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Mord zur Bescherung

Mord zur Bescherung

Titel: Mord zur Bescherung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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war.«
    »Und was jetzt?«
    »Ich habe einige Ideen. Inzwischen …«
    Die Art, wie seine Augen über ihren Körper wanderten, hatte etwas höchst Aufregendes und Intimes. Schließlich blieb sein Blick an ihrem Gesicht hängen. Honey spürte, wie sie errötete, während sie auf das Kompliment wartete, das nun sicher folgen würde.
    »Du hast dein Haar zurück, und das muss gefeiert werden.«
    »Also, komm schon. So schlimm war es nun auch wieder nicht.« Sie zog den Hut vom Kopf und schüttelte ihr Haar, so dass er den wunderbaren Schimmer bewundern konnte. Ein wenig Schmeichelei würde jetzt gut ankommen.
    »O doch, es war schlimm.«
    Er nickte langsam, und ein Mundwinkel verzog sich bereits zu einem Lächeln.
    »Leuchtende Farben sind modern.«
    »Das kommt drauf an. Kriege ich eine Tasse Kaffee?«
    »Ich habe viel zu tun.«
    »Wenn ich helfe, bekomme ich dann einen Goldstern?«
    »Viel mehr als das, wenn du deine Karten geschickt ausspielst.«
    Er grinste. »Ja, die Herzdame.«
    Er legte einen Zettel »Polizei im Einsatz« gut sichtbar ins Auto und ließ es so stehen.
    Honey seufzte erleichtert, als sie sah, dass Lindsey wieder da war. Ihre Erleichterung war nicht mehr ganz so groß, als sie bemerkte, dass auf dem Sessel gegenüber von Lindsey Professor Jake Truebody Platz genommen hatte. Zwischen den beiden stand ein Couchtisch, kaum als Hindernis zu bezeichnen, aber immerhin besser als gar nichts, überlegte Honey.
    »Hast du ein paar Fotos gemacht?«, erkundigte sich Honey bei ihrer Tochter.
    »Nicht viele. Das Licht war nicht gut.«
    Das schien Honey eine schwache Entschuldigung zu sein. Die Kamera war auf dem neuesten technischen Stand. Die Helligkeit spielte da keine Rolle. Lindsey schien übertrieben nervös zu sein. Woran lag das wohl?
    Doherty stürzte sich gleich ins Gespräch. »Hallo, Lindsey. Hast du was dagegen, wenn ich dir ein paar Fragen stelle?«
    Lindsey verzog keine Miene. Allerdings klang ihre Antwort nicht gerade begeistert. »Jetzt? Jetzt willst du mit mir reden?«
    Von der Schärfe ihres Tons überrascht, wandte sich Doherty an Honey. »Was hab ich denn verbrochen?«, flüsterte er.
    »Nichts.«
    Jake Truebody war schon aufgesprungen, um das Hotel zu verlassen.
    Anna hatte recht, überlegte Honey. Er räumte sofort das Feld, sobald die Polizei auftauchte. Oder nur, wenn sie, Honey, auf der Bildfläche erschien?
    »Kein Problem, Herr Kommissar. Machen Sie ruhig weiter. Ich will nicht weiter stören«, rief er Doherty über die Schulter zu.
    Er nickte Honey und Doherty zu, Letzterem eine Spur zu abrupt und schnell. »Ich muss ohnehin einem Geldautomateneinen Besuch abstatten und mir Bargeld für die Feiertage holen.«
    Lindsey blinzelte ein wenig, als er seinen Schlüssel in den Schlitz im Empfangstresen warf und sich auf den Weg zur Tür machte. Honey bemerkte das und überlegte, was es wohl zu bedeuten hatte. Aber auf keinen Fall würde sie Fragen stellen. Das Privatleben ihrer Tochter ging sie nichts an. Außerdem würde Jake Truebody im neuen Jahr wieder über den Atlantik nach Amerika zurückfliegen und aus ihrem Leben verschwinden.
    Doherty zog sich den Stuhl heran, auf dem der Professor gesessen hatte.
    »Okay, dann wollen wir mal loslegen. Einige Leute von Mallory und Scrimshaw haben am fraglichen Abend das Gebäude unmittelbar vor der Feier verlassen. Die Alarmanlage an einem Auto ist losgegangen. Eine ältere Frau wollte angeblich noch schnell was einkaufen. Eine junge Dame ist ziemlich aufgeregt aus dem Haus gerannt. Und ein Ehepaar – Mr. und Mrs. Emmerson – ist fortgegangen, um sich um eine alte Mutter zu kümmern. Stimmt das?«
    Lindsey verschränkt die Hände vor den Knien. »Ich bin nicht sicher, welches Alibi zu wem gehört, aber ich habe sie alle aus dem Hotel gehen sehen. Eine war in Tränen aufgelöst, zwei haben sich gestritten, eine ist angeblich noch einkaufen gegangen, und der fünfte ist ganz mürrisch hinausgerannt. Mary Jane war auch da. Sie hat mit den letzten beiden gesprochen, mit Mrs. Finchley und David Longborough.«
    »Ich nehme an, dass Miss Samantha Brown diejenige war, die geweint hat.«
    »Ich glaube schon.«
    »Die Emmersons sind fortgegangen, um nach ihrer alten Mutter zu schauen, und Mr. Longborough ist aufgeregtrausgerannt und hat angeblich die Alarmanlage an seinem Auto abgeschaltet. Kannst du das bestätigen?«
    Lindsey schüttelte den Kopf. »Ich will nicht beschwören, aus welchem Grund die einzelnen Leute ein, zwei Stunden weg waren, aber das

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