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Mord zur Geisterstunde

Mord zur Geisterstunde

Titel: Mord zur Geisterstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Name sprang ihr ins Auge.
    »Casper!«
    »Ich befrage alle anderen. Du übernimmst Casper.«
    Da war wieder einer von den ungemütlichen Augenblicken gekommen: Das Private und das Berufliche kollidierten gewaltig. Eigentlich hatte sie für heute Schluss machen wollen, aber Caspers Name auf der Liste hatte ihre Neugier geweckt. Sie überlegte sich, welche Optionen sie hatte. Es half alles nichts. Es war eine gewisse Verantwortung damit verbunden, wenn man die letzte Person war, die das Opfer lebend gesehen hatte – außer dem Mörder, versteht sich.

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    Die großen Steinplatten auf dem Gehsteig draußen vor dem Garrick’s Head waren ungefähr so alt wie das Theater und der Pub, und das war auch deutlich zu merken. Sie waren sehr uneben, hatten unzählige kleine Erhöhungen und Grate und wurden gerade noch von bröckelndem Mörtel zusammengehalten. An den Stellen, die nicht von vielen Füßen betreten wurden, hatten sich Placken von grünem Moos gebildet. Insgesamt war dieser Fußweg eine ziemlich üble Falle.
    Honey trug ihre Lieblingsschuhe: schwarz, mit höherem Absatz als sonst. Und hier lag der Hund begraben, wie man so sagt. Sie blieb mit dem Stöckelabsatz in einer der Fugen hängen. Der Fuß bewegte sich weiter, der Schuh nicht. Mit einem kleinen erschreckten Jungmädchenquietschen fiel Honey auf die Nase und nahm unverhofft innigen Kontakt mit einer Treppenstufe auf.
    Steve half ihr wieder auf die Beine. »Hoppla.«
    Sie hielt die Hand vors Gesicht. »Au, ich glaube, ich habe mir die Nase gebrochen!«
    »Lass mal sehen«, meinte Steve. »Nimm kurz die Hand weg.«
    Das tat sie und legte den Kopf in den Nacken, um den leichten Blutfluss zu stillen.
    »Sieht aus allen Richtungen gut aus. Sogar in der vollen Vorderansicht.«
    Sie schaute ihn vorwurfsvoll an. »Konzentrier dich gefälligst. Volle Vorderansicht, das ist wohl ziemlich viel mehr als nur die Nase.«
    Sein Grinsen wurde breiter. »Was kann ich dafür, dass meine Aufmerksamkeit nachlässt, sobald du in der Nähe bist?«
    Ausgerechnet jetzt kamen ein paar Touristen von einer Besichtigungstour der Sorte »England in zweihundert Stunden« |173| aus dem Pub. Alle mussten unbedingt einen Kommentar zu Honeys »Fall« abgeben. »O Gott. Was ist passiert? Hat man Sie angegriffen?« – »Sie ist die Treppe raufgefallen.« – »Meine Güte, Schätzchen, an Ihrer Stelle würde ich den Pub verklagen.« – »Wenn Sie sich wirklich die Nase gebrochen haben, kriegen Sie genug Schmerzensgeld für jede Menge anderer kosmetischer Operationen. Sie könnten sich gleichzeitig noch den Busen machen lassen.«
    »Hör bloß nicht auf die«, riet ihr Steve, den der letzte Kommentar ein wenig verwirrt hatte. »Dein Busen ist gut, so wie er ist. Und was deine Nase angeht, nun, das musst du selbst entscheiden.«
    »Honey? War mir doch so, als hätte ich Ihr liebliches Stimmchen gehört.«
    Honey schaute hoch und erblickte Casper St. John Gervais, der auf die Bar zusteuerte. »Casper, ich war gerade auf dem Weg zu Ihnen.«
    »Sie hatten es wohl etwas zu eilig, scheint mir«, scherzte er. »Sie müssen doch vor mir nicht in den Staub sinken, meine Liebe.« Er war in Begleitung. Irgendwie kam ihr der andere Mann bekannt vor. War das nicht dieser Hollywood-Schauspieler, der mit irgendeiner Ärzteserie berühmt geworden war und nicht zugeben wollte, dass er schwul ist? Hatte Casper seine Noel-Coward-Nummer abgezogen, um den zu beeindrucken? Casper war für seine Verhältnisse lässig gekleidet: mitternachtsblaues Samtjackett, kirschrotes Halstuch, schwarzes T-Shirt und schwarze Hose.
    Er wirkte so hochmütig wie eh und je. »Klopfen Sie sich den Staub von den Kleidern, meine Liebe«, sagte er, während er in gezierten Schritten um sie herumtänzelte.
    Sein attraktiver Begleiter warf ihr ein gewinnendes Lächeln zu – und machte einen großen Bogen um sie.
    Caspers Verhalten ließ sie wütend werden. Sie schaute ihm nach, wie er auf seine unnachahmlich lässige Weise davonspazierte. Dieser verdammte Kerl!
    »Der gute, alte Casper ist ja wirklich sehr charmant.«
    |174| Jetzt platzte Honey endgültig der Kragen. Es war ihr völlig gleichgültig, ob sie die Belegung ihrer Hotelzimmer aufs Spiel setzte.
    »Der Mann ist der selbstsüchtigste, unhöflichste, arroganteste … Sein freundliches Gespräch kann er vergessen. Das wird ein Verhör! Casper, keinen Schritt weiter. Ich muss dringend mit Ihnen reden.«
    Er hatte sie gehört. Er wandte sich um und zog fragend die

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