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Mordgier

Mordgier

Titel: Mordgier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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nicht zurück, packte einfach ihre Sachen und zog nach Van Nuys. Obwohl sie darauf besteht, in Sherman Oaks zu wohnen. Ist das vernünftig, Lieutenant? Ein ernst gemeintes Angebot abzulehnen?«
    »Nun ja, junge Leute«, sagte Milo.
    Monica Hedges zog manisch an ihrer Zigarette. »Sie haben meine Frage nicht beantwortet. Was genau werden Sie für mich tun?«
    »Was möchten Sie denn getan haben, Mrs. Hedges?«
    Das überraschte sie. Asche fiel auf den Granitboden. »Ich möchte, dass Sie herausbekommen, wo meine Tochter ist. Benutzen Sie diesen Computer, den Sie da haben - überprüfen Sie Flugscheine, Kreditkartenquittungen, Telefonunterlagen. Leiten Sie eine Fahndung nach ihr ein.«
    »Ma’am, ohne Beweise dafür, dass ein Verbrechen vorliegt, wäre das ein Eingriff in Katrinas Privatleben.«
    »Oh, bitte«, sagte Monica Hedges.
    »Tut mir leid, Ma’am, aber so ist es nun mal. Falls sie minderjährig wäre, sähe es anders aus.«
    »In psychologischer Hinsicht ist sie vierzehn.«
    Milo lächelte.
    »Wollen Sie mir sagen, es gäbe nichts , was Sie unternehmen können?«
    »Wir tun alles, was wir können, im Rahmen des Gesetzes. Das heißt, wir reden mit ihren Freundinnen, schauen in der Disco vorbei -«
    »Das habe ich schon gemacht.«
    »Manchmal bringt die Wiederholung etwas, Ma’am. Außerdem suchen wir nach ihrem Wagen. Fährt sie immer noch den gelben Mustang, der zur Zeit auf sie zugelassen ist?«
    »Ja, aber nicht mehr lange. Ich bin gerade benachrichtigt worden, dass sie die beiden letzten Zahlungen versäumt hat. Diesen Kredit habe ich zusammen mit ihr unterzeichnet. Die Vereinbarung lautete, dass ich die Anzahlung leiste und sie für die Raten verantwortlich sein sollte.«
    »Wenn Sie mir die Daten der Finanzierungsgesellschaft geben, werde ich feststellen, ob sie ihn zurückgeholt haben.«
    »Das habe ich selber gemacht, und nein, das haben sie nicht.«
    »Klingt so, als hätten Sie schon eine Menge erreicht.«
    »Wenn man etwas gut erledigt haben will, macht man es besser selber. Das ist also alles, was Sie tun werden? Das klingt nicht sehr vielversprechend.«
    »Wir fangen einfach mal an und sehen, wohin es führt, Mrs. Hedges. Rufen Sie mich jederzeit an, wenn Ihnen etwas einfällt.«
    »Oh, das werde ich, davon können Sie ausgehen.«
    Sie stand auf, eilte zur Tür und hielt sie für uns auf.
    »Ich werde Ihnen noch eine Frage stellen, die Sie vielleicht beunruhigt«, sagte Milo, »aber es ist reine Routine, falls wir auf irgendwelche Unfallberichte stoßen.«
    Monica Hedges richtete sich auf und zog an ihrer Zigarette. »Was denn?«
    »Kennen Sie Katrinas Blutgruppe?«
    »Das ist … ein bisschen unheimlich.«
    »Reine Routine, Ma’am.«
    »Eine schöne Routine, die Sie da haben«, entgegnete Monica Hedges. » Ihren Job möchte ich mit Sicherheit nicht haben.«
    Milo lächelte. »Das möchten die wenigsten.«
    »Und ich bin einer von ihnen … Ihre Gruppe ist die gleiche wie meine. Null positiv. Das ist die beliebteste.«
    Sie rauchte und sah uns zu, wie wir zum Aufzug gingen. Als wir einstiegen, hörte ich sie sagen: »Da bist du ja, Darling . Funktioniert alles noch?«
    Die Tür wurde zugeknallt.

9
    Milo hatte den für das Parken der Fahrzeuge verantwortlichen Angestellten des Apartmentgebäudes gebeten, den zivilen Einsatzwagen in der Nähe abzustellen. Als wir vor das Haus traten, war der Wagen verschwunden, und der Mann tippte auf einem BlackBerry herum.
    Ein lautes Räuspern sorgte dafür, dass er hochschaute.
    »Der Crown Victoria?«
    »Den musste ich wegbringen, zu viel Betrieb.«
    Kein anderer Wagen in Sicht.
    »Könnten Sie ihn holen?«, fragte Milo. Er fügte ein »Bitte« hinzu, das den Mann zusammenzucken ließ.
    Er zockelte in Richtung der unterirdischen Parkgarage davon.
    »Das Shonsky-Mädchen ist seit mehr als einer Woche abgängig«, sagte Milo. »Und Mommie betrachtet es als unentschuldigtes Fehlen und möchte, dass ich als ihr persönlicher Sozialarbeiter auftrete und sie wieder einfange.«
    »Oder sie verschließt sich völlig der Realität.«
    »Sie behauptet, nervös zu sein, aber ich höre nur Zorn heraus.«
    »Zorn kann Besorgnis verbergen«, sagte ich.
    Er blickte auf seine Timex. »Wo zum Teufel hat er ihn geparkt, in Chula Vista … Zuerst Tony und seine Mom und Hochswelder, jetzt dieser harmonische Haufen. Gibt’s noch irgendwo glückliche Familien?«
    »In unseren Branchen werden wir sie nicht kennen lernen.«
    »Was hältst du denn von unserem vermissten Mädchen?

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