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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valerie Frankel
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wohl meine Gedanken mit dieser Äußerung, was in letzter Zeit eindeutig zu oft geschah. Patty zuckte mit keiner Wimper wegen Lolas Sprachgebrauch. Ich fragte mich, wie tolerant sie wohl war.
    »Beschissen schrecklich ist der richtige Ausdruck«, sagte ich. »Also, wir haben hier acht Taranteln, sieben davon verstümmelt. Was ist mit den Briefen?«
    »Welche Briefe?« fragte Lola.
    »Briefe.«
    »Keine Briefe«, flüsterte Sabrina. »Nur Spinnen, in Seidenpapier eingewickelt und in einer Kiste von Tiffany.« Sie war immer noch bei uns, aber das Beruhigungsmittel nahm immer stärker von ihr Besitz.
    »Sie rutschen auf ihren Bäuchen umher«, beobachtete sie ruhig, »Heute abend fühlen sie sich gefährlich.«
    »Hast du irgendeine Regelmäßigkeit bemerkt, was ihre Ablieferung angeht?«
    »Also irgendwas außer der Tatsache, daß sie alle in Kisten von Tiffany gesteckt haben?« fragte Sabrina. »Das habe ich allerdings bemerkt. Haben wir alle.«
    »Du sagtest, schon vor der Schießerei heute abend hätte es Morddrohungen gegeben«, half ich ihr auf die Sprünge.
    Patty unterbrach mich. »Wir sind sehr erleichtert, daß Lola eine Privatdetektivin kennt.«
    »Ich habe Sabrina und Patty erzählt, wie unglaublich gut du bist«, sagte Lola und nickte heftig.
    »Wir waren sehr beeindruckt«, fügte Patty hinzu. »Vor allem, als wir hörten, daß Sie einmal sechs Bankräuber mit Ihrer Wimperntusche entwaffnet haben.«
    »Du erinnerst dich doch noch daran?« flehte Lola mich an. Sie kaschierte ein Zwinkern als Staubkorn im Auge.
    »Wie könnte ich es vergessen?« schwelgte ich. Dann fragte ich: »Hat Lola euch denn schon von dem Mal erzählt, als sie ganz allein einen international gesuchten Terroristen dingfest gemacht hat, der versuchen wollte, das Gebäude der Vereinten Nationen in die Luft zu jagen?« Patty und Sabrina wandten sich Lola voller Bewunderung zu. Lola war genervt.
    »Vielleicht sollten wir uns wieder auf diese Spinnenangelegenheit konzentrieren«, sagte sie ungeduldig.
    »Ich bin ein Fan von dir, Sabrina, aber Fälle mit Krabbeltieren übernehme ich nicht«, warnte ich sie.
    »Wir zahlen Ihnen eintausend Dollar am Tag, um Sabrina vor Schaden zu bewahren.« Das war Patty. »Und um herauszufinden, wer diese Abscheulichkeiten an Sabrina schickt.«
    »Irgendeinen Verdacht?« fragte ich.
    »Sabrina«, wies Patty sie an, »kannst du über das Ereignis von letztem Jahr sprechen?«
    Sabrinas Blick schwebte auf mich zu. Sie sagte: »Ein Mann hat versucht, mich anzugreifen, und ich habe ihn auf die Gleise der U-Bahn geschubst. Er wurde von einem Zug erfaßt.« Sabrina Delorean fuhr U-Bahn? »Sei bitte nicht geschockt«, fuhr sie fort. »Er hatte mich über eine Stunde lang verfolgt. Ich dachte, ich könnte ihn abhängen, wenn ich in die U-Bahn verschwände. Aber ich wurde ihn nicht los. Er holte mich ein und versuchte, mich zu vergewaltigen. Er drückte mich gegen die Wand am Gleis. Er faßte mich an. Ich habe ihn weggeschoben. Ich wußte nicht, daß da eine U-Bahn kam.«
    »Und der ist von den Toten auferstanden und hat jetzt eine Spinnenneurose?« fragte ich.
    »Er ist nicht gestorben«, wimmerte sie. »Er hat sich verletzt, aber er lebt noch. Zumindest glaube ich das. Ich habe ihn seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen.«
    »Wer ist es denn?«
    »Sein Vater arbeitet im Studio«, sagte Patty. »Er heißt Buster Singer.«
    »Sein Vater besitzt das Studio«, wurde Lola etwas ausführlicher.
    Mein Kopf wirbelte. Wie hatte Sabrina nur ihren Job behalten können? Ärgern derartig gewalttätige Begegnungen mit Familienmitgliedern nicht den Leiter eines Fernsehsenders?
    »Was passierte also mit ihm?«
    Patty und Sabrina sahen sich an. Endlich meldete sich Patty zu Wort. »Er verlor ein Bein«, sagte sie.
    Das ließ ich erst einmal sacken. »Gibt es noch weitere Spinnefeinde?«
    »Es ist doch eindeutig, daß er es war«, insistierte Patty.
    »Redet er viel?« fragte ich und steckte die Hand in die Tasche, um mir eine Zigarette zu nehmen. Sabrina und Patty sahen beunruhigt aus, als fürchteten sie, daß ich nach meiner Pistole suchen würde. Ich fand meine Packung, fischte eine Kippe heraus und zündete sie an. Ich fragte: »Könnte ich Lola mal für fünf Minuten allein sprechen, bitte?« Ich wollte geradeheraus reden können. Leute aus Brooklyn sind darin ziemlich gut.
    Sabrina rutschte von der Couch herunter und ließ ihren Kopf in Lolas Schoß fallen. Sie wimmerte: »Nein, Lola, bleib bei mir.«
    Lola warf mir einen flammend

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