Mord nach Liste
Gil. »Aber die Dinge ändern sich gerne mal, da hoffte ich, du hättest vielleicht deine Meinung geändert.«
»Ich gehe zum FBI, Gil.«
»Du hast dein Wort gegeben.«
Alec zuckte mit den Schultern. »Kann man so sagen.«
»Bist du bald weg? Wo du schon die Koffer ins Auto packst?«
Alec hatte freibekommen und versuchte, so viel wie möglich zu erledigen, um nicht an Regan denken zu müssen. Doch das würde er vor Gil nicht zugeben, denn innerhalb kürzester Zeit wüsste es dann ganz Chicago.
Deshalb sagte er nur: »Ich versuche, früh wegzukommen.«
»Was ist mit deinen Möbeln und den anderen Sachen in deiner Wohnung?«
»Ich nehme meine Klamotten und noch ein paar Sachen mit, die ich dringend brauche, der Rest kommt bei einem Freund unter.«
»Bei welchem Freund?«
Gil war so neugierig wie eh und je. Solange die Fragen nicht zu persönlich wurden, war es Alec egal. »Bei Henry. Er zieht nächste Woche in meine Wohnung ein. Kennst du nicht.«
»Er arbeitet für Regan Madison, stimmt’s?«
Alec lachte. »Gibt es irgendwas, das du nicht weißt?«
»Ja, die Lottozahlen von nächster Woche.« Mit Blick zum Himmel fügte Gil hinzu: »Und ich weiß nicht, ob ich’s vor dem nächsten Regenguss nach Hause schaffe.«
»Bist du aus irgendeinem besonderen Grund vorbeigekommen?«
»Ich habe kein Handy.«
Alec nickte. »Ich weiß.«
»Ich mag die Dinger nicht. Unnütze Kosten, wo ich jetzt in Pension bin. Wenn ich viel unterwegs wäre, würde ich es mir ja überlegen, aber ich komme kaum aus dem Viertel raus. Ich kann zu Fuß in meine Lieblingskneipen und -restaurants gehen. Finnegan ist nur eine Ecke von mir entfernt.«
»Da rede ich dir nicht rein. Wenn du kein Handy haben willst, dann lass es halt.«
»Ich habe bei dir in der Wohnung angerufen, aber es ging keiner ran. Wahrscheinlich warst du unterwegs.«
»Wahrscheinlich.«
»Ich hätte dich auf dem Handy anrufen können, aber weil es nicht mehr regnete, dachte ich, ich fahre mal kurz vorbei. Hab gehört, Wincott und Bradshaw haben Sweeneys Mörder gefunden.«
»Stimmt.«
»Und du warst nicht einverstanden. Du glaubst, sie haben vielleicht den Falschen. Stimmt das?«
»Ja, ich war dagegen, aber das ist unerheblich. Sie sind sicher, dass Morris der Richtige ist.«
»Die Beweise sprechen dafür.«
Alec nickte.
»Wincott hat angeblich gesagt, du würdest zu tief in der Sache drinstecken, wenn du weißt, was ich meine.«
»Nein, weiß ich nicht. Erklär’s mir!« Langsam wurde Alec sauer.
Gil schien nichts zu merken. »Du weißt schon. Persönlich beteiligt halt. Stimmt das?«
Alec antwortete nicht. »Was sollen denn die ganzen Fragen?«
»Darauf komme ich gleich«, erwiderte Gil. »Als ich von der Verhaftung und den Beweisen hörte, dachte ich, du willst vielleicht nicht, dass ich mir den Hintergrund der Madisons noch näher ansehe, aber dann habe ich mir gesagt, wenn Alec will, dass ich nicht weitersuche, dann hätte er mich angerufen und mir das gesagt. Du hast es doch nicht einfach nur vergessen, oder?«
»Nein, hab ich nicht.«
»Es gibt nichts in der Familie, was besonders auffällig wäre, aber das wusstest du bestimmt schon.«
Alec nickte. »Ja. Was ist mit den Brüdern?«
»Keine Vorstrafen, keine Verhaftungen.«
»Das weiß ich längst, Gil.«
»Mit Walker gab’s mal Probleme. Als Rennfahrer ist er am bekanntesten von allen. Er soll wirklich gut sein. Jedenfalls weiß man, dass er Geld hat. Er hält sich nicht so bedeckt wie die anderen, und du weißt ja, wie manche Leute sind. Was sie sehen, wollen sie haben. Geld, meine ich.«
»Was hatte er denn für Probleme?«
»Er hatte natürlich den einen oder anderen Blechschaden, aber nur zwei größere Unfälle, einer davon mit Todesfolge. Walker hatte aber keine Schuld. Hatte einfach mehr Glück als die anderen, bekam nicht mal eine Schramme ab. Also, der erste Unfall war in Wisconsin. Der war unauffällig.«
»Und der zweite?«
»Der war richtig schlimm. Er passierte in Florida. Der Mann, der laut Zeugenaussage den Unfall verursachte, starb noch am Unfallort. Die Versicherung einigte sich mit den Familien. Wie in Wisconsin waren zig Leute verletzt, manche richtig, andere nur leicht.«
»Aber Walker hatte keine Schuld?«
»Nein. Ich warte noch auf den Anruf des Kollegen, der als Erster am Unfallort war. Vielleicht weiß er noch irgendwas. Wenn ich mit ihm gesprochen habe, melde ich mich bei dir … es sei denn, ich soll lieber aufhören. Soll ich?«
»Nein, mach
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