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Mord nach Drehbuch

Mord nach Drehbuch

Titel: Mord nach Drehbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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war schon besser, aber irgendwie immer noch nicht ganz passend. In seiner Verzweiflung hatte das Filmteam beschlossen, Henrietta Gardens als Hintergrundkulisse zu benutzen. Diese Straße konnte man während der Dreharbeiten völlig absperren. Besser noch war, dass man die für die Produktion benötigten Lastwagen und Busse am Rand des an der Straße gelegenen Parks und sogar im Park selbst abstellen konnte. Die Stadtverwaltung hatte überall riesige Planen auslegen lassen, um den Rasen zu schonen, selbstverständlich auf Kosten der Produktionsgesellschaft.
    Es war reine Boshaftigkeit, dass Honey bei Steve Doherty anrief, um sich zu erkundigen, wann er kommen würde, um die Maskenbildnerin zu befragen.
    Sie tippte seine Nummer. Seine verschlafene Stimme ertönte. »Wer zum Teufel ist da?«
    »Ihr Weckruf«, sagte Honey und hielt sich dabei mit zwei Fingern die Nase zu, um ihre Stimme zu verstellen.
    »Verpiss dich.«
    »Ich hatte gedacht, du kämst heute, um dem Mädel von der Maske ein paar Fragen zu stellen.«
    »Mach ich.«
    »Und Candy?«
    Plötzlich war er abgelenkt. »Ich ruf dich gleich zurück. Mein anderes Telefon klingelt.«
    Als sie gerade losgehen wollten, kam eine Gestalt in einem rosa Flanellschlafanzug die Treppe heruntergeschwebt. Mary Janes Hausschuhe hatten die gleiche Farbe wie der Pyjama und waren mit tellergroßen Augen und Schlappohren verziert: zwei rosa Häschen. Genau das Richtige für die modebewusste Dame über Siebzig!
    »Ich habe mir gedacht, ich warne dich besser«, flüsterte Mary Jane. »Sir Cedric schlägt vor, dass du ein Schinkensandwich und ein Schokoladencroissant mitnehmen solltest.«
    »Gut.« Honey bemerkte, dass sie wie auf Autopilot reagierte. Doch das war nicht weiter verwunderlich. Der frühe Morgen war nicht ihre Tageszeit. Im Hotelgewerbe waren die Leute früh am Morgen allgemein so drauf. Klar, sie war es gewöhnt, früh aufzustehen, aber das hieß nicht, dass das Hirn schon voll funktionsfähig war.
    »Ich habe nur gedacht, ich sage dir lieber Bescheid«, meinte Mary Jane, ehe sie wieder die Treppe hochschlappte und ins Bett zurückging.
    Honey und ihre Tochter schauten einander verdutzt an. Worum war es da wieder gegangen?
    Lindsey zuckte die Achseln. »Null Ahnung.«
     
    Sie marschierten in der kühlen Morgenluft durch die Stadt. Das flotte Schritttempo hielt sie warm.
    »Ganz schön frisch«, sagte Lindsey und meinte es auch.
    Honey zog sich den Schal noch ein wenig höher vors Gesicht. Ihre Nase lief schon rot an. Sie konnte mit eigenen Augen sehen, wie die Nasenspitze sich verfärbte.
    »Hat Jane Austen je etwas über Rudolf Rotnase geschrieben?«
    »Nein. Weihnachten war damals noch nicht so kommerziell. Hat Großmutter wieder erwähnt, dass sie etwas dagegen hat, dass du dich mit einem Buchhändler einlässt?«
    »Doherty kommt auch.«
    »Bei dem ist sie der gleichen Meinung. Sie findet keinen von beiden gut genug für dich.«
    »Er kommt aus rein beruflichen Gründen.«
    »Oma hat auch noch einmal angemerkt, dass er nicht reich ist.«
    »Onassis ist ja gerade nicht zu haben.«
    »Der ist tot.«
    »Eben.«
    Die Bäume im Henrietta Park waren im Dunst des frühen Morgens nur schemenhaft zu sehen. Die Leute von der Filmcrew wanderten wie verlorene Seelen umher, graue Gestalten in wattierten Jacken, die die Klemmbretter fest in den in buntgeringelten Wollfäustlingen steckenden Händen hielten.
    Gloria Cross stand zu ihrem Wort und war schon vor Ort, um allen die Weisheit ihres Alters angedeihen zu lassen.
    »Hannah! Auf ein Wort, ehe man uns aufruft, um als Schauspielerinnen zu agieren.«
    Agieren war vielleicht nicht ganz das richtige Wort, mit dem Honey dieses In-der-Landschaft-Herumstehen bezeichnet hätte, aber sie ließ es durchgehen. Ihre Mutter stellte sich dicht neben sie und zischelte ihr aus dem Mundwinkel zu: »Ich bleibe in der Nähe, Hannah. Du brauchst jemanden, der dir hilft, dich auf deinen Text zu konzentrieren.«
    Zum Glück winkte ihr gerade Richard Richards zu. Honey winkte begeistert zurück.
    »Entschuldige, Mutter. Ich glaube, jemand bietet mir gerade ein besonders großes Schinkensandwich an.«
    Und da stand sie auch schon ganz vorn in der Schlange. Sofort tauchte John Rees hinter ihr auf.
    »Toll, dich zu sehen.«
    Sein Lächeln war so warmherzig wie immer, und seine Augen funkelten. Sie funkelten sehr hell, wenn man bedachte, dass er sich tagein, tagaus mit verstaubten Büchern beschäftigte.
    Honey bekam gar keine Gelegenheit, ihn

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