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Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Titel: Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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plötzlich von unersättlicher Neugier gepackt, nun, nachdem sie die Identität des Besuchers kannte.
    »Er ist hier, werte Herren, doch er ist draußen bei den Ställen. Ich glaube, sein Pferd lahmt. Er wartet auf den Tierarzt.«
    »Nun, dann können wir uns ja mit ihm unterhalten, während er wartet«, sagte Wood.
    »Gehen Sie und holen Sie ihn, seien Sie so lieb.« Sie warf den Kopf in den Nacken.
    »Bitte sehr, die Herrschaften. Möchten Sie so lange hereinkommen und im Haus warten?« Sie traten über die Schwelle. Patterson blickte sich suchend nach einer Fußmatte um, an der er seine Stiefel abtreten konnte. Als er lediglich einen kostspieligen türkischen Teppich entdecken konnte, wuchs sein sichtliches Unbehagen noch weiter.
    »Ich nehme Ihre Hüte, werte Herren«, sagte die Magd. Sie nahm die Bowlerhüte entgegen, als wären sie ansteckend, legte sie auf einem großen Tisch an der Wand ab und führte den Inspector und seinen Begleiter in einen kleinen Salon, der mit Sesseln ausstaffiert war. Wood vermutete, dass es irgendwo im Erdgeschoss auch noch einen weit größeren, üppiger eingerichteten Salon gab, doch die Herrschaften von der Polizei waren seiner für nicht würdig befunden worden. Patterson war inzwischen so überwältigt, dass er angefangen hatte zu schwitzen.
    »Haben Sie Ihr Notizbuch dabei, Sergeant?«, fragte Wood grob.
    »Dann machen Sie sich bereit, alles aufzuschreiben. Und versuchen Sie diesmal, die Worte richtig zu buchstabieren.« Sie warteten acht Minuten, nach der mit Malergold überzogenen Uhr auf dem Kaminsims, bevor William Oakley erschien. Er stieß die Tür auf und marschierte herein, sein ganzes Verhalten war aggressiv, und er starrte Wood und Patterson wortlos an. Er trug Reitkleidung, Reithosen und Stiefel, doch keinen Rock dazu, sondern lediglich Hemdsärmel und eine Weste. Er musste seinen Reitrock ausgezogen haben, als er sein Pferd untersucht hatte. Interessiert stellte Wood fest, dass Oakley, nachdem er vernommen hatte, wer seine Besucher im kleinen Salon waren, die Ställe so hastig verlassen hatte, dass ihm völlig entgangen war, den Rock vorher anzuziehen.
    »Ich kann mir denken, warum Sie hier sind«, begann er streitlustig und ohne weitere Umschweife.
    »Sie kommen als Resultat des schändlichen Geredes, das diese undankbare Person Button über mich verbreitet.« Er war ein gut aussehender Mann, fand Wood. Dunkles lockiges Haar und ein üppiger Schnurrbart von der Art, wie Wood ihn sich selbst einmal hatte wachsen lassen wollen. Er hatte den Versuch angesichts des Grinsens seiner Tochter rasch wieder aufgegeben. Oakleys Gesicht war gerötet. Er war gut gebaut, muskulöse Beine, die sich unter dem Material der Reithosen abzeichneten, und groß. O ja, Mr. Oakley war zweifelsohne ein Frauenschwarm.
    »Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, wenn ich Ihnen ein paar Fragen stelle«, begann Wood vorsichtig.
    »Selbstverständlich habe ich etwas dagegen, wie Sie sich sehr wohl denken können! Doch ich schätze, wir bringen es besser hinter uns. Setzen Sie sich, Mann. Und Sie«, fügte er an Pattersons Adresse gewandt hinzu,»Sie werden wahrscheinlich alles aufschreiben, was ich sage, habe ich Recht?«
    »Jawohl, Sir«, ächzte der arme Patterson.
    »Falls es Ihnen recht ist, heißt das, Sir.« Wood funkelte seinen Beamten an. Oakley machte sich nicht die Mühe einer Antwort. Er warf sich in den nächsten Sessel.
    »Dann schießen Sie mal los. Nur zu, ich habe nichts zu verbergen!«, polterte er.
    »Vielleicht können wir bei dem Tag anfangen, an dem Ihre Frau starb?« Wood legte die Hand vor den Mund und räusperte sich.
    »Ein schmerzliches Thema, ich weiß, und es tut mir Leid, dass ich erneut darauf zu sprechen kommen muss, Mr. Oakley.«
    »Tatsächlich?« Oakley lachte spöttisch auf.
    »Mich halten Sie nicht zum Narren! Was soll schon sein mit jenem Tag? Außerdem ist sie nicht tagsüber, sondern während der Nacht gestorben, gegen elf Uhr.«
    »Jawohl, Sir, das ist mir durchaus bewusst. Doch ich meinte tatsächlich den Nachmittag. Wenn ich recht informiert bin, sind Sie nach Bamford geritten und haben die Apotheke von Mr. Baxter besucht.«
    »Na und? All das wurde bereits bei der Gerichtsverhandlung im Anschluss an den Tod meiner Frau durchgekaut. Sie litt unter starken Schmerzen wegen eines gezogenen Zahns. Dr. Perkins hatte ihr zur Linderung Laudanum verschrieben, und das hat er auch vor Gericht bestätigt. Ich habe das Medikament in Baxters Apotheke abgeholt.«

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