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Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Titel: Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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sechs Leuten darin, erinnerte er an eine mittelalterliche Folterkammer, in der man weder richtig sitzen noch stehen, noch liegen konnte.
    Minchin, wahrscheinlich, um seinen Rang zu etablieren, hatte auf dem Stuhl hinter dem Schreibtisch Platz genommen. Hayes stand neben ihm. Man hatte zwei weitere Stühle hereingebracht und Juliet und Meredith angeboten, die nun Minchin gegenübersaßen. Damit war kein weiterer Raum mehr für Sitzgelegenheiten übrig. Ron Gladstone und Dave Pearce mussten stehen.
    »So geht das nicht!«, sagte Meredith und erhob sich wieder.

    »Was geht so nicht, Ma’am?«, fragte Minchin irritiert und starrte Meredith misstrauisch an.
    »Die Person, die eine Aussage macht, sollte dabei sitzen, oder? Ich kann stehen. Setzen Sie sich, Mr. Gladstone.«
    »Vielleicht überlassen Sie diese Arrangements uns, Miss?« Es war das erste Mal, dass Hayes den Mund geöffnet hatte. Seine Stimme klang schnarrend. Doch die Besucher erwiesen sich als unempfänglich für behördlichen Tadel und tauschten völlig ungerührt ihre Plätze. Gladstone äußerte seinen Protest, weil
    »ein Gentleman nicht zu sitzen hat, wenn eine Lady steht«, doch er wurde von den beiden anwesenden Ladys überstimmt.
    »Sie hatten einen hässlichen Schock, Ron«, sagte Juliet.
    »Es steht überhaupt nicht zur Debatte, dass Sie sitzen müssen.«
    »Wenn nun alle mit ihrer Reise nach Jerusalem fertig wären …«, sagte Minchin beißend. Schließlich saßen Juliet und Ron Gladstone auf den Stühlen vor Minchin und Hayes, und Meredith sowie Pearce standen hinter ihnen. Das Umherrutschen und Plätzewechseln hatte gut fünf Minuten in Anspruch genommen, und dann fanden Hayes und Minchin heraus, dass in den Schubladen des Schreibtischs keine offiziellen Vernehmungsformulare lagerten, sodass Pearce nach draußen gehen und welche besorgen musste. Er brachte außerdem einen weiteren Stuhl, der zu Gladstones Missbilligung von Hayes in Beschlag genommen wurde (
    »Eine Lady einfach stehen zu lassen! So etwas hat es zu meiner Zeit nicht gegeben!«). Irgendwie fand Hayes eine Ecke für seinen Stuhl und nahm mit einem Formular und einem Stift in der Hand darauf Platz. Nachdem endlich eine gewisse Ruhe eingekehrt war, legte Minchin die Unterarme auf den Schreibtisch und verschränkte die Hände. Er nickte Hayes zu, der sich bereitmachte.
    »Also schön. Mein Name ist Superintendent Minchin, und ich bin aus London hergekommen, um die Leitung der Ermittlungen zum Tod von Jan Oakley zu übernehmen.« Meredith blickte zu Boden, als ihr Karikaturen von britischen Polizeibeamten durch den Sinn gingen. Als sie den Kopf wieder hob, stellte sie fest, dass Minchins kleine blaue Augen sie womöglich noch misstrauischer als zuvor musterten. Sie hatte das Gefühl, als würde er ihre Gedanken lesen. Jeder Versuch, sich innerlich über ihn lustig zu machen, verging ihr. Er war nicht lustig. Er verstand keinen Spaß, und es sich mit Minchin zu verderben bedeutete, sich einen unangenehmen Feind zu schaffen.
    »Dies ist Inspector Hayes«, fuhr der Londoner Superintendent fort. Er blickte einladend zu Pearce, sich selbst vorzustellen.
    »Ich kenne bereits alle drei anwesenden Zivilisten«, sagte Pearce steif.
    »Sie kennen mich ebenfalls. Ich bin Inspector Pearce.«
    »Dann würden Sie mir bitte zunächst die Freundlichkeit erweisen und Ihre Namen nennen?«, wandte sich Minchin an die drei Besucher. Juliet sprach als Erste.
    »Ich bin Juliet Painter. Ich berate Damaris und Florence Oakley beim Verkauf ihres Hauses.« Pearce steuerte eine Erklärung bei:
    »Es handelt sich um Fourways House, wo sich der Mord ereignet hat.«
    »Sie sind Immobilienmaklerin?«, erkundigte sich Minchin ausdruckslos, ohne Pearce zu beachten. Gütiger Gott!, dachte Meredith. Juliet wäre fast aufgesprungen.
    »Ich bin keine Maklerin! Ich bin Vermögensberaterin! Ich handle nicht mit Immobilien, ich kaufe und verkaufe nichts! Ich berate lediglich Leute, die kaufen oder verkaufen möchten.« Unbeeindruckt sagte Minchin:
    »Klingt in meinen Ohren, als gäbe es keinen Unterschied.«
    »Nun, es gibt aber einen!«, schnappte Juliet. Sie atmete tief durch.
    »Vielleicht sollten Sie wissen, dass mein Bruder Dr. Geoffrey Painter der Giftexperte ist, der das Arsen im Leichnam von Jan Oakley entdeckt hat!« Schweigen. Schließlich fragte Minchin:
    »Im Leichnam von Jan Oakley?«
    »Ja! Was denn sonst?«, schnappte Juliet. Minchins steinerner Blick glitt zu Ron Gladstone.
    »Und Sie sind der Gentleman,

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