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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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Club. Kein Metzger mit Würsten gleich um die Ecke. Kein schneller Besuch im Pump Room auf eine Tasse Kaffee und ein Plunderteilchen.«
    Honey blieb an der Tür stehen und stöhnte. »Lindsey, dass du die Plunderteilchen erwähnt hast, ist einfach unfair!«
    Detective Chief Inspector Steve Doherty wartete vor dem Francis Hotel auf sie. Er trug seinen üblichen Dreitagebart, die lässige Kleidung, die abgewetzte Lederjacke. Doherty warf sich für niemanden in Schale.
    »Ich sehe, du hast dich dem Anlass entsprechend gekleidet«, sagte sie mit einer winzigen Spur Sarkasmus.
    Doherty ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er hatte mit Konformismus oder dem Anpassen seines Äußeren an irgendwelche gesellschaftliche Normen nichts am Hut. Doherty machte, was er wollte.
    »Du siehst sehr schick aus.« Er schaute auf die Uhr. »Du kommst nicht einmal zu spät. Wenn du mich triffst, kommst du immer zu spät.«
    »Das hat nichts mit dir zu tun. Hier geht’s ums Geschäft. Das weißt du.«
    Er hob fragend eine Augenbraue. »Und das ist ein Unterschied?«
    »Häuser kosten Geld. Besonders Herrenhäuser, die sich dazu eignen, in Landhaushotels umgebaut zu werden.«
    »Akzeptiert. Ich nehme an, dieser Typ hat neulich beim Cocktailabend wie eine Klette an dir gehangen?«
    »Klar. Er ist Makler.«
    »Sieht er gut aus?«
    Ihr kam John Rees in den Sinn. Sie versuchte ihr Möglichstes, nicht allzu schuldbewusst zu schauen.
    »Ein ereignisreicher Abend. Ich habe dir doch erzählt, dass ich zufällig gehört habe, wie eine Frau einer anderen mit Mord gedroht hat?«
    »Hast du. Während sie die Atmosphäre der Römischen Bäder genossen? Wie konnte sie nur?«
    »Du machst dich über mich lustig.«
    »Leute drohen ständig mit Mord, aber das ist unwichtig. Erzähl es mir noch mal.«
    »Es waren zwei Frauen. Ich saß gerade in einer Toilettenkabine …«
    »Ein faszinierender Gedanke.«
    »Nachdem meine Mutter mich angerufen hatte …«
    »Da würde ich mich auch verstecken.«
    »Ist mir klar. Jedenfalls wussten die beiden nicht, dass ich da war. Aber jetzt kommt’s … eine der beiden war Arabella Neville – du weißt schon –, die Frau, die immer so viel im Fernsehen war.«
    »Na, das klingt ja spannend. Und ich hatte schon vermutet, du bist vorhin so rot geworden, weil du an dem Abend vor einem sexy Typen die Flucht ergriffen hast, der mit lüsternen Augen hinter dir her war.«
    »Ich bin doch nicht rot geworden.« Sie schüttelte energisch den Kopf, während sie auf den dichten Verkehr blickte und nach Glenwood Halley, dem hocheleganten, auf Hochglanz polierten Top-Makler, Ausschau hielt. »Eine Frau hat gedroht, Arabella Neville umzubringen. Mehr weiß ich nicht.«
    »Sie wäre nicht die Erste«, meinte Doherty.
    Honey schaute ihn überrascht an. »Wie bitte?«
    »Vor einiger Zeit wurde Arabella Neville auf der Straße von einer Frau angegriffen. Die Ehefrau von irgendjemandem, wenn ich mich recht erinnere. Ms. Arabella Neville hatte wohl mit ihrem Gatten herumgemacht.«
    »War sie verletzt?«
    Er zuckte die Achseln. »Ziemlich mitgenommen, allerdings wohl eher seelisch als körperlich.«
    Ein Fahrradfahrer mit einem Kinderanhänger im Schlepp radelte an ihnen vorbei. Gleich danach fuhr Glenwood Halley in seinem dunkelblauen BMW vor.
    Er stieg aus und streckte ihnen die Hand entgegen.
    »Mr. und Mrs. Driver. Wie schön, Sie zu sehen.«
    Keiner von beiden berichtigte ihn.
    Ein schweres Goldarmband rutschte dem Makler aufs Handgelenk, als er ihnen die Hand schüttelte. Seine Hand war kühl und seidenweich, sein Händedruck eine winzige Spur schlaff, als täte er ihnen einen großen Gefallen, indem er sie auch nur berührte.
    Glenwood war der Sohn einer indischen Mutter und eines englischen Vaters, und ihm stand Eleganz und hervorragende Erziehung ins Gesicht geschrieben. Sein Vater hatte mit exklusiven antiken Möbeln gehandelt, nur Sheraton und Chippendale. Genau wie die Möbel, die sein Vater verkaufte, war Glenwood exklusiv und auf Hochglanz poliert. Er trug einen marineblauen Nadelstreifenanzug, und sein blendend weißes Hemd betonte den schimmernden Teint noch.
    Glenwood hielt ihnen die Autotür auf und bat sie mit einer eleganten Handbewegung einzusteigen.
    »Bitte nach Ihnen, Mrs. Driver«, sagte Doherty.
    »Herzlichen Dank, Mr. Driver«, erwiderte Honey, wobei sie das »Mr.« betonte und süß lächelte. Als sie einstieg, tätschelte Doherty ihr das Hinterteil.
    Das Auto roch nagelneu, als wäre es gerade eben vom

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