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Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Titel: Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Patterson schrieb eifrig mit und atmete dabei angestrengt durch den Mund, wie er es stets tat, wenn er sich konzentrierte.
    »Hatten Sie und Ihre Frau eine gute Beziehung, Sir?« Wood bemerkte das Glitzern in Oakleys Augen.
    »Das ist eine verdammt unverschämte Frage! Doch um sie zu beantworten – ja, wir hatten eine sehr gute Beziehung, danke sehr.« Oakley stockte, dann zuckte er die Schultern.
    »Wir hatten von Zeit zu Zeit ein paar Differenzen, wie es bei verheirateten Paaren nun einmal vorkommt, doch im Grunde genommen handelte es sich nur um triviale Dinge. Kleinigkeiten.« Er fixierte Wood mit einem direkten, kalten Blick.
    »Ich hatte nicht den geringsten Grund, den Tod meiner Frau herbeizuwünschen. Abgesehen von allem anderen hatten wir – habe ich einen jungen Sohn! Würde ich meinem Sohn die Mutter rauben?« Wood antwortete nicht darauf. Stattdessen fuhr er in seinem neutralsten Tonfall fort:
    »Ihre Frau war sehr wohlhabend, wenn ich recht informiert bin?«
    »Sie besaß ein einigermaßen anständiges Vermögen, ja.« Wood schürzte die Lippen.
    »Wie ich gehört habe, besaß sie ein beträchtliches Vermögen, Sir. Ein sehr ansehnliches Einkommen aus Anteilen an den verschiedensten Manufakturen, einige davon oben im Norden, Wollhandel und so weiter. Ich glaube, sie besaß auch eine Gesellschaft in London – London Chemicals heißt sie, glaube ich.«
    »Spielen Sie nicht den Narren, Inspector«, sagte Oakley sarkastisch.
    »Sie wissen sehr genau, wie die Gesellschaft in London heißt. Sie waren selbst dort – man hat es mir telegrafiert. Sie haben Fragen über meinen letzten Besuch dort gestellt.«
    »Der einen Monat vor dem Tod Ihrer Frau stattfand«, sagte Wood.
    »Sie haben die Geschäftsangelegenheiten Ihrer Frau verwaltet.« Es war eigentlich keine Frage, doch Oakley beantwortete sie trotzdem.
    »Selbstverständlich habe ich das! Meine Frau war schließlich eine verheiratete Dame und hatte einen Haushalt zu beaufsichtigen! Man kann doch wohl kaum erwarten, dass sie auch noch durch schmutzige Fabriken rennt, um Fragen bezüglich Gewinn und Verlust zu stellen? Außerdem war sie erst achtzehn, als wir geheiratet haben. Zu Ihrer Information, ich habe sämtliche Manufakturen, in denen ihr Geld steckte, mehr oder weniger regelmäßig besucht. Wenn niemand ein Auge auf die Dinge hat, dann laufen sie ganz schnell aus dem Ruder.« Zu wahr, dachte Wood. Nur allzu wahr. Und ich habe ein Auge auf dich. Laut sagte er:
    »Sie sind in Spielerkreisen wohl bekannt, Mr. Oakley.«
    »Ich weiß nicht, wer Ihnen das erzählt hat.« Oakley hielt inne, als erwartete er tatsächlich eine Antwort auf seine Frage. Als Wood jedoch schwieg, fügte er hinzu:
    »Na und?«
    »Haben Sie Spielschulden?« Schweigen.
    »Sie sind ein impertinenter Kerl«, sagte Oakley schließlich tonlos.
    »Ich halte Ihnen zugute, dass Sie nur Ihre Arbeit tun. Ich habe Schulden in dem Maße, wie jeder Gentleman sie hin und wieder hat, Inspector. Ich achte sehr darauf, sie stets rechtzeitig zu begleichen. Sie können gerne herumfragen, jeder wird es Ihnen bestätigen.« Er beugte sich so unvermittelt vor, dass Patterson zusammenzuckte und fast seinen Stift hätte fallen lassen.
    »Ich weiß, was Sie andeuten wollen, und ich kann Ihnen nur sagen, es ist mir herzlich egal! Ich habe das Geld meiner Frau nie in irgendeiner Weise veruntreut!« Er lehnte sich wieder zurück. Ein wenig gelassener fügte er hinzu:
    »Und Sie können das Gegenteil nicht beweisen.« Nein, kann ich nicht, dachte Wood und spürte einen kurzen Anflug von Besorgnis. Das Home Office hatte nicht gewollt, dass dieser Fall wieder aufgerollt wurde. Ohne die hochgestellten Freunde von Oakleys Schwiegervater wäre das Verfahren sicherlich auch nicht wieder eröffnet worden. Wood zog sich auf sichereren Boden zurück.
    »Wenn wir noch einmal kurz über Ihren Besuch in der London Chemicals Manufaktur sprechen könnten. Sie haben durchaus Recht, Mr. Oakley, ich war dort. Die Manufaktur stellt alle möglichen Produkte her. Ich war sehr beeindruckt. Häusliche Dinge, Dinge für den Gartenbau, für die Landwirtschaft … übrigens auch Rattengift.«
    »Die Nachfrage ist anscheinend groß«, erwiderte Oakley trocken.
    »Der größte Teil aller Rattengifte basiert auf Arsen«, fuhr Wood im Plauderton fort.
    »Ich habe mein Arsen früher meist direkt bei Baxter in der Apotheke gekauft, meinen Namen in das Giftbuch geschrieben und das Gift dann ausgelegt. Nicht, dass wir heute noch Ratten im

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