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Mord nach Liste

Mord nach Liste

Titel: Mord nach Liste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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beobachtet. Irgendetwas ist da zwischen euch. Weißt du, was ich meine?«
    Und ob sie das wusste! »Ich mag ihn«, gab sie zu. »Er wächst einem irgendwie ans Herz, aber er ist überhaupt nicht mein Typ.«
    »Du meinst, die keimfreie Sorte?«
    Regan lächelte. »Was soll denn das sein?«
    »Bis obenhin zugeknöpft, stets in Anzug und Krawatte, immer tadellos. Ich habe Aiden auch immer für den keimfreien Typ gehalten, aber dann habe ich bei diesem Wohltätigkeitsspiel mit ihm Rugby gespielt, und Junge, Junge, da hab ich meine Meinung schnell geändert. Er war schmutzig und brutal. Alles andere als keimfrei. Und Mr Buchanan ist genauso – ich meine Alec: Er hat mir erlaubt, ihn Alec zu nennen. Ich wette, auf dem Spielfeld ist er kompromisslos.«
    »Das stimmt, er würde sicher alles daransetzen, um zu gewinnen«, pflichtete Regan ihm bei. »Er ist eher der … schlampige Typ«, fügte sie hinzu. Es klang beinahe wie ein Kompliment.
    Henry leerte sein Glas, dann griff er nach dem Getränk, das er für Kevin bestellt hatte, und kippte es hinunter. Anscheinend wusste er nicht, wohin mit den Händen. Eine Weile schwenkte er die Eiswürfel in dem leeren Glas, dann stellte er es ab. Regan reichte ihm ihr Glas, das er ebenfalls in einem Zug austrank.
    »Ich habe Durst.«
    »Du bist nervös.«
    »Das auch«, gab er zu.
    Regan hatte Mitleid mit Kevin. Er wich vor Alec zurück, aber der packte ihn am Arm und schüttelte den Kopf. Er hielt dem jungen Mann den Zeigefinger vors Gesicht und redete auf ihn ein. Regan konnte nicht hören, was er sagte, doch Kevin schien jedes Wort aufzusaugen. Schließlich wirkte er nicht mehr ganz so verschreckt und ängstlich.
    Alec Buchanan war ein guter Mann. Regan spürte einen Kloß im Hals, als sie ihn ansah, und auf einmal wurde ihr bewusst, dass die Anziehung, die er auf sie ausübte, sich in etwas weitaus Komplizierteres verwandelt hatte.
    »Sie kommen zurück«, flüsterte Henry.
    Kevin betrat als Erster die Bar. Seine Augen waren gerötet. »Ich glaube, wir gehen jetzt besser«, sagte er zu Henry.
    »Wir auch«, meinte Alec. »Es ist spät geworden.«
    Sofort stand Regan auf. Sie wünschte den jungen Männern eine gute Nacht. Kurz darauf brachte Alec sie zu ihrer Suite.
    »Übrigens, morgen komme ich etwas später. Ich muss ein paar Dinge erledigen … packen und so. Ich sorge dafür, dass der diensthabende Beamte so lange bleibt, bis ich da bin.«
    Regan ahnte, dass diese »Dinge« etwas mit Kevin zu tun hatten, doch sie stellte keine Fragen.
    »Alles klar.«
    »Dann gute Nacht.«
    Als er die Tür schließen wollte, rief sie: »Moment noch!«.
    Alec hielt inne. »Ja?«
    »Morgen … seien Sie vorsichtig … beim Packen. Okay?«
    »Ja, in Ordnung.«
    Sie verriegelte die Tür und lehnte sich von innen dagegen. Eins wusste sie: Heute Nacht würde sie von ihm träumen. Doch sie schwor sich, ab morgen wieder vernünftig zu sein und auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren. Ihr Entschluss hatte nur einen kleinen Haken: Sie wusste nicht, wie.

28
    Henry kam ins Büro gestürmt, machte die Tür hinter sich zu und berichtete Regan, was passiert war. »Ich weiß, dass du dir wegen Kevin Sorgen gemacht hast, deshalb wollte ich dir nur sagen, dass alles gut gegangen ist.«
    Regan war gerade dabei, die Schreibtischschubladen nach M&Ms zu durchsuchen, widmete Henry aber sofort ihre volle Aufmerksamkeit. Sie sah, wie erleichtert er war. »Das ist gut zu wissen.«
    »Kevin ist auf dem Weg nach oben. Das ist doch in Ordnung, oder?«
    »Ja, natürlich.«
    »Er meinte, zwischendurch war es wirklich schlimm.«
    »Ja?«
    »Alec hatte alles vorbereitet. Er hatte Kevins Vater Bescheid gesagt, damit die Kinder nicht in der Nähe waren. Nur Kevin wollte nicht gehen, er hat alles mit angesehen.«
    »Im Haus?«
    »Nein. Er war auf der anderen Straßenseite, um nicht im Weg zu stehen. Ich glaube, er hat sich versteckt, damit Alec ihn nicht wegschickt. Er meinte, zwischendurch hatte er richtig Angst vor Alec. Anscheinend haben ein paar Freunde seiner Mutter sich gewehrt, und Alec und die anderen Polizisten, die mit ihm da waren, müssten … na ja, Gewalt anwenden, um ihnen die Handschellen anzulegen.
    Ich wäre so gerne dabei gewesen! Kevin meinte, Alec hätte echt zum Fürchten ausgesehen, als er … du weißt schon, handgreiflich werden musste.«
    »Ich bin froh, dass du nicht dabei warst«, entgegnete Regan.
    Henry schob ein paar Unterlagen zur Seite und setzte sich auf die Schreibtischkante. »Ich wette,

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