Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall
sind«, sagte Juliet. Er begegnete ihrem Blick.
»Selbstverständlich muss ich zuerst zu den Banken, um ein so großes Projekt zu finanzieren. Das bedeutet, ich muss auch Zinszahlungen in meinen Berechnungen berücksichtigen. Also werde ich zwar einen fairen Preis für alles anbieten, doch ich kann nicht mehr dafür geben, als es wert ist. Ich habe schließlich Unkosten.« Meredith bemerkte, dass dieses Thema den beiden Schwestern zu schaffen machte. Das war der Grund, aus dem sie Juliet gebeten hatten, den Verkauf von Fourways in die Hand zu nehmen. Diese Art von Geschäften war nicht ihre Welt, und sie hatten keine Vorstellung, wie sie darangehen sollten. Sie scheuten davor zurück wie ein Pferd vor dem Feuer.
»Vielleicht könnte ich Sie in Ihrem Büro besuchen, wo wir alles in Ruhe besprechen?«, schlug Juliet dem Bauunternehmer vor. Newman wollte sich nicht damit abfinden, dass er mit ihr verhandeln musste und nicht mit den Schwestern.
»Wenn Sie meinen. Rufen Sie meine Sekretärin an und vereinbaren Sie einen Termin.« Er erhob sich verlegen.
»Nun, ich fahre jetzt besser wieder. Nett, Sie einmal wieder gesehen zu haben, äh, Meredith.«
»Meine besten Wünsche an Ihre Frau«, sagte Meredith höflich.
»Was? Oh, ja. Ich werde sie ausrichten.«
»Dieser Dudley Newman ist ein ungehobelter Mensch, nicht wahr?«, sagte Damaris, nachdem sie den Bauunternehmer zur Tür geführt hatte und zu den anderen zurückgekehrt war.
»Ich bin ja so froh, dass Sie vorbeigekommen sind, Juliet. Gerade rechtzeitig.«
»Hat er versucht, Sie zu irgendetwas zu überreden?«, erkundigte sich Juliet kampflustig.
»Nein, eigentlich nicht. Ich schätze, wenn er wirklich kaufen will, dann ist es das Beste, wenn wir Fourways House an ihn verkaufen, oder? Ich meine, er hat ganz Recht, wenn er sagt, dass niemand das Haus in seinem jetzigen Zustand haben will, nicht wahr? Florence und ich machen uns keine Illusionen in dieser Hinsicht. Wer würde schon hier wohnen wollen? Wir nicht. Genau genommen sind weder Florence noch ich diesem Haus besonders verbunden.«
»Newman wird wahrscheinlich herausfinden, dass es trotzdem gar nicht so einfach ist, Fourways House abzureißen. Trotz all seinem Gerede von wegen Bauamt und Planungskommission.«
»Es steht nicht auf der Liste des Denkmalschutzes«, sagte Damaris.
»Es ist nichts Besonderes.«
»Trotzdem, Damaris. Sie würden sich wundern, wie viele Leute Einwände erheben, wenn es um den Abriss eines alten Hauses geht. Obwohl ich sicher bin, dass Newman Freunde an den wichtigen Stellen hat. Er wird seine Genehmigung für die Neubauten erhalten.«
»Also glauben Sie auch, dass wir an ihn verkaufen sollten?« Die beiden Schwestern starrten Juliet auf eine Weise an, die Meredith an ein paar vertrauensselige Hunde erinnerte. Sie wollte nicht mit Juliet und ihrer Arbeit tauschen, dachte sie, all diese Verantwortung. Die Zukunft der Oakleys hing von ihrem Rat und ihren Entscheidungen ab.
»Ich denke, ich sollte mich zuerst einmal ausgiebig mit Newman unterhalten und ihn dazu bringen, ein faires Angebot zu machen«, antwortete Juliet.
»Überlassen Sie die Einzelheiten ruhig mir.« Die Schwestern waren unübersehbar erleichtert, dies zu tun. Damaris machte eine Handbewegung, als wollte sie das Problem damit beiseite schieben.
»Hätten Sie vielleicht Lust auf ein Glas Wein?« Sie meinte Sherry. Ihre Besucherinnen nahmen dankend an – sowohl Meredith als auch Juliet waren der Meinung, dass die Schwestern einen Schluck vertragen konnten.
»Wir hatten einen recht unangenehmen Morgen«, berichtete Damaris, nachdem der Sherry ausgeschenkt war.
»Und das nicht allein wegen Mr. Newman.« Florence nahm einen Schluck von ihrem Glas und betupfte sich hinterher mit dem Taschentuch, das sie in ihrer mageren Hand hielt, den Mund.
»Schrecklich«, murmelte sie leise.
»Grauenvolle Neuigkeiten.«
»Meine Schwester meint die Polizei. Man hat uns mitgeteilt, dass Jan an einer Arsenvergiftung gestorben ist.« Damaris’ Stimme war angespannt.
»Sie wissen natürlich, dass die arme Cora auf die gleiche Weise starb. Nun ja, nicht genau auf die gleiche Weise – sie hat es nicht gegessen, sondern eingeatmet. Doch William hat die gleiche giftige Substanz benutzt.« Sie stockte.
»Es scheint, als hätte jemand große Anstrengungen unternommen, um das zu tun. Ein Mord ist schon schlimm genug, aber mit Arsen! So bösartig! Jemand muss uns wirklich hassen!« Obwohl es genau das war, was auch Meredith
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