationalen Banken waren im Allgemeinen stolz darauf, dass sie nur sichere Sieger unterstützten. Meistens hatte sich ihr Urteil über das Unternehmen, das Bretts Großvater gegründet hatte, als die einzige Konstante in einer sich ständig verändernden Welt erwiesen. Auf die Familie Coleridge konnte man sich verlassen, die würde nur garantiert grundsolide Geschäfte machen. Für George Shavros Coleridge, Bretts Großvater, hatte das sicherlich gestimmt, auch für Bretts Vater Malcolm Isaac Coleridge.
    Brett Coleridge hingegen hatte leider das angeborene Talent seiner Vorfahren zum Geldverdienen nicht geerbt. Auch deren Anstand nicht.
    Die drei waren erfahren genug, um zu wissen, dass er ihnen nicht die Wahrheit über seine Geschäfte erzählte. Körpersprache war schließlich keine neue Wissenschaft. Man lernte viel aus Erfahrung und im Umgang mit Menschen. Man könnte es auch Instinkt nennen.
    Brett zupfte die Bügelfalte seiner Hose zurecht, ehe er ein Bein über das andere schlug. Den Bluff durchziehen, mahnte er sich.
    Er schnipste sich ein imaginäres Stäubchen von der Hose. Es war eine lässige Geste, die den anderen andeuten sollte, wie ungerührt er war, und die ihnen gleichzeitig wortlos vorschlug, doch die gleiche coole Haltung einzunehmen.
    Er setzte ein kleines Lächeln auf und schaltete auf jungenhaften Charme. »Schauen Sie, wir wollen doch auf dem Teppich bleiben. Rufen Sie Ihre Kredite an die Coleridge Group noch nicht gleich zurück.«
    »Die Gruppe hat einen Haufen Geld in diesen Film investiert. Wir sind ohnehin durch die Versicherung abgedeckt.«
    Das hatte Pollinger gesagt. Er war der Älteste. Es ging das Gerücht um, dass er nur noch drei Tage in der Woche arbeitete. Er war fünfundsiebzig, aber seine Augen waren scharf und sein Verstand hellwach.
    Brett wünschte, er wäre tot.
    »Die Versicherung zahlt nur im Falle eines Misserfolgs«, sagte Pollinger. »Und wir sind nicht in das Geschäft eingestiegen, um einen Misserfolg zu haben.«
    »Das sage ich doch«, antwortete Brett, immer noch das gewinnende Lächeln auf dem Gesicht. Er benutzte Pollingers Kommentar, um erneut Schwung zu holen. »Warten Sie, bis der Film fertig ist. Der wird garantiert ein Erfolg an den Kinokassen. Jane Austen ist weltweit gefragt. Wir verkaufen die internationalen Rechte, und dann kommen ja auch noch die Einnahmen für die Synchronisationsrechte. Und die DVD-Rechte. Vielleicht gibt es sogar ein Buch zum Film. Sie verdienen doch gern Geld, meine Herren?«
    Er bemerkte, dass sein Tonfall zu spöttisch gewesen war. Wenn er eins gelernt hatte, dann, wie man Leute mit ihren eigenen Waffen schlägt.
    Na gut, die Aktien des Unternehmens, das sein Vater gegründet hatte, standen im Augenblick nicht gerade bestens. Aber neues Management und frisches Blut würden das schonbald wieder richten, versicherte er ihnen. Das hatte er jedenfalls vorgehabt. Doch heute ging es um etwas ganz anderes.
    Die drei Männer berieten sich. Brett gab sich größte Mühe, ruhig

Weitere Kostenlose Bücher