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Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Titel: Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Bild an der Wand über dem Kamin, verhängt mit einem spitzenbesetzten Stück Stoff. Markby sah zu Damaris.
    »Darf ich?«, fragte er. Sie nickte. Markby ging zu dem Bild und zog den Stoff zur Seite. Das Bild zeigte einen Mann, in vollen Farben, die gleiche Person wie auf der Fotografie. Ein sardonischer Blick begegnete dem Betrachter, in einem attraktiven, wenig vertrauenerweckenden Gesicht. Mund und Kinn wirkten grausam. Es konnte sich nur um eine Person handeln.
    »Ist das William Oakley auf diesem Porträt?«, fragte Markby.
    »Das ist er«, sagte Damaris.
    »Ich habe es für Jan hier aufgehängt.« Erneut dieser unerwartete Anflug von Amüsiertheit.
    »Es war das Einzige im ganzen Haus, das ich ihm wahrscheinlich gerne gegeben hätte. Er hätte es haben und mit nach Polen nehmen können, mit dem größten Vergnügen!« Markby betrachtete das Gemälde eingehender. Williams linke Hand ruhte auf einem Buch. Hoffentlich nicht die Bibel, dachte Markby. Es wäre der Gipfel an Scheinheiligkeit gewesen. Es war nicht die Bibel. Was auch immer es sein mochte, der Titel war in knappen Strichen auf den Rücken gemalt. Markby blinzelte und buchstabierte langsam BR–D–––W.
    »Bradshaw!«, rief er.
    »Wussten Sie das?«, fragte er an Damaris gewandt.
    »Die Hand Ihres Großvaters liegt auf einem alten Fahrplanbuch!«
    »Tatsächlich?«, entgegnete Damaris.
    »Ich hoffe, er hat es mitgenommen, als er Fourways House verließ. Er hat es sicherlich gut gebrauchen können!«
    Markby trat ins Freie und atmete tief durch. Ihm war kalt geworden, und er war dankbar für die warme Mittagssonne auf seinem Gesicht. Das Innere von Fourways House war so bedrückend wie eh und je, oder vielleicht war es auch das Turmzimmer gewesen, das ihm so erschienen war. Er glaubte nicht an Gespenster, doch dieses Zimmer hatte definitiv eine Aura des Unglücklichen ausgestrahlt. Markby blickte sich auf dem Grundstück um.
    Wie Juliet gesagt hatte, waren die Gärten in einem weit besseren Zustand als das Innere des Hauses. Die Rasenflächen waren gemäht, die Hecken geschnitten. Die Blumenbeete in der Nähe des Hauses waren frei von Unkraut. Markbys Gärtnerseele nahm all dies in sich auf. Eines Tages, dachte er sehnsüchtig, eines Tages werde ich auch so einen Garten haben. Im Augenblick war er beschränkt auf einen Patio und ein Gewächshaus, und er hatte kaum Zeit, sich um diese beiden zu kümmern.
    Er machte sich auf eine Erkundungstour, und als er um eine Hecke bog, in die Zinnen geschnitten worden waren, fand er sich unerwartet einem älteren Mann in einem Cardigan, einer sauber gebügelten Hose sowie merkwürdig unpassenden Gummistiefeln gegenüber.
    Für einen Augenblick starrten sie sich an. Dann verkündete der Mann:
    »Gladstone!«
    »Viktorianischer Premierminister«, konterte Markby prompt.
    »Nein. Ich bin Gladstone!«, schnappte der andere.
    »Ron Gladstone. Ich kümmere mich um die Gärten hier!«
    »Ah, ja, natürlich. Ich gratuliere Ihnen. Es sieht fabelhaft aus.« Gladstone wirkte sichtlich geschmeichelt, dennoch fragte er in scharfem Ton:
    »Und wer sind Sie?«
    »Superintendent Markby.« Alan fischte entgegenkommend seinen Dienstausweis hervor und zeigte ihn. Der Gärtner nahm ihn und prüfte ihn eingehend, bevor er ihn zurückgab.
    »Ich muss wissen, wer auf dem Grundstück herumläuft«, erklärte er schließlich.
    »Hier treibt sich alles mögliche Gesindel herum, wissen Sie?«
    »Tatsächlich?«, fragte Markby interessiert.
    »Und was wollen diese Leute?«
    »Die eine Hälfte ist einfach nur neugierig. Die andere Hälfte führt nichts Gutes im Schilde, wage ich zu behaupten! Ich habe diesen Newman schon ein paar Mal erwischt, wie er sich hier herumgedrückt hat.«
    »Dudley Newman?«, fragte Markby überrascht. Der Mann war ein bekannter einheimischer Bauunternehmer.
    »Ich kann mir denken, was er vorhat!«, sagte Ron säuerlich. Markby konnte es ebenfalls. Er blickte sich um und spürte, wie Verärgerung in ihm aufstieg. War es wirklich notwendig, alles zuzubauen? Zweifellos hatte Newman vom bevorstehenden Verkauf gehört und roch Profit. Falls er das Land billig erwerben konnte, würde er es mit kleinen, eintönigen Backsteinhäusern zupflastern.
    »Es gibt kein Tor mehr, verstehen Sie?«, sagte Ron Gladstone.
    »Manche Leute scheinen zu glauben, das hier wäre ein öffentlicher Park! Ich habe schon Leute getroffen, die ihre Hunde hier ausführen!« Das Gesicht des Gärtners lief bei der Erinnerung rot an.
    »Erst vor ein

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