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Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Titel: Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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drein.
    »Aber Sie haben Recht, ich hatte es ganz vergessen. Als ich zum Spülbecken gegangen bin, um den Wasserkessel zu füllen, für den Tee, lag ein Messer im Becken. Ich war überrascht, weil Florence und ich nach dem Abendessen das Geschirr abgewaschen hatten und wir normalerweise nichts übersehen.«
    »Sind Sie sicher, dass dieses Messer noch vom Abendessen war?«, fragte Juliet.
    »Oh, ich glaube nicht. An der Klinge waren Reste von Hefeaufstrich. Florence und ich hatten Toast zum Abendessen.«
    »Wo ist dieser Hefeaufstrich?«, fragte Meredith schnell. Damaris seufzte und schüttelte den Kopf.
    »Die Polizei hat ihn mitgenommen. Er muss in Ordnung gewesen sein, sonst hätten sie es uns sicher längst gesagt. Jedenfalls haben Florence und ich davon gegessen, und wir sind nicht krank geworden.« Sie blickte ängstlich von einem zum anderen.
    »Meinen Sie, ich hätte es der Polizei sagen müssen? Es ist so ein unwichtiges Detail.«
    »Könnte vorteilhaft sein, wenn Sie es beim nächsten Besuch von Minchin oder Hayes erwähnen«, sagte Meredith.
    »Es ist immer besser, alles zu erzählen, nur um keinen falschen Eindruck entstehen zu lassen.«
    »Nun ja, es hilft uns jedenfalls nicht weiter«, sagte Juliet grob.
    »Wenn er das Arsen nicht hier auf Fourways House zu sich genommen hat und nicht im The Feathers und nicht bei Ihnen zu Hause, Meredith, wo um alles in der Welt hat er es dann genommen?«
    »Wo – und wie?«, sagte Meredith nachdenklich. Unvermittelt begann Damaris leise zu singen.
    »Ihre Namen sind Was und Warum und Wann und Wie und Wo und Weshalb …« Meredith spürte ein Kribbeln, das ihr über den Rücken lief. Es klang so unheimlich. Damaris blickte von einer Frau zur anderen, und als sie ihre verblüfften Gesichter bemerkte, errötete sie.
    »Kipling«, erklärte sie verlegen.
    »Der hilft uns auch nicht weiter«, murmelte Juliet.
    KAPITEL 23

    »DER VIKAR ist irgendwo hinter dem Haus«, sagte Mrs. Harmer.
    »Er arbeitet an diesem komischen Apparat.« In dem Wissen, dass Minchin vorhatte, an diesem Morgen mit Meredith zu sprechen, war Markby zum Vikariat gegangen. James Holland war der einzige Mensch, überlegte Markby missmutig, während er auf den alten großen Klingelknopf drückte, mit dem er noch über die Oakleys sprechen durfte, ohne sich in Minchins Kompetenzen einzumischen. Der niedergepresste Klingelknopf brachte irgendwo in den Tiefen des Hauses ein Glockenwerk zum Läuten. Während Markby darauf wartete, dass jemand öffnete, studierte er die Fassade des alten Gebäudes. Das Vikariat war genau wie Fourways House in einer Zeit gebaut worden, als ein Gentleman und seine Familie für ihren eleganten Lebensstil jede Menge Wohnraum benötigt hatten und sich das erforderliche Hauspersonal zur Verwirklichung desselben hatten leisten können. Sowohl das Vikariat als auch Fourways House hatten bis in ein Zeitalter hinein überlebt, in dem sich das Leben dramatisch verändert hatte, Dienstpersonal so gut wie nicht mehr existierte und das Schlagwort einfache Instandhaltung und Pflege war. Heute gab es im Vikariat nur noch Mrs. Harmer, die vom Frühstück bis zum Tee das Zepter in der Hand hielt und im Haus herrschte, und das auch nur, weil Vikar James Holland Junggeselle war. Sie hielt den Teil des Hauses in Schuss, den James bewohnte: ein Wohnzimmer (das kleinste von mehreren), das zugleich als Esszimmer fungierte, die Küche, das Arbeitszimmer, das Schlafzimmer und das Bad. Markby wusste, dass es noch vier weitere Zimmer gab, doch sie waren verschlossen, standen leer und dienten höchstens Spinnen als Zuhause. In dem nicht mehr benutzten großen Salon stand mit Staubschutzlaken abgedecktes altes Mobiliar. James hatte es von seinem Vorgänger geerbt, der noch vor dem Ruhestand gestorben war. Zusätzlich gab es oben unter dem Dach noch einige weitere kleine Zimmerchen, in denen früher einmal die Dienstmägde geschlafen hatten. Was mit dem Vikariat geschehen sollte, war eine der Fragen, die bei den Versammlungen der Kirchengemeinde regelmäßig gestellt wurden. Eine Fraktion war dafür, es zu verkaufen und dem Pastor dafür ein kleines, modernes Haus zur Verfügung zu stellen. Die Opposition hielt dagegen, dass der Verkauf des Vikariats unwillkommene Veränderungen im Stadtzentrum nach sich ziehen würde. Es war vorgeschlagen worden, den unbenutzten Teil des Hauses in eine eigene Wohnung zu verwandeln, die man einer geeigneten Person, einem Kurator beispielsweise, vermieten konnte.

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