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Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Titel: Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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unter diesen Umständen von ihm und seinem angeblichen Verbrechen?«, erkundigte sich Markby neugierig.
    »Andere Menschen haben es uns erzählt, nicht unsere Eltern«, sagte Damaris einfach.
    »Früher oder später bekommt man diese Geschichten doch immer zu hören, ob man will oder nicht.« Stimmt, dachte Markby. Schlechte Nachrichten halten sich länger im Gedächtnis als gute.
    »Hat Jan sich selbst eingeladen, oder haben Sie ihn gebeten zu kommen?«, fragte er.
    »Wir haben ihn ganz bestimmt nicht eingeladen!«, begehrten die Schwestern unisono auf.
    »Er hat einfach geschrieben«, fuhr Damaris fort,»und uns mitgeteilt, dass er kommen würde. Wir haben zurückgeschrieben und erklärt, dass wir beide in fortgeschrittenem Alter sind und unser Haushalt nicht auf die Bewirtung eines jungen Mannes eingerichtet ist. Wir befürchteten, dass es für alle Beteiligten peinlich werden könnte. Er reagierte überhaupt nicht darauf. Er hatte nicht die geringsten Manieren und hat überhaupt keine Rücksicht genommen. Er schrieb einfach zurück, dass wir uns keine Sorgen machen sollten, er würde uns nicht im Weg stehen. Pah!«
    »Und er hat irgendwas von den Wurzeln seiner Familie geschrieben«, berichtete Florence,»dass er das Heim seiner Familie kennen lernen wollte und so weiter. Es war nicht das Heim seiner Familie! Es ist unser Heim!«
    »Also kam er her«, fuhr Damaris fort.
    »Wir mussten ihn aufnehmen. Wir wollten schließlich nicht voreingenommen erscheinen. Wie dem auch sei, es war ziemlich offensichtlich, dass er nur wenig Geld hatte, und wir konnten es uns nicht leisten, ihn in einem Hotel unterzubringen. Es war schlimm genug, dass wir Mrs. Forbes für seine Abendmahlzeiten Geld geben mussten. Wir drückten die Daumen und hofften inständig, dass er sich am Ende als besser erweisen würde, als wir befürchteten. Doch dies war ein Irrtum. Unsere Hoffnungen wurden enttäuscht. Wie sich herausstellte, war er ein ganz und gar vulgärer Mensch, richtig grässlich. Ständig nannte er mich ›meine liebe Cousine‹ und redete von seinem ›alten Zuhause‹. Dann war da diese Geschichte von dem angeblichen Testament, das unser Großvater verfasst hätte. Ich weiß, dass Laura Ihnen davon erzählt hat. Er wollte die Hälfte von dem Verkaufserlös, den das Haus bringen würde. Er hatte überhaupt kein Recht dazu, überhaupt nicht!« Aufrichtige Empörung blitzte in ihren Augen.
    »Also mochten Sie ihn nicht, und er hat Ihnen Schwierigkeiten bereitet«, sagte Markby niedergeschlagen.
    »Er war eine Bedrohung für Sie.«
    »Wir mochten ihn überhaupt nicht, das ist richtig. Und er hat uns gleich vom ersten Augenblick an, an dem wir von ihm hörten, Sorgen und Schwierigkeiten bereitet. Allerdings«, fügte Damaris in einem Nachsatz hinzu,»haben wir ihn nicht umgebracht.« Es klang beinahe fröhlich. Markby tat, als hätte er es nicht bemerkt.
    »Die Todesursache scheint Vergiftung zu sein«, sagte er.
    »Im Augenblick behauptet niemand, dass es etwas anderes als ein Unfall gewesen ist. Trotzdem müssen wir den Grund dafür finden. Möglicherweise müssen wir das Haus durchsuchen.« Beide Schwestern sahen Markby erschrocken an.
    »Was für ein Gift war es denn?«, fragte Florence schließlich mit zitternder Stimme.
    »Das wissen wir ebenfalls noch nicht. Dr. Painter ist mit den Analysen beschäftigt. Deswegen muss ich Sie auch bitten, vorerst mit niemandem darüber zu sprechen.«
    »Mit wem sollten wir darüber reden?«, protestierte Damaris empört.
    »Wäre es möglich, einen Blick in das Gästezimmer zu werfen?«, fragte Markby.
    »Selbstverständlich. Ich bringe Sie nach oben. Er hat im Turmzimmer gewohnt.«
    »Ich bleibe hier«, sagte Florence.
    »Ich mag dieses Zimmer nicht. Ich betrete es niemals. Es ist das Zimmer, in dem unsere Großmutter gestorben ist, die arme Cora, wissen Sie?« Markby, der aufgestanden und in Richtung Tür gegangen war, drehte sich überrascht zu ihr um.
    »Cora Oakley? Das war ihr Zimmer?«
    »Ja. Manche behaupten, dass es dort spukt. Es ist immer sehr kalt in diesem Zimmer, sogar im Sommer. Aber wir haben noch kein Gespenst gesehen, nie.«
    »Natürlich nicht …«, murmelte Markby leise. Er folgte Damaris die knarrende alte Treppe hinauf, wobei er sich gründlich umsah. Juliet Painter hatte Fourways House sehr scharfsinnig beurteilt, was die Verkäuflichkeit anging. Es war in einem erbärmlichen Zustand. Abgesehen von den auf dem Putz verlegten elektrischen Leitungen, die ausnahmslos

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