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Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Titel: Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Hobby, das Weinkeltern. Andere alte Menschen verbergen die Tatsache, dass ihre Ehepartner weggelaufen sind, dass sie unehelich sind oder uneheliche Kinder haben oder wenig angesehenen Berufen nachgehen – praktisch alles, was ihnen als nicht respektabel erscheint. Die Oakley-Frauen haben niemals über William und Cora gesprochen. Oder zumindest haben sie bis heute darüber geschwiegen, bis man sie praktisch gezwungen hat zu reden. Genauso wenig haben sie jemals über die tödliche Überdosis gesprochen, die ihr Vater genommen hat. Es war Selbstmord, kein Zweifel. Er musste alle möglichen Medikamente nehmen einschließlich Schlafmittel. Seine Töchter verwahrten die Medikamente auf und gaben ihm regelmäßig die verordnete Dosis, einschließlich der Schlafmittel. Sie waren gewissenhafte Krankenschwestern, doch er überlistete sie. Er tat, als würde er das Schlafmittel nehmen, doch er hortete die Pillen in einem Versteck, bis er genug davon hatte. An jenem Abend, bevor er schlafen ging, trank er mehrere Gläser Whisky, was für ihn ungewöhnlich war. Er war kein Trinker. Er wollte wahrscheinlich die Wirkung der Schlaftabletten verstärken. Er schlief ein und wachte nicht wieder auf.«
    »Der herbeigerufene Arzt wollte zuerst natürliche Umstände als Todesursache auf den Schein schreiben. Der alte Gentleman war schließlich bereits Mitte achtzig. Doch im letzten Augenblick änderte er seine Meinung, weil er sich für den genauen Grund für das Hinscheiden des alten Mannes interessierte. Er hatte das Herz und die Lunge Oakleys regelmäßig untersucht und für gesund befunden. Sein Appetit war gut gewesen. Die Arthritis allein hätte ihn nicht getötet. Die Leichenschau ergab schließlich, dass es eine Überdosis Schlafmittel gewesen war. Dann erinnerte sich der Arzt, dass Mr. Oakley zu verschiedenen Gelegenheiten den Wunsch geäußert hatte zu sterben, denn das Leben hielt nichts mehr für ihn bereit. Die ganze Geschichte wurde mit so wenig Aufhebens wie möglich über die Bühne gebracht. Der alte Mann hatte seinen Augenblick des Abgangs selbst ausgewählt. Nichtsdestotrotz hat es seine Töchter sehr getroffen. Selbstmord ist etwas, das in ihren Augen eine Sünde darstellt. Vielleicht bedeutete es, dass alles, was sie für ihn getan hatten, nichts wert gewesen war, und dass ihre Liebe und Hingabe mit Füßen getreten worden war. Schlimmer noch, vielleicht bedeutete es für sie, dass er das Handtuch geworfen und aufgegeben hatte. Ihnen erklären zu wollen, was Depressionen sind, wäre völlige Zeitverschwendung.«
    »Hmmm«, machte James Holland.
    »Wir können nur hoffen, dass sich diese gegenwärtige Geschichte bald aufklärt. Damaris und Florence haben mehr als genug ertragen, so viel steht fest.« Er verstummte. Nach einem Augenblick fragte er:
    »Haben Sie Minchin erzählt, dass der alte Mann Selbstmord begangen hat?«
    »Nein«, antwortete Markby.
    »Es liegt fünfundzwanzig Jahre zurück, wenn nicht länger. Wie Sie bereits sagten, die beiden Schwestern haben genug gelitten, auch ohne dass diese Geschichte wieder ausgegraben wird.« Er blickte auf und sah, dass der Vikar ihn nachdenklich musterte.
    »Und warum«, fragte Holland leise,»warum haben Sie mir diese Geschichte erzählt?« Markby erhob sich und klopfte seine Hose ab.
    »Sie besuchen die Schwestern regelmäßig, auch jetzt. Ich dachte, es würde Sie vielleicht interessieren. Wenn Sie das nächste Mal zu ihnen gehen, bestellen Sie den beiden bitte meine herzlichsten Grüße. Und könnten Sie ihnen vielleicht erklären, warum es mir gegenwärtig unmöglich ist, sie persönlich zu besuchen? Ich werde mich in den nächsten Tagen wieder bei Ihnen melden, James.« Er nickte Holland zum Abschied zu und ging über den Pfad davon. Der Vikar blickte ihm gedankenvoll hinterher.
    Später an jenem sonnigen Nachmittag erschien Minchin wie versprochen vor dem Haus der Painters. Pam bat ihn hastig hinein und führte ihn ins Wohnzimmer, wo sie ihm einen Sessel anbot. Sie und Juliet saßen ihm gegenüber auf dem Sofa und bildeten eine vereinte Front. Falls Minchin sich dadurch beeindrucken ließ, so zeigte er es nicht.

    »Das ist eine skandalöse Geschichte, von Anfang an!«, begann Pam auf ihre direkte Art.
    »Und ich bin froh über die Gelegenheit, Ihnen das zu sagen!«

    »Mord ist immer skandalös«, erwiderte Minchin und nahm ihr vorübergehend den Wind aus den Segeln. Pam funkelte ihn schweigend an.
    Juliet setzte den Angriff an ihrer Stelle fort.
    »Warum

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