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Mord nach Drehbuch

Mord nach Drehbuch

Titel: Mord nach Drehbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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die Komparsen, die Leute mit den kleinen Rollen und natürlich die Stars selbst genossen den Luxus, in der Maske geschminkt zu werden.
    John stopfte sich das letzte Stück Brötchen in den Mund und wischte sich die Finger an einer Papierserviette ab. »Wollen wir heute Mittag wieder Essen tauschen?«
    Honey hatte nichts dagegen. Es war schön, John wiederzusehen.»Zumindest gibt’s dann wahrscheinlich keine Eier. Und darf ich dich bitten, mir einen Kaffee zu besorgen?«
    Er versprach es. Sie kratzten die Essensreste in einen Eimer und stellten die Teller auf dem Tisch ab.
    »Morgendämmerung«, meinte John und wandte sich nach Osten.
    »Ob du wohl Pantalons tragen musst?«, erkundigte sich Honey.
    Er grinste. »Ich nehme an, ja.«
    »Die liegen eng an wie Strumpfhosen.«
    Sein Grinsen wurde noch breiter. »Ach ja?«
    »Ich werde nach dir Ausschau halten. Übrigens, wusstest du, dass die Damen im Regency-Zeitalter nie Unterwäsche trugen?«
    »Und damit willst du mir
was
sagen …?«
    »Ich lasse meine Strumpfhose und ein Paar Leggings an. Meinst du, die merken das?«
    Heute war es nicht wärmer als am Vortag. Die Sonne kämpfte vergebens gegen die Kälte und den Nebel an.
    Die zweite Regieassistentin kam, um Honey abzuholen.
    »Lassen Sie mich mal Ihr Gesicht sehen«, verlangte sie.
    Honey ließ sie in ihr Gesicht starren.
    »Sie haben kein Make-up drauf?«
    »Nein. Man hat mir gesagt, dass sollte ich nicht machen.«
    »Gut. Sie spielen eine Apfelfrau. Wir wollten jemand mit einem Mondgesicht und lebhaftem Teint, roten Backen und so. Da passen Sie prima.«
    »Wie reizend«, sagte Honey in sarkastischem Tonfall. »Sind Sie immer so taktvoll?«
    Die junge Frau schaute sie verständnislos an. »Entschul digung ?«
    Honey schüttelte den Kopf. »Ach, nichts. Sie sollten sich allerdings besser keinen Job suchen, bei dem sie depressive Leute betreuen müssen.«
    Es war schlimm genug, dass sie so früh am Morgen hatte aufstehen müssen, wenn auch die kalte Luft sehr erfrischendwirkte. Aber dass sie ein Mondgesicht und einen lebhaften Teint haben sollte, gab ihr den Rest.
    Im Wohnwagen war es warm und gemütlich. Honey machte es sich auf einem Stuhl vor einer völlig verspiegelten Wand bequem. Eine Fußstütze verlief über die ganze Länge des Raumes und endete an einer Seite in einem großen Spind. Das Ende der Stange, auf die man die Füße setzen konnte, war in das Spind integriert. Das war ein guter Trick, denn so war sie stabil.
    »Passen Sie ein bisschen mit den Füßen auf«, sagte Courtney, die junge Maskenbildnerin mit den rosigen Wangen. »Das Spind ist ziemlich wackelig.«
    Honey war so froh, die Füße hochlegen zu können, dass sie trotz der Warnung nicht sonderlich aufpasste. Prompt wackelte das Spind.
    »Wo ist Ms Parker-Henson?«, erkundigte sich Honey.
    »Weiß nicht.« Courtneys Hände zitterten. »Aber ich wünschte, sie wäre hier. Ich kann das auf keinen Fall alles allein schaffen.«
    »Sie hat wohl gestern Abend ein bisschen ausgiebig gefeiert?«
    Die Antwort kannte Honey schon, aber sie fragte sich, ob die junge Frau auch Bescheid wusste.
    »Sie hat gesagt, dass sie mit dem Team ausgehen wollte. Ich bin nicht mitgegangen.« Courtneys Wangen röteten sich noch mehr. »Ich hatte eine Verabredung.«
    »Ihre Augen glänzen so. Es sieht ganz so aus, als hätten Sie einen schönen Abend verbracht.«
    Die Röte wurde noch tiefer. »O ja. Wir wollen uns verloben.«
    »Wie schön. Ich wette, Sie brennen darauf, das Ihrer Kollegin zu erzählen. Ich wüsste zu gern, wo sie ist?«
    Courtney zuckte ratlos die Achseln.
    Honey bewegte nur die Augen und schaute auf die Uhr. Schon bald würde Doherty auftauchen. Der hatte ja vor, Sheherezade Parker-Henson zu befragen. Hatte sie ihn gesternAbend bemerkt und war in Panik geraten? Das würde allerdings bedeuten, dass sie etwas zu verbergen hatte.
    Honey beschloss, die Sache weiter zu verfolgen.
    »Hat sie sich sonst noch mit jemandem getroffen, außer mit den Leuten vom Team?«
    Die junge Frau, die an Honeys Gesicht herumtupfte, stand unter großem Druck. Die Freude, die sich beim Gespräch über ihre bevorstehende Verlobung auf ihren Zügen gezeigt hatte, war inzwischen nicht mehr zu sehen.
    »Soweit ich weiß, nicht. Aber eigentlich erzählt sie mir nichts. Wir arbeiten zusammen, aber wir sind nicht befreundet.«
    »Sie hat wohl andere Freundinnen, die ihr im Alter näher stehen?«
    Courtneys Gesicht verfärbte sich von Erdbeerrosa zu Scharlachrot. »Ich denke

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