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Mord zur Bescherung

Mord zur Bescherung

Titel: Mord zur Bescherung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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Aushilfen eingestellt, aber es gab trotzdem immer wieder Engpässe. Also musste Honey kellnern und Lindsey an der Bar arbeiten.
    Zwischendurch bot Honey denjenigen Mitarbeitern der Firmen, die bei ihr die Veranstaltung gebucht hatten, Getränke auf Kosten des Hauses an. Die lehnte niemand ab. Nur Clarence Scrimshaw von Mallory und Scrimshaw konnte sie nicht finden, um ihm auch etwas zu spendieren.
    »Einen kostenlosen Drink gespart«, murmelte sie vor sich hin und schenkte sich zum Ausgleich selbst einen ein.
    Es wurde bis Mitternacht getanzt und ein wenig länger fröhlich gezecht. Die letzten Nachteulen schlichen gegen drei Uhr morgens ins Bett.
    Honey und ihre Tochter Lindsey schleppten sich hundemüde in ihr Wohnhaus.
    »Falle ich über meine eigenen Füße oder stolpere ich über die Ringe unter meinen Augen?«, fragte Honey leise, als sie endlich daheim waren.
    »Sowohl als auch«, murmelte Lindsey, ehe sie ins Bett schlurfte.
    Am nächsten Tag kam das große Aufräumen, und es war wirklich viel sauberzumachen.
    Mutter und Tochter unterhielten sich bei der Arbeit. Im Augenblick ging es um Jake Truebody, den Mann mit dereleganten Handschrift, der behauptete, ein Freund von Honeys verstorbenem Ehemann zu sein.
    »Ich kann mich nicht an ihn erinnern. Ich kenne ihn nicht, und ich werde mir auch keine besondere Mühe geben, mich mit ihm anzufreunden.«
    Während Honey das sagte, kam sie rückwärts unter einem Tisch hervorgekrochen, wo eine kalte Röstkartoffel zerquetscht und einsam gelegen hatte. Mit dem Löffel weggekratzt, landete sie nun in einem schwarzen Müllsack, zusammen mit den anderen Überresten der Party.
    Ihr Kommentar war die Antwort auf Lindseys Bericht von der Ankunft des Professors. Wie er auf einmal erschienen war wie ein Gespenst, mit seinem schwarzen Hut, der Hornbrille, eindeutig ein Universitätsprofessor.
    Bisher hatten sie nur kurz über ihn geredet, weil ihnen beiden nicht ganz wohl war, wenn sie an ihn dachten. Honey mochte ihn wegen der Verbindung zu ihrem Ehemann nicht erwähnen. Lindsey war sich noch nicht im Klaren, wie sie zu dem Mann stand. Irgendwie fühlte sie sich zu ihm hingezogen, weil er ihren Vater gekannt hatte. Andererseits hatte sie instinktiv ein ungutes Gefühl. Bisher hatte sie ihre Sorgen noch nicht angesprochen, denn sie wollte sie erst analysieren und herausfinden, woher sie kamen.
    »Aber er ist kein Gespenst«, sagte Honey. Sie fügte nicht hinzu, dass sie sonst sicher einen Exorzisten rufen würde.
    »Wir werden hier im Hotel jede Menge Gespenster haben, wenn Mary Jane erst mal mit ihren Geschichten anfängt. Dann werden alle behaupten, eines gesehen zu haben.«
    »Da könntest du recht haben«, sagte Honey. Sie stöhnte auf, als sie mit dem Knie in einem Stück Schokoladentorte landete. Was für eine Verschwendung!
    Lindsey wechselte das Thema. »Ich habe in der Zeitunggelesen, dass inzwischen fünfzig Rentiere rote Nasen haben. Die Künstler sind ziemlich sauer. Ich wüsste zu gern, wer so was macht.«
    »Und warum«, fügte Honey hinzu. »Was soll das?«
    »Vielleicht ist jemand wegen irgendwas wütend?«
    »Könnte sein. Man fragt sich auch, wo er so viele rote Nasen herbekommt.«
    »Der hat offensichtlich einen Vorrat, oder er stellt sie selbst her.«
    »Das größte Problem ist ja der Sekundenkleber. Man kriegt die Dinger kaum wieder ab. Die von der Stadt können gar nicht Schritt halten mit ihm. Wenn sie eine entfernt haben, tauchen woanders fünf neue auf. Das nimmt kein Ende«, sagte Honey mit einem Seufzer. »Und das hier auch nicht. Wie können siebzig zivilisierte Menschen beim Essen so viel Dreck hinterlassen?«
    »Mach dir nichts draus. Das waren die Letzten«, tröstete Lindsey sie.
    »Halleluja Amen. Zum Glück. Aber trotzdem toll, diese Büroweihnachtsfeiern. Das Beste dran ist, wie viel Geld sie einbringen. Das Schlimmste ist, dass man am Morgen danach aufräumen muss.«
    Sie schaute den neuen Müllsack an, als würde sie ihn am liebsten in tausend Stücke reißen, was der Wahrheit ziemlich nahe kam. Sie hatten schon zwei Säcke randvoll gefüllt, und sie würden mindestens noch zwei weitere brauchen, ehe die Reste des Gelages vom Vorabend beseitigt waren.
    Verschüttete Soße und Kleckse von gebackener Alaskatorte und Weihnachtspudding wurden mit extrastarken Küchentüchern aufgewischt. Weihnachtliche Knallbonbons, leere Weinflaschen, zusammengeknüllte Servietten und ein Paar schwarze Netzstrümpfe, alles wanderte in den schwarzen

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