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Mord unter Freunden - Ernestam, M: Mord unter Freunden - Kleopatras Kamm

Titel: Mord unter Freunden - Ernestam, M: Mord unter Freunden - Kleopatras Kamm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Ernestam
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Augenblick.
    Die Tage vor ihrer Reise waren sehr seltsam gewesen. Irgendwie gelang es ihnen, die Arbeit, die zu tun war, aufzuteilen. Es war naheliegend, dass sich Anna mit Elsa Karlsten und Martin Danelius unterhielt, da sie in Elsas Nähe wohnte. Mari wusste, dass ihr diese Konfrontation schwergefallen wäre. Außerdem hatte Anna mehr Kontakt mit den beiden.
    »Das ganze Haus war voll von ausgestopften Tieren.« Anna sprach erneut ihre eigenen Gedanken aus.
    »Wusstest du das nicht?«
    »Nein. Ich war zum ersten Mal in dem Haus. Elsa hatte in der Küche gedeckt, aber als ich durch das Wohnzimmer ging, sah ich sie. Natürlich Vögel, aber auch Eichhörnchen und Hasen. Und einen Hund. Das war wirklich schrecklich unheimlich. Ich musste gar nicht erst fragen. Sie erzählte es mir auch so. ›Sie sollen weg‹, sagte sie. Ich dachte, wie typisch, dass ihr Mann Kadaver gesammelt hatte. Ich meine, in gewissem Sinne hatte er das ja auch mit ihr gemacht. Er hatte sie getötet und ausgestopft. Sie lief ihr ganzes Leben wie ein ausgestopftes Tier in diesem Haus herum.«
    »Aber jetzt schien sie also glücklich zu sein?«

    »Ja. Martin auch. Ich bin froh, dass mir die Idee kam, sie zusammen zu treffen. Zwei Gespräche dieser Art hätte ich nicht überstanden. Glücklich ist im Übrigen vielleicht das falsche Wort. Natürlich waren beide verzweifelt über Fredriks … also über das, was Fredrik zugestoßen ist. Sie versicherten, dass sie das wirklich nicht gewollt hätten. Dass sie nie geahnt hätten … und so weiter. Martin Danelius klang ganz ehrlich, als er sagte, dass er nie daran gedacht hätte, dass einer von uns wirklich zur Tat schreiten könnte. Vielleicht wollte er sich rechtfertigen. Elsa war ehrlicher.«
    »Jetzt, also im Nachhinein … sie hat doch wirklich jemanden neben dem Bett gesehen?«
    »Ich habe sie auch danach gefragt. Sie beharrte darauf, eine Frau in der Dunkelheit gesehen zu haben. Jetzt sei ihr klar, dass es sich um Fredrik in Frauenkleidern gehandelt haben müsse. Aber schließlich hat niemand Verdacht geschöpft … die Ärzte hielten das letztendlich für einen erwartbaren Todesfall … aber sie wollen offenbar noch einmal mit ihr über irgendetwas sprechen … auch Martin Danelius hatten sie noch einmal in die Klinik bestellt. Auf die Station, auf der seine Frau gelegen hatte …«
    »Worüber können sie wohl mit Elsa sprechen wollen? Und mit Martin Danelius … ich dachte, die Krankenakte seiner Frau sei endgültig abgeschlossen …?«
    »Ich bete jeden Abend darum, dass es wirklich so ist. Dass sie nichts finden … und dass sie … dann nicht anfangen, Elsa oder Martin auszufragen. Sie sind beide alt und halten dem Druck vielleicht nicht Stand. Wenn sie uns erwähnen …«
    »Dann wird man Fredrik zweier Morde anklagen. Nach seinem Tod. Darauf läuft es doch wohl hinaus? Aber das darf einfach nicht sein …«
    Mari merkte, dass sie sich in ihren eigenen Gedanken verfing. Eine Ermittlung wegen Mordes? Nie im Leben. Das würde sie nicht überstehen.

    »Anna Danelius ist doch wohl eines natürlichen Todes gestorben?«
    »Natürlich! Und Hans Karlsten … ich kann mir nicht vorstellen, dass Fredrik jemanden umbringen könnte. Und solange niemand etwas anderes sagt, weigere ich mich auch, so etwas zu glauben. Ich will glauben, dass beide eines natürlichen Todes gestorben sind. Punkt Schluss.«
    Anna klang aufgebracht. Als müsse sie sich verteidigen. Mari überlegte, was sie wohl unternehmen würde, falls irgendwelche Einzelheiten bekannt wurden … falls Elsa und Martin auf sie verweisen würden … falls Kommissar Anders Ledin noch einmal ins Café käme, um sie über Hans Karlstens und Anna Danelius’ Tod auszufragen …
    »Glaubst du, dass Fredrik wirklich vorhatte, Esbjörn Ahlenius zu überfahren?« Die Frage hing wie eine eklig schillernde Seifenblase zwischen ihnen in der Luft. Mari hatte sie eigentlich nicht stellen wollen, konnte sie aber nicht länger unterdrücken. Sonst wäre sie geplatzt. Anna vielleicht auch.
    Sie wusste, dass sie beide an die Nacht dachten, in der Fredrik an einen Baum gefahren war, während sie auf ausgestorbenen Straßen nach ihm gesucht hatten. Schließlich waren sie wieder im Fristaden gelandet und saßen dort die ganze Nacht. Sie riefen Fredrik an, aber er antwortete nicht, und schließlich suchten sie Michael Pfeil im Fata Morgana auf. Anna sah sich erstaunt in dem Milieu um, das Fredrik offenbar so lange vor ihnen geheimgehalten hatte. Michael Pfeil

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